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<hr />
<div>[[category:Information Retrieval]]<br />
ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
'''In Kürze'''<br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprache|Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffsklärung '''==<br />
Klassifikation kommt aus dem lateinischen "classis": Abteilung und "facere": machen", bedeutet also wörtlich: das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
===Definitionen und Beispiele===<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz. So folgt laut Gaus schon die Einteilung der Kleidung im Kleiderschrank -wenn dieser denn geordnet ist- dem Prinzip der Klassifikation.<br />
<br />
Anders ausgedrückt ist die Klassifikation eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
Ein gern verwendetes Beispiel ist hier die Aufstellung der Bücher in einer Freihand-Bibliothek, die nach verschiedenen Themengebieten (Klassen), wie Sachbuch, Belletristik oder Comic eingeteilt ist.<br />
<br />
<br />
Bei der Klassifikation ginge es darum, fassen Kiel und Rost zusammen, ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren, dass alle Gegenstände, die (nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt) zu diesem Wissensbereich gehören, nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (vgl. Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
===Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation===<br />
Im Allgemeinen wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt, als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem) oder auch für Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung) und schließlich auch das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren) wird mit Klassifikation bezeichnet.<br />
<br />
<br />
=='''Notation'''==<br />
<br />
Eine [[Notation]] im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet. (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an, worum es sich bei dem notierten Sachverhalt handelt und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher: A 41 F 1 / 04<br />
<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
<br />
41 - Bekleidung<br />
<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
<br />
1 – Verschlussvorrichtungen, die in besonderer Weise für Kleidungsstücke ausgebildet sind<br />
<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
===Aufgaben der Notation===<br />
Eine brauchbare Notation sollte semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln. Sie soll bestimmten Regeln, ähnlich der Grammatik einer Sprache folgen, so dass sie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden kann. Außerdem sollte die Notation Verknüpfung(en) zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss. <br />
(vgl. Dahlberg S. 117)<br />
<br />
<br />
===Vorteile durch Notation===<br />
Die Notation vereinfacht die Notation das [[Retrieval]]:<br />
Da die Notation des Oberbegriffs im Allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden.<br />
Sie erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken und bedeutet somit eine Ballastvermeidung beim Retrieval. <br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden. Z.B. bei der Suche über Notationen nach dem Edelmetall Gold werden scheinbar verwandte Begriffe, wie Goldfisch oder Goldregen (Pflanze) ausgeschlossen.<br />
<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Klassifikationen sind meist hierarchisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. <br />
<br />
===Monohierarchie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal.<br />
Im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal. <br />
<br />
Dies lässt sich in einer Grafik verdeutlichen:<br />
<br />
<br />
[[Bild:Monohierarchie.gif]]<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
Grafisch lässt sich das beispielsweise so darstellen::<br />
<br />
<br />
[[Bild:Polyhierarchie.gif]]<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung zur Hierarchie===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (Gaus S. 372)<br />
<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Beispielsweise kann ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wenig bis keinen Sinn ergibt.<br />
So wäre z. B. eine ungeordnete Sammlung von mehreren tausend Büchern für einen Informationssuchenden ziemlich wertlos. Ist sie aber nach den Regeln der Klassifikation geordnet, bietet sie ihm alle oben genannten Vorteile.<br />
<br />
<br />
=='''Klassifikationserarbeitung'''==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
'''1. Stufe:''' Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels <br />
<br />
Hier wird erörtert für welchen Bereich und zu welchem Zweck das System erstellt werden soll und ob es schon eine Klassifikation zu diesem Sachverhalt gibt.<br />
<br />
'''2. Stufe:''' Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt <br />
<br />
Diejenigen Sachverhalte, die zur Klassifikation gehören sollen von denen, die nicht dazugehören eindeutig abgegrenzt werden.<br />
<br />
'''3. Stufe:''' Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen. <br />
<br />
Es sollen nicht 90 Prozent in eine Klasse eingeteilt werden und die restlichen 10 Prozent auf die übrigen verteilt werden. Außerdem sollen die Klassen so benannt werden, dass auch andere mit der Benennung zurechtkommen<br />
<br />
'''4. Stufe:''' Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität <br />
<br />
Die Kriterien der Klasseneinteilung sollen trennscharf und für andere nachvollziehbar sein.<br />
<br />
'''5. Stufe:''' Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
Schließlich soll das System anpassungsfähig und erweiterbar sein und sich in der Praxis bewähren.<br />
<br />
(vgl. Kiel/Rost S. 72f)<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Außerdem sollte hier auch die Aktualität berücksichtigt werden, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
Die Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein. Doch die Einteilung erfolgt immer nach dem subjektiven Empfinden desjenigen, der die Einteilung vornimmt. Das bedeutet auch, dass Klassifikationen mathematisch nicht eindeutig sind. Die Anzahl der Klassen sollte einerseits möglichst groß sein um eine detaillierte inhaltliche Erschließung sicherzustellen andererseits sollte sie aber auch möglichst klein sein um Übersichtlichkeit zu wahren.<br />
<br />
<br />
<br />
=='''Beispiele für Klassifikationen'''==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche Bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt. <br />
Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. Sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, offizielle Versionen sind in englischer und die die französischer Sprache. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/ Deutsche Seite der Internationalen Patentklassifikation]<br />
<br />
[http://www.wipo.int/classifications/ipc/ipc8/?lang=en/ Englische Version der Internationalen Patentklassifikation]<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation (DK bzw. UDC)===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDC<br />
Die UDC ist initiiert von dem Amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnungssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die UDC ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Menschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. Sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen. Sie birgt aber auch eine facettenartige Komponente durch die Hilfstafeln. So können bestimmte Begriffe mit Hilfe von festgelegten Symbolen an die Begriffe der Haupttafeln angehängt werden. Beispielsweise hat der Ort das Symbol ( ) so steht zum Beispiel die Notation 622.33 (493) für den Kohlebergbau in Belgien. Die Sprache hat das Symbol = so steht die Notation 860=20 für Spanische Literatur in englisch.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglich weltweit Literatur unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenschaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befinden sich viele Sachverhalte in Klasse fünf: Mathematik/ Naturwissenschaften, wohingegen die Klasse Vier zeitweise gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
[http://www.ddc-deutsch.de/ Seite der Internationalen Dezimalklassifikation]<br />
<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation, 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quellen==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/ Deutsche Seite der Internationalen Patentklassifikation]<br />
<br />
[http://www.wipo.int/classifications/ipc/ipc8/?lang=en/ Englische Version der Internationalen PatentKlassifikation]<br />
<br />
[http://www.ddc-deutsch.de/ Seite der Internationalen Dezimalklassifikation]<br />
<br />
<br />
[[category:Wissensrepräsentation]]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Retrieval&diff=6711Retrieval2006-03-09T16:00:55Z<p>Janine: </p>
<hr />
<div>Im Information Retrieval ist das Retrieval (= Recherche) der Vorgang der Informationssuche selbst: Auswahl der Quelle, Formulierung der Anfrage, Eingabe der Suchfrage und evtl. Reformulierung der Anfrage. <br />
<br />
Quelle:<br />
<br />
[http://server02.is.uni-sb.de/trex/index.php?query=Retrieval&id=2.3.2.5.&suche=Y/ Terminosaurus Rex - Die Informationswissenschaft in Begriffen]<br />
[[category:Information Retrieval]]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6710Klassifikation2006-03-09T15:41:38Z<p>Janine: </p>
<hr />
<div>''Kursiver Text''[[category:Information Retrieval]]<br />
ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
'''In Kürze'''<br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprache|Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffsklärung '''==<br />
Klassifikation kommt aus dem lateinischen "classis": Abteilung und "facere": machen", bedeutet also wörtlich: das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
===Definitionen und Beispiele===<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz. So folgt laut Gaus schon die Einteilung der Kleidung im Kleiderschrank -wenn dieser denn geordnet ist- dem Prinzip der Klassifikation.<br />
<br />
Anders ausgedrückt ist die Klassifikation eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
Ein gern verwendetes Beispiel ist hier die Aufstellung der Bücher in einer Freihand-Bibliothek, die nach verschiedenen Themengebieten (Klassen), wie Sachbuch, Belletristik oder Comic eingeteilt ist.<br />
<br />
<br />
<br />
Bei der Klassifikation ginge es darum, fassen Kiel und Rost zusammen, ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren, dass alle Gegenstände, die (nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt) zu diesem Wissensbereich gehören, nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (vgl. Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
===Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation===<br />
Im Allgemeinen wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt, als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem) oder auch für Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung) und schließlich auch das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren) wird mit Klassifikation bezeichnet.<br />
<br />
=='''Notation'''==<br />
<br />
Eine [[Notation]] im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet. (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an, worum es sich bei dem notierten Sachverhalt handelt und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher: A 41 F 1 / 04<br />
<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
<br />
41 - Bekleidung<br />
<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
<br />
1 – Verschlussvorrichtungen, die in besonderer Weise für Kleidungsstücke ausgebildet sind<br />
<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
===Aufgaben der Notation===<br />
Eine brauchbare Notation sollte semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln. Sie soll bestimmten Regeln, ähnlich der Grammatik einer Sprache folgen, so dass sie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden kann. Außerdem sollte die Notation Verknüpfung(en) zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss. <br />
(vgl. Dahlberg S. 117)<br />
<br />
<br />
===Vorteile durch Notation===<br />
Die Notation vereinfacht die Notation das [[Retrieval]]:<br />
Da die Notation des Oberbegriffs im Allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden.<br />
Sie erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken und bedeutet somit eine Ballastvermeidung beim Retrieval. <br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden. Z.B. bei der Suche über Notationen nach dem Metall Gold werden scheinbar verwandte Begriffe, wie Goldfisch oder Goldregen (Pflanze) ausgeschlossen.<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Klassifikationen sind meist hierarchisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. <br />
<br />
===Monohierarchie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal.<br />
Im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal. <br />
<br />
Graphisch lässt sich das beispielsweise so darstellen:<br />
<br />
<br />
[[Bild:Monohierarchie.gif]]<br />
<br />
<br />
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<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
Auch hier eine Graphik:<br />
<br />
<br />
[[Bild:Polyhierarchie.gif]]<br />
<br />
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<br />
<br />
===Zusammenfassung zur Hierarchie===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (Gaus S. 372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Beispielsweise kann ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wenig bis keinen Sinn ergibt.<br />
So wäre z. B. eine ungeordnete Sammlung von mehreren tausend Büchern für einen Informationssuchenden ziemlich wertlos. Ist sie aber nach den Regeln der Klassifikation geordnet, bietet sie ihm alle oben genannten Vorteile.<br />
<br />
=='''Klassifikationserarbeitung'''==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
'''1. Stufe:''' Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels <br />
<br />
Hier wird erörtert für welchen Bereich und zu welchem Zweck das System erstellt werden soll und ob es schon eine Klassifikation zu diesem Sachverhalt gibt.<br />
<br />
'''2. Stufe:''' Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt <br />
<br />
Diejenigen Sachverhalte, die zur Klassifikation gehören sollen von denen, die nicht dazugehören eindeutig abgegrenzt werden.<br />
<br />
'''3. Stufe:''' Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen. <br />
<br />
Es sollen nicht 90 Prozent in eine Klasse eingeteilt werden und die restlichen 10 Prozent auf die übrigen verteilt werden. Außerdem sollen die Klassen so benannt werden, dass auch andere mit der Benennung zurechtkommen<br />
<br />
'''4. Stufe:''' Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität <br />
<br />
Die Kriterien der Klasseneinteilung sollen trennscharf und für andere nachvollziehbar sein.<br />
<br />
'''5. Stufe:''' Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
Schließlich soll das System anpassungsfähig und erweiterbar sein und sich in der Praxis bewähren.<br />
<br />
(vgl. Kiel/Rost S. 72f)<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Außerdem sollte hier auch die Aktualität berücksichtigt werden, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
Die Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein. Doch die Einteilung erfolgt immer nach dem subjektiven Empfinden desjenigen, der die Einteilung vornimmt. Das bedeutet auch, dass Klassifikationen mathematisch nicht eindeutig sind. Die Anzahl der Klassen sollte einerseits möglichst groß sein um eine detaillierte inhaltliche Erschließung sicherzustellen andererseits sollte sie aber auch möglichst klein sein um Übersichtlichkeit zu wahren.<br />
<br />
<br />
=='''Beispiele für Klassifikationen'''==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche Bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt. <br />
Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. Sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, offizielle Versionen sind in englischer und die die französischer Sprache. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/ Deutsche Seite der Internationalen Patentklassifikation]<br />
<br />
[http://www.wipo.int/classifications/ipc/ipc8/?lang=en/ Englische Version der Internationalen Patentklassifikation]<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation (DK bzw. UDC)===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDC<br />
Die UDC ist initiiert von dem Amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnungssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die UDC ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Menschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. Sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen. Sie birgt aber auch eine facettenartige Komponente durch die Hilfstafeln. So können bestimmte Begriffe mit Hilfe von festgelegten Symbolen an die Begriffe der Haupttafeln angehängt werden. Beispielsweise hat der Ort das Symbol ( ) so steht zum Beispiel die Notation 622.33 (493) für den Kohlebergbau in Belgien. Die Sprache hat das Symbol = so steht die Notation 860=20 für Spanische Literatur in englisch.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglich weltweit Literatur unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenschaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befinden sich viele Sachverhalte in Klasse fünf: Mathematik/ Naturwissenschaften, wohingegen die Klasse Vier zeitweise gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
[http://www.ddc-deutsch.de/ Seite der Internationalen Dezimalklassifikation]<br />
<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/ Deutsche Seite der Internationalen Patentklassifikation]<br />
<br />
[http://www.wipo.int/classifications/ipc/ipc8/?lang=en/ Englische Version der Internationalen PatentKlassifikation]<br />
<br />
[http://www.ddc-deutsch.de/ Seite der Internationalen Dezimalklassifikation]<br />
<br />
<br />
[[category:Wissensrepräsentation]]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6709Klassifikation2006-03-09T14:28:43Z<p>Janine: </p>
<hr />
<div>[[category:Information Retrieval]]<br />
ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
'''In Kürze'''<br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprache|Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffsklärung '''==<br />
Klassifikation kommt aus dem lateinischen "classis": Abteilung und "facere": machen", bedeutet also wörtlich: das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
===Definitionen und Beispiele===<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". So folgt laut Gaus schon die Einteilung der Kleidung im Kleiderschrank -wenn dieser denn geordnet ist- dem Prinzip der Klassifikation.<br />
<br />
Anders ausgedrückt ist die Klassifikation eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
Ein gern verwendetes Beispiel ist hier die Aufstellung der Bücher in einer Freihand-Bibliothek, die nach verschiedenen Themengebieten (Klassen), wie Sachbuch, Belletristik oder Comic eingeteilt ist.<br />
<br />
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<br />
Bei der Klassifikation ginge es darum, fassen Kiel und Rost zusammen, ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren, dass alle Gegenstände, die (nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt) zu diesem Wissensbereich gehören, nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (vgl. Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
===Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation===<br />
Im Allgemeinen wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt, als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem) oder auch für Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung) und schließlich auch das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren) wird mit Klassifikation bezeichnet.<br />
<br />
=='''Notation'''==<br />
<br />
Eine [[Notation]] im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet. (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an, worum es sich bei dem notierten Sachverhalt handelt und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher: A 41 F 1 / 04<br />
<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
<br />
41 - Bekleidung<br />
<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
<br />
1 – Verschlussvorrichtungen, die in besonderer Weise für Kleidungsstücke ausgebildet sind<br />
<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
===Aufgaben der Notation===<br />
Eine brauchbare Notation sollte semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln. Sie soll bestimmten Regeln, ähnlich der Grammatik einer Sprache folgen, so dass sie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden kann. Außerdem sollte die Notation Verknüpfung(en) zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss. <br />
(vgl. Dahlberg S. 117)<br />
<br />
<br />
===Vorteile durch Notation===<br />
Die Notation vereinfacht die Notation das [[Retrieval]]:<br />
Da die Notation des Oberbegriffs im Allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden.<br />
Sie erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken und bedeutet somit eine Ballastvermeidung beim Retrieval. <br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden. Z.B. bei der Suche über Notationen nach dem Metall Gold werden scheinbar verwandte Begriffe, wie Goldfisch oder Goldregen (Pflanze) ausgeschlossen.<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Klassifikationen sind meist hierarchisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. <br />
<br />
===Monohierarchie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal.<br />
Im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal. <br />
<br />
Graphisch lässt sich das beispielsweise so darstellen:<br />
<br />
<br />
[[Bild:Monohierarchie.gif]]<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
Auch hier eine Graphik:<br />
<br />
<br />
[[Bild:Polyhierarchie.gif]]<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung zur Hierarchie===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Beispielsweise kann ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
So wäre z. B. eine ungeordnete Sammlung von mehreren tausend Büchern für einen Informationssuchenden ziemlich wertlos. Ist sie aber nach den Regeln der Klassifikation geordnet, bietet sie ihm alle oben genannten Vorteile.<br />
<br />
=='''Klassifikationserarbeitung'''==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
'''1. Stufe:''' Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels <br />
<br />
Hier spielen die Fragen eine Rolle, für welchen Bereich und zu welchem Zweck soll das System erstellt werden? Und gibt es schon eine Klassifikation zu diesem Sachverhalt?<br />
<br />
'''2. Stufe:''' Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt <br />
<br />
Welche Sachverhalte gehören zu der Klassifikation, welche nicht? Und wie kann das sichergestellt werden?<br />
<br />
'''3. Stufe:''' Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen. <br />
<br />
Es sollen nicht 90 Prozent in eine Klasse eingeteilt werden und die restlichen 10 Prozent auf die übrigen verteilt werden. Außerdem sollen die Klassen so benannt werden, dass auch andere mit der Benennung zurechtkommen<br />
<br />
'''4. Stufe:''' Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität <br />
<br />
Sind die Kriterien der Klasseneinteilung trennscharf und für andere nachvollziehbar?<br />
<br />
'''5. Stufe:''' Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
Lässt sich mein System anpassen, erweitern und bewährt es sich in der Praxis?<br />
(vgl. Kiel/Rost S. 72f)<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
außerdem sollte hier auch die Aktualität berücksichtigt werden, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
Die Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein. Doch die Einteilung erfolgt immer nach dem subjektiven Empfinden desjenigen, der die Einteilung vornimmt. Das bedeutet auch, dass Klassifikationen mathematisch nicht eindeutig sind. Die Anzahl der Klassen sollte einerseits möglichst groß sein um eine detaillierte inhaltliche Erschließung sicherzustellen andererseits sollte sie aber auch möglichst klein sein um Übersichtlichkeit zu wahren.<br />
<br />
<br />
=='''Beispiele für Klassifikationen'''==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche Bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt. <br />
Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. Sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, offizielle Versionen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
[http://www.wipo.int/classifications/ipc/ipc8/?lang=en/ Englische Version der Internationalen Patentklassifikation]<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation (DK bzw. UDC)===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDC<br />
Die UDC ist initiiert von dem Amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnungssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die UDC ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Menschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. Sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen. Sie birgt aber auch eine facettenartige Komponente durch die Hilfstafeln. So können bestimmte Begriffe mit Hilfe von festgelegten Symbolen an die Begriffe der Haupttafeln angehängt werden. Beispielsweise hat der Ort das Symbol ( ) so steht zum Beispiel die Notation 622.33 (493) für den Kohlebergbau in Belgien. Die Sprache hat das Symbol = so steht di e Notation 860=20 für Spanische Literatur in englisch.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatur unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenschaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathematik/ Naturwissenschaften wohingegen die Klasse Vier zeitweise gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
[http://www.ddc-deutsch.de/ Seite der Internationalen Dezimalklassifikation]<br />
<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
[http://www.wipo.int/classifications/ipc/ipc8/?lang=en/ Englische Version der Internationalen PatentKlassifikation]<br />
<br />
[http://www.ddc-deutsch.de/ Seite der Internationalen Dezimalklassifikation]<br />
<br />
<br />
[[category:Wissensrepräsentation]]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6708Klassifikation2006-03-09T14:14:15Z<p>Janine: /* '''Notation''' */</p>
<hr />
<div>[[category:Information Retrieval]]<br />
ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
'''In Kürze'''<br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprache|Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffsklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
===Definitionen und Beispiele===<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". So folgt laut Gaus schon die Einteilung der Kleidung im Kleiderschrank -wenn dieser denn geordnet ist- dem Prinzip der Klassifikation.<br />
<br />
Anders ausgedrückt ist die Klassifikation eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
Ein gern verwendetes Beispiel ist hier die Aufstellung der Bücher in einer Freihand-Bibliothek, die nach verschiedenen Themengebieten (Klassen), wie Sachbuch, Belletristik oder Comic eingeteilt ist.<br />
<br />
<br />
<br />
Bei der Klassifikation ginge es darum, fassen Kiel und Rost zusammen, ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren, dass alle Gegenstände, die (nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt) zu diesem Wissensbereich gehören, nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (vgl. Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
===Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation===<br />
Im Allgemeinen wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt, als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem) oder auch für Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung) und schließlich auch das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren) wird mit Klassifikation bezeichnet.<br />
<br />
=='''Notation'''==<br />
<br />
Eine [[Notation]] im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet. (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an, worum es sich bei dem notierten Sachverhalt handelt und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher: A 41 F 1 / 04<br />
<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
<br />
41 - Bekleidung<br />
<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
<br />
1 – Verschlussvorrichtungen, die in besonderer Weise für Kleidungsstücke ausgebildet sind<br />
<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
===Aufgaben der Notation===<br />
Eine brauchbare Notation sollte semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln. Sie soll bestimmten Regeln, ähnlich der Grammatik einer Sprache folgen, so dass sie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden kann. Außerdem sollte die Notation Verknüpfung(en) zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss. (vgl. Dahlberg S. 117)<br />
<br />
<br />
===Vorteile durch Notation===<br />
Die Notation vereinfacht die Notation das [[Retrieval]]:<br />
Da die Notation des Oberbegriffs im Allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden.<br />
Sie erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken und bedeutet somit eine Ballastvermeidung beim Retrieval. <br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden. Z.B. bei der Suche über Notationen nach dem Metall Gold werden scheinbar verwandte Begriffe, wie Goldfisch oder Goldregen (Pflanze) ausgeschlossen.<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Klassifikationen sind meist hierarchisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. <br />
<br />
===Monohierarchie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal.<br />
Im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal. <br />
<br />
Graphisch lässt sich das beispielsweise so darstellen:<br />
<br />
<br />
[[Bild:Monohierarchie.gif]]<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
Auch hier eine Graphik:<br />
<br />
<br />
[[Bild:Polyhierarchie.gif]]<br />
<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung zur Hierarchie===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Beispielsweise kann ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
So wäre z. B. eine ungeordnete Sammlung von mehreren tausend Büchern für einen Informationssuchenden ziemlich wertlos. Ist sie aber nach den Regeln der Klassifikation geordnet, bietet sie ihm alle oben genannten Vorteile.<br />
<br />
=='''Klassifikationserarbeitung'''==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
'''1. Stufe:''' Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels <br />
<br />
Hier spielen die Fragen eine Rolle, für welchen Bereich und zu welchem Zweck soll das System erstellt werden? Und gibt es schon eine Klassifikation zu diesem Sachverhalt?<br />
<br />
'''2. Stufe:''' Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt <br />
<br />
Welche Sachverhalte gehören zu der Klassifikation, welche nicht? Und wie kann das sichergestellt werden?<br />
<br />
'''3. Stufe:''' Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen. <br />
<br />
Es sollen nicht 90 Prozent in eine Klasse eingeteilt werden und die restlichen 10 Prozent auf die übrigen verteilt werden. Außerdem sollen die Klassen so benannt werden, dass auch andere mit der Benennung zurechtkommen<br />
<br />
'''4. Stufe:''' Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität <br />
<br />
Sind die Kriterien der Klasseneinteilung trennscharf und für andere nachvollziehbar?<br />
<br />
'''5. Stufe:''' Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
Lässt sich mein System anpassen, erweitern und bewährt es sich in der Praxis?<br />
(vgl. Kiel/Rost S. 72f)<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
außerdem sollte hier auch die Aktualität berücksichtigt werden, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
Die Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein. Doch die Einteilung erfolgt immer nach dem subjektiven Empfinden desjenigen, der die Einteilung vornimmt. Das bedeutet auch, dass Klassifikationen mathematisch nicht eindeutig sind. Die Anzahl der Klassen sollte einerseits möglichst groß sein um eine detaillierte inhaltliche Erschließung sicherzustellen andererseits sollte sie aber auch möglichst klein sein um Übersichtlichkeit zu wahren.<br />
<br />
<br />
=='''Beispiele für Klassifikationen'''==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche Bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt. <br />
Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. Sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, offizielle Versionen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation (DK bzw. UDC)===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDC<br />
Die UDC ist initiiert von dem Amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnungssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die UDC ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Menschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. Sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen. Sie birgt aber auch eine facettenartige Komponente durch die Hilfstafeln. So können bestimmte Begriffe mit Hilfe von festgelegten Symbolen an die Begriffe der Haupttafeln angehängt werden. Beispielsweise hat der Ort das Symbol ( ) so steht zum Beispiel die Notation 622.33 (493) für den Kohlebergbau in Belgien. Die Sprache hat das Symbol = so steht di e Notation 860=20 für Spanische Literatur in englisch.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatur unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenschaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathematik/ Naturwissenschaften wohingegen die Klasse Vier zeitweise gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
[[category:Wissensrepräsentation]]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Datei:Polyhierarchie.gif&diff=6707Datei:Polyhierarchie.gif2006-03-09T14:01:30Z<p>Janine: </p>
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<hr />
<div>[[category:Information Retrieval]]<br />
ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
'''In Kürze'''<br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprache|Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffsklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
===Definitionen und Beispiele===<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". So folgt laut Gaus schon die Einteilung der Kleidung im Kleiderschrank -wenn dieser denn geordnet ist- dem Prinzip der Klassifikation.<br />
<br />
Anders ausgedrückt ist die Klassifikation eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
Ein gern verwendetes Beispiel ist hier die Aufstellung der Bücher in einer Freihand-Bibliothek, die nach verschiedenen Themengebieten (Klassen), wie Sachbuch, Belletristik oder Comic eingeteilt ist.<br />
<br />
<br />
<br />
Bei der Klassifikation ginge es darum, fassen Kiel und Rost zusammen, ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren, dass alle Gegenstände, die (nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt) zu diesem Wissensbereich gehören, nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (vgl. Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
===Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation===<br />
Im Allgemeinen wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt, als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem) oder auch für Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung) und schließlich auch das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren) wird mit Klassifikation bezeichnet.<br />
<br />
=='''Notation'''==<br />
<br />
Eine [[Notation]] im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet. (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an, worum es sich bei dem notierten Sachverhalt handelt und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher: A 41 F 1 / 04<br />
<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
<br />
41 - Bekleidung<br />
<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
===Aufgaben der Notation===<br />
Eine brauchbare Notation sollte semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln. Sie soll bestimmten Regeln, ähnlich der Grammatik einer Sprache folgen, so dass sie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden kann. Außerdem sollte die Notation Verknüpfung(en) zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss. (vgl. Dahlberg S. 117)<br />
<br />
<br />
===Vorteile durch Notation===<br />
Die Notation vereinfacht die Notation das [[Retrieval]]:<br />
Da die Notation des Oberbegriffs im Allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden.<br />
Sie erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken und bedeutet somit eine Ballastvermeidung beim Retrieval. <br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden. Z.B. bei der Suche über Notationen nach dem Metall Gold werden scheinbar verwandte Begriffe, wie Goldfisch oder Goldregen (Pflanze) ausgeschlossen.<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Klassifikationen sind meist hierarchisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. <br />
<br />
===Monohierarchie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal.<br />
Im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal. <br />
<br />
Graphisch lässt sich das beispielsweise so darstellen:<br />
<br />
<br />
[[Bild:Monohierarchie.gif]]<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
Auch hier eine Graphik:<br />
<br />
<br />
[[Bild:Polyhierarchie.gif]]<br />
<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung zur Hierarchie===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Beispielsweise kann ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
So wäre z. B. eine ungeordnete Sammlung von mehreren tausend Büchern für einen Informationssuchenden ziemlich wertlos. Ist sie aber nach den Regeln der Klassifikation geordnet, bietet sie ihm alle oben genannten Vorteile.<br />
<br />
=='''Klassifikationserarbeitung'''==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
'''1. Stufe:''' Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels <br />
<br />
Hier spielen die Fragen eine Rolle, für welchen Bereich und zu welchem Zweck soll das System erstellt werden? Und gibt es schon eine Klassifikation zu diesem Sachverhalt?<br />
<br />
'''2. Stufe:''' Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt <br />
<br />
Welche Sachverhalte gehören zu der Klassifikation, welche nicht? Und wie kann das sichergestellt werden?<br />
<br />
'''3. Stufe:''' Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen. <br />
<br />
Es sollen nicht 90 Prozent in eine Klasse eingeteilt werden und die restlichen 10 Prozent auf die übrigen verteilt werden. Außerdem sollen die Klassen so benannt werden, dass auch andere mit der Benennung zurechtkommen<br />
<br />
'''4. Stufe:''' Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität <br />
<br />
Sind die Kriterien der Klasseneinteilung trennscharf und für andere nachvollziehbar?<br />
<br />
'''5. Stufe:''' Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
Lässt sich mein System anpassen, erweitern und bewährt es sich in der Praxis?<br />
(vgl. Kiel/Rost S. 72f)<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
außerdem sollte hier auch die Aktualität berücksichtigt werden, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
Die Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein. Doch die Einteilung erfolgt immer nach dem subjektiven Empfinden desjenigen, der die Einteilung vornimmt. Das bedeutet auch, dass Klassifikationen mathematisch nicht eindeutig sind. Die Anzahl der Klassen sollte einerseits möglichst groß sein um eine detaillierte inhaltliche Erschließung sicherzustellen andererseits sollte sie aber auch möglichst klein sein um Übersichtlichkeit zu wahren.<br />
<br />
<br />
=='''Beispiele für Klassifikationen'''==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche Bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt. <br />
Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. Sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, offizielle Versionen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation (DK bzw. UDC)===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDC<br />
Die UDC ist initiiert von dem Amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnungssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die UDC ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Menschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. Sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen. Sie birgt aber auch eine facettenartige Komponente durch die Hilfstafeln. So können bestimmte Begriffe mit Hilfe von festgelegten Symbolen an die Begriffe der Haupttafeln angehängt werden. Beispielsweise hat der Ort das Symbol ( ) so steht zum Beispiel die Notation 622.33 (493) für den Kohlebergbau in Belgien. Die Sprache hat das Symbol = so steht di e Notation 860=20 für Spanische Literatur in englisch.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatur unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenschaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathematik/ Naturwissenschaften wohingegen die Klasse Vier zeitweise gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
[[category:Wissensrepräsentation]]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Datei:Monohierarchie.gif&diff=6705Datei:Monohierarchie.gif2006-03-09T13:56:59Z<p>Janine: </p>
<hr />
<div></div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6704Klassifikation2006-03-09T13:55:18Z<p>Janine: </p>
<hr />
<div>[[category:Information Retrieval]]<br />
ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
'''In Kürze'''<br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprache|Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffsklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
===Definitionen und Beispiele===<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". So folgt laut Gaus schon die Einteilung der Kleidung im Kleiderschrank -wenn dieser denn geordnet ist- dem Prinzip der Klassifikation.<br />
<br />
Anders ausgedrückt ist die Klassifikation eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
Ein gern verwendetes Beispiel ist hier die Aufstellung der Bücher in einer Freihand-Bibliothek, die nach verschiedenen Themengebieten (Klassen), wie Sachbuch, Belletristik oder Comic eingeteilt ist.<br />
<br />
<br />
<br />
Bei der Klassifikation ginge es darum, fassen Kiel und Rost zusammen, ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren, dass alle Gegenstände, die (nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt) zu diesem Wissensbereich gehören, nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (vgl. Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
===Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation===<br />
Im Allgemeinen wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt, als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem) oder auch für Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung) und schließlich auch das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren) wird mit Klassifikation bezeichnet.<br />
<br />
=='''Notation'''==<br />
<br />
Eine [[Notation]] im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet. (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an, worum es sich bei dem notierten Sachverhalt handelt und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher: A 41 F 1 / 04<br />
<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
<br />
41 - Bekleidung<br />
<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
===Aufgaben der Notation===<br />
Eine brauchbare Notation sollte semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln. Sie soll bestimmten Regeln, ähnlich der Grammatik einer Sprache folgen, so dass sie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden kann. Außerdem sollte die Notation Verknüpfung(en) zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss. (vgl. Dahlberg S. 117)<br />
<br />
<br />
===Vorteile durch Notation===<br />
Die Notation vereinfacht die Notation das [[Retrieval]]:<br />
Da die Notation des Oberbegriffs im Allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden.<br />
Sie erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken und bedeutet somit eine Ballastvermeidung beim Retrieval. <br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden. Z.B. bei der Suche über Notationen nach dem Metall Gold werden scheinbar verwandte Begriffe, wie Goldfisch oder Goldregen (Pflanze) ausgeschlossen.<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Klassifikationen sind meist hierarchisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. <br />
<br />
===Monohierarchie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal.<br />
Im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal. <br />
<br />
Graphisch lässt sich das beispielsweise so darstellen:<br />
<br />
[[Bild:Monohierarchie1.jpg]]<br />
<br />
Graphik: Janine Barrois<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
Auch hier eine Graphik:<br />
<br />
[[Bild:Polyhierarchie1.jpg]]<br />
<br />
Graphik: Janine Barrois<br />
<br />
===Zusammenfassung zur Hierarchie===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Beispielsweise kann ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
So wäre z. B. eine ungeordnete Sammlung von mehreren tausend Büchern für einen Informationssuchenden ziemlich wertlos. Ist sie aber nach den Regeln der Klassifikation geordnet, bietet sie ihm alle oben genannten Vorteile.<br />
<br />
=='''Klassifikationserarbeitung'''==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
'''1. Stufe:''' Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels <br />
<br />
Hier spielen die Fragen eine Rolle, für welchen Bereich und zu welchem Zweck soll das System erstellt werden? Und gibt es schon eine Klassifikation zu diesem Sachverhalt?<br />
<br />
'''2. Stufe:''' Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt <br />
<br />
Welche Sachverhalte gehören zu der Klassifikation, welche nicht? Und wie kann das sichergestellt werden?<br />
<br />
'''3. Stufe:''' Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen. <br />
<br />
Es sollen nicht 90 Prozent in eine Klasse eingeteilt werden und die restlichen 10 Prozent auf die übrigen verteilt werden. Außerdem sollen die Klassen so benannt werden, dass auch andere mit der Benennung zurechtkommen<br />
<br />
'''4. Stufe:''' Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität <br />
<br />
Sind die Kriterien der Klasseneinteilung trennscharf und für andere nachvollziehbar?<br />
<br />
'''5. Stufe:''' Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
Lässt sich mein System anpassen, erweitern und bewährt es sich in der Praxis?<br />
(vgl. Kiel/Rost S. 72f)<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
außerdem sollte hier auch die Aktualität berücksichtigt werden, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
Die Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein. Doch die Einteilung erfolgt immer nach dem subjektiven Empfinden desjenigen, der die Einteilung vornimmt. Das bedeutet auch, dass Klassifikationen mathematisch nicht eindeutig sind. Die Anzahl der Klassen sollte einerseits möglichst groß sein um eine detaillierte inhaltliche Erschließung sicherzustellen andererseits sollte sie aber auch möglichst klein sein um Übersichtlichkeit zu wahren.<br />
<br />
<br />
=='''Beispiele für Klassifikationen'''==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche Bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt. <br />
Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. Sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, offizielle Versionen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation (DK bzw. UDC)===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDC<br />
Die UDC ist initiiert von dem Amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnungssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die UDC ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Menschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. Sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen. Sie birgt aber auch eine facettenartige Komponente durch die Hilfstafeln. So können bestimmte Begriffe mit Hilfe von festgelegten Symbolen an die Begriffe der Haupttafeln angehängt werden. Beispielsweise hat der Ort das Symbol ( ) so steht zum Beispiel die Notation 622.33 (493) für den Kohlebergbau in Belgien. Die Sprache hat das Symbol = so steht di e Notation 860=20 für Spanische Literatur in englisch.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatur unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenschaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathematik/ Naturwissenschaften wohingegen die Klasse Vier zeitweise gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
[[category:Wissensrepräsentation]]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6611Klassifikation2006-03-06T12:59:03Z<p>Janine: /* Polyhierarchie: */</p>
<hr />
<div>[[category:Information Retrieval]]<br />
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<br />
'''Kurz gefasst'''<br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprache|Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffsklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
===Definitionen und Beispiele===<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". So folgt laut Gaus schon die Einteilung der Kleidung im Kleiderschrank -wenn dieser denn geordnet ist- dem Prinzip der Klassifikation.<br />
<br />
Anders ausgedrückt ist die Klassifikation eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
Ein gern verwendetes Beispiel ist hier die Aufstellung der Bücher in einer Freihand-Bibliothek, die nach verschiedenen Themengebieten (Klassen), wie Sachbuch, Belletristik oder Comic eingeteilt ist.<br />
<br />
<br />
<br />
Es ginge darum, fassen Kiel und Rost zusammen, ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren, dass alle Gegenstände, die (nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt) zu diesem Wissensbereich gehören, nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (vgl. Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
===Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem) oder auch für Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung) und schließlich auch das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren) wird mit Klassifikation bezeichnet.<br />
<br />
=='''Notation'''==<br />
<br />
„Eine [[Notation]] im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an, worum es sich bei dem notierten Sachverhalt handelt und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher: A 41 F 1 / 04<br />
<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
<br />
41 - Bekleidung<br />
<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
===Aufgaben der Notation===<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln. Sie soll bestimmten Regeln, ähnlich der Grammatik einer Sprache folgen, so dass sie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden kann. Außerdem sollte die Notation Verknüpfung(en) zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
===Vorteile durch Notation===<br />
Im Allgemeinen vereinfacht die Notation das [[Retrieval]]:<br />
Da die Notation des Oberbegriffs im Allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden.<br />
Sie erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken und bedeutet somit eine Ballastvermeidung beim Retrieval. <br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden. Z.B. bei der Suche über Notationen nach dem Metall Silber werden scheinbar verwandte Begriffe, wie Silbertanne oder Silberhochzeit ausgeschlossen.<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Klassifikationen sind meist hierarchisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. <br />
<br />
===Monohierarchie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal.<br />
Im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
[[Bild:Monohierarchie1.jpg]]<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
[[Bild:Polyhierarchie1.jpg]]<br />
<br />
===Zusammenfassung zur Hierarchie===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
So wäre z. B. eine ungeordnete Sammlung von mehreren tausend Büchern für einen Informationssuchenden ziemlich wertlos. Ist sie aber nach den Regeln der Klassifikation geordnet, bietet sie ihm alle oben genannten Vorteile.<br />
<br />
=='''Klassifikationserarbeitung'''==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
'''1. Stufe:''' Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels <br />
<br />
Hier spielen die Fragen eine Rolle, für welchen Bereich und zu welchem Zweck soll das System erstellt werden? Und gibt es schon eine Klassifikation zu diesem Sachverhalt?<br />
<br />
'''2. Stufe:''' Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt <br />
<br />
Welche Sachverhalte gehören zu der Klassifikation, welche nicht? Und wie kann das sichergestellt werden?<br />
<br />
'''3. Stufe:''' Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen. <br />
<br />
Es sollen nicht 90 Prozent in eine Klasse eingeteilt werden und die restlichen 10 Prozent auf die übrigen verteilt werden. Außerdem sollen die Klassen so benannt werden, dass auch andere mit der Benennung zurechtkommen<br />
<br />
'''4. Stufe:''' Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität <br />
<br />
Sind die Kriterien der Klasseneinteilung trennscharf und für andere nachvollziehbar?<br />
<br />
'''5. Stufe:''' Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
Lässt sich mein System anpassen, erweitern und bewährt es sich in der Praxis?<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
außerdem sollte hier auch die Aktualität berücksichtigt werden, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
Die Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein. Doch die Einteilung erfolgt immer nach dem subjektiven Empfinden desjenigen, der die Einteilung vornimmt. Das bedeutet auch, dass Klassifikationen mathematisch nicht eindeutig sind. Die Anzahl der Klassen sollte einerseits möglichst groß sein um eine detaillierte inhaltliche Erschließung sicherzustellen andererseits sollte sie aber auch möglichst klein sein um Übersichtlichkeit zu wahren.<br />
<br />
<br />
=='''Beispiele für Klassifikationen'''==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche Bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt. <br />
Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. Sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, offizielle Versionen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation (DK bzw. UDC)===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem Amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnungssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die UDC ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Menschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. Sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen. Sie birgt aber auch eine facettenartige Komponente durch die Hilfstafeln. So können bestimmte Begriffe mit Hilfe von festgelegten Symbolen an die Begriffe der Haupttafeln angehängt werden. Beispielsweise hat der Ort das Symbol ( ) so steht zum Beispiel die Notation 622.33 (493) für den Kohlebergbau in Belgien. Die Sprache hat das Symbol = so steht di e Notation 860=20 für Spanische Literatur in englisch.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatur unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenschaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur Zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
[[category:Wissensrepräsentation]]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6607Klassifikation2006-03-06T12:56:00Z<p>Janine: /* Monohierarchie */</p>
<hr />
<div>[[category:Information Retrieval]]<br />
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<br />
'''Kurz gefasst'''<br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprache|Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffsklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
===Definitionen und Beispiele===<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". So folgt laut Gaus schon die Einteilung der Kleidung im Kleiderschrank -wenn dieser denn geordnet ist- dem Prinzip der Klassifikation.<br />
<br />
Anders ausgedrückt ist die Klassifikation eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
Ein gern verwendetes Beispiel ist hier die Aufstellung der Bücher in einer Freihand-Bibliothek, die nach verschiedenen Themengebieten (Klassen), wie Sachbuch, Belletristik oder Comic eingeteilt ist.<br />
<br />
<br />
<br />
Es ginge darum, fassen Kiel und Rost zusammen, ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren, dass alle Gegenstände, die (nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt) zu diesem Wissensbereich gehören, nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (vgl. Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
===Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem) oder auch für Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung) und schließlich auch das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren) wird mit Klassifikation bezeichnet.<br />
<br />
=='''Notation'''==<br />
<br />
„Eine [[Notation]] im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an, worum es sich bei dem notierten Sachverhalt handelt und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher: A 41 F 1 / 04<br />
<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
<br />
41 - Bekleidung<br />
<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
===Aufgaben der Notation===<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln. Sie soll bestimmten Regeln, ähnlich der Grammatik einer Sprache folgen, so dass sie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden kann. Außerdem sollte die Notation Verknüpfung(en) zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
===Vorteile durch Notation===<br />
Im Allgemeinen vereinfacht die Notation das [[Retrieval]]:<br />
Da die Notation des Oberbegriffs im Allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden.<br />
Sie erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken und bedeutet somit eine Ballastvermeidung beim Retrieval. <br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden. Z.B. bei der Suche über Notationen nach dem Metall Silber werden scheinbar verwandte Begriffe, wie Silbertanne oder Silberhochzeit ausgeschlossen.<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Klassifikationen sind meist hierarchisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. <br />
<br />
===Monohierarchie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal.<br />
Im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
[[Bild:Monohierarchie1.jpg]]<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
[[Bild:Polyhierarchie1.gif]]<br />
<br />
===Zusammenfassung zur Hierarchie===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
So wäre z. B. eine ungeordnete Sammlung von mehreren tausend Büchern für einen Informationssuchenden ziemlich wertlos. Ist sie aber nach den Regeln der Klassifikation geordnet, bietet sie ihm alle oben genannten Vorteile.<br />
<br />
=='''Klassifikationserarbeitung'''==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
'''1. Stufe:''' Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels <br />
<br />
Hier spielen die Fragen eine Rolle, für welchen Bereich und zu welchem Zweck soll das System erstellt werden? Und gibt es schon eine Klassifikation zu diesem Sachverhalt?<br />
<br />
'''2. Stufe:''' Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt <br />
<br />
Welche Sachverhalte gehören zu der Klassifikation, welche nicht? Und wie kann das sichergestellt werden?<br />
<br />
'''3. Stufe:''' Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen. <br />
<br />
Es sollen nicht 90 Prozent in eine Klasse eingeteilt werden und die restlichen 10 Prozent auf die übrigen verteilt werden. Außerdem sollen die Klassen so benannt werden, dass auch andere mit der Benennung zurechtkommen<br />
<br />
'''4. Stufe:''' Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität <br />
<br />
Sind die Kriterien der Klasseneinteilung trennscharf und für andere nachvollziehbar?<br />
<br />
'''5. Stufe:''' Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
Lässt sich mein System anpassen, erweitern und bewährt es sich in der Praxis?<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
außerdem sollte hier auch die Aktualität berücksichtigt werden, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
Die Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein. Doch die Einteilung erfolgt immer nach dem subjektiven Empfinden desjenigen, der die Einteilung vornimmt. Das bedeutet auch, dass Klassifikationen mathematisch nicht eindeutig sind. Die Anzahl der Klassen sollte einerseits möglichst groß sein um eine detaillierte inhaltliche Erschließung sicherzustellen andererseits sollte sie aber auch möglichst klein sein um Übersichtlichkeit zu wahren.<br />
<br />
<br />
=='''Beispiele für Klassifikationen'''==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche Bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt. <br />
Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. Sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, offizielle Versionen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation (DK bzw. UDC)===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem Amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnungssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die UDC ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Menschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. Sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen. Sie birgt aber auch eine facettenartige Komponente durch die Hilfstafeln. So können bestimmte Begriffe mit Hilfe von festgelegten Symbolen an die Begriffe der Haupttafeln angehängt werden. Beispielsweise hat der Ort das Symbol ( ) so steht zum Beispiel die Notation 622.33 (493) für den Kohlebergbau in Belgien. Die Sprache hat das Symbol = so steht di e Notation 860=20 für Spanische Literatur in englisch.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatur unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenschaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur Zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
[[category:Wissensrepräsentation]]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6579Klassifikation2006-03-04T17:24:22Z<p>Janine: /* Polyhierarchie: */</p>
<hr />
<div>[[category:Information Retrieval]]<br />
ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
'''Kurz gefasst'''<br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprache|Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffsklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
===Definitionen und Beispiele===<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". So folgt laut Gaus schon die Einteilung der Kleidung im Kleiderschrank -wenn dieser denn geordnet ist- dem Prinzip der Klassifikation.<br />
<br />
Anders ausgedrückt ist die Klassifikation eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
Ein gern verwendetes Beispiel ist hier die Aufstellung der Bücher in einer Freihand-Bibliothek, die nach verschiedenen Themengebieten (Klassen), wie Sachbuch, Belletristik oder Comic eingeteilt ist.<br />
<br />
<br />
<br />
Es ginge darum, fassen Kiel und Rost zusammen, ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren, dass alle Gegenstände, die (nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt) zu diesem Wissensbereich gehören, nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (vgl. Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
===Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem) oder auch für Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung) und schließlich auch das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren) wird mit Klassifikation bezeichnet.<br />
<br />
=='''Notation'''==<br />
<br />
„Eine [[Notation]] im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an, worum es sich bei dem notierten Sachverhalt handelt und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher: A 41 F 1 / 04<br />
<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
<br />
41 - Bekleidung<br />
<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
===Aufgaben der Notation===<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln. Sie soll bestimmten Regeln, ähnlich der Grammatik einer Sprache folgen, so dass sie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden kann. Außerdem sollte die Notation Verknüpfung(en) zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
===Vorteile durch Notation===<br />
Im Allgemeinen vereinfacht die Notation das [[Retrieval]]:<br />
Da die Notation des Oberbegriffs im Allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden.<br />
Sie erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken und bedeutet somit eine Ballastvermeidung beim Retrieval. <br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden. Z.B. bei der Suche über Notationen nach dem Metall Silber werden scheinbar verwandte Begriffe, wie Silbertanne oder Silberhochzeit ausgeschlossen.<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Klassifikationen sind meist hierarchisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. <br />
<br />
===Monohierarchie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal.<br />
Im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
[[Bild:Monohierarchie1.gif]]<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
[[Bild:Polyhierarchie1.gif]]<br />
<br />
===Zusammenfassung zur Hierarchie===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
So wäre z. B. eine ungeordnete Sammlung von mehreren tausend Büchern für einen Informationssuchenden ziemlich wertlos. Ist sie aber nach den Regeln der Klassifikation geordnet, bietet sie ihm alle oben genannten Vorteile.<br />
<br />
=='''Klassifikationserarbeitung'''==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
'''1. Stufe:''' Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels <br />
<br />
Hier spielen die Fragen eine Rolle, für welchen Bereich und zu welchem Zweck soll das System erstellt werden? Und gibt es schon eine Klassifikation zu diesem Sachverhalt?<br />
<br />
'''2. Stufe:''' Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt <br />
<br />
Welche Sachverhalte gehören zu der Klassifikation, welche nicht? Und wie kann das sichergestellt werden?<br />
<br />
'''3. Stufe:''' Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen. <br />
<br />
Es sollen nicht 90 Prozent in eine Klasse eingeteilt werden und die restlichen 10 Prozent auf die übrigen verteilt werden. Außerdem sollen die Klassen so benannt werden, dass auch andere mit der Benennung zurechtkommen<br />
<br />
'''4. Stufe:''' Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität <br />
<br />
Sind die Kriterien der Klasseneinteilung trennscharf und für andere nachvollziehbar?<br />
<br />
'''5. Stufe:''' Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
Lässt sich mein System anpassen, erweitern und bewährt es sich in der Praxis?<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
außerdem sollte hier auch die Aktualität berücksichtigt werden, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
Die Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein. Doch die Einteilung erfolgt immer nach dem subjektiven Empfinden desjenigen, der die Einteilung vornimmt. Das bedeutet auch, dass Klassifikationen mathematisch nicht eindeutig sind. Die Anzahl der Klassen sollte einerseits möglichst groß sein um eine detaillierte inhaltliche Erschließung sicherzustellen andererseits sollte sie aber auch möglichst klein sein um Übersichtlichkeit zu wahren.<br />
<br />
<br />
=='''Beispiele für Klassifikationen'''==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche Bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt. <br />
Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. Sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, offizielle Versionen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation (DK bzw. UDC)===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem Amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnungssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die UDC ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Menschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. Sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen. Sie birgt aber auch eine facettenartige Komponente durch die Hilfstafeln. So können bestimmte Begriffe mit Hilfe von festgelegten Symbolen an die Begriffe der Haupttafeln angehängt werden. Beispielsweise hat der Ort das Symbol ( ) so steht zum Beispiel die Notation 622.33 (493) für den Kohlebergbau in Belgien. Die Sprache hat das Symbol = so steht di e Notation 860=20 für Spanische Literatur in englisch.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatur unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenschaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur Zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
[[category:Wissensrepräsentation]]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6577Klassifikation2006-03-04T17:22:17Z<p>Janine: /* Monohierarchie */</p>
<hr />
<div>[[category:Information Retrieval]]<br />
ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
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'''Kurz gefasst'''<br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprache|Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffsklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
===Definitionen und Beispiele===<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". So folgt laut Gaus schon die Einteilung der Kleidung im Kleiderschrank -wenn dieser denn geordnet ist- dem Prinzip der Klassifikation.<br />
<br />
Anders ausgedrückt ist die Klassifikation eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
Ein gern verwendetes Beispiel ist hier die Aufstellung der Bücher in einer Freihand-Bibliothek, die nach verschiedenen Themengebieten (Klassen), wie Sachbuch, Belletristik oder Comic eingeteilt ist.<br />
<br />
<br />
<br />
Es ginge darum, fassen Kiel und Rost zusammen, ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren, dass alle Gegenstände, die (nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt) zu diesem Wissensbereich gehören, nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (vgl. Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
===Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem) oder auch für Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung) und schließlich auch das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren) wird mit Klassifikation bezeichnet.<br />
<br />
=='''Notation'''==<br />
<br />
„Eine [[Notation]] im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an, worum es sich bei dem notierten Sachverhalt handelt und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher: A 41 F 1 / 04<br />
<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
<br />
41 - Bekleidung<br />
<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
===Aufgaben der Notation===<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln. Sie soll bestimmten Regeln, ähnlich der Grammatik einer Sprache folgen, so dass sie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden kann. Außerdem sollte die Notation Verknüpfung(en) zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
===Vorteile durch Notation===<br />
Im Allgemeinen vereinfacht die Notation das [[Retrieval]]:<br />
Da die Notation des Oberbegriffs im Allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden.<br />
Sie erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken und bedeutet somit eine Ballastvermeidung beim Retrieval. <br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden. Z.B. bei der Suche über Notationen nach dem Metall Silber werden scheinbar verwandte Begriffe, wie Silbertanne oder Silberhochzeit ausgeschlossen.<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Klassifikationen sind meist hierarchisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. <br />
<br />
===Monohierarchie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal.<br />
Im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
[[Bild:Monohierarchie1.gif]]<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung zur Hierarchie===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
So wäre z. B. eine ungeordnete Sammlung von mehreren tausend Büchern für einen Informationssuchenden ziemlich wertlos. Ist sie aber nach den Regeln der Klassifikation geordnet, bietet sie ihm alle oben genannten Vorteile.<br />
<br />
=='''Klassifikationserarbeitung'''==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
'''1. Stufe:''' Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels <br />
<br />
Hier spielen die Fragen eine Rolle, für welchen Bereich und zu welchem Zweck soll das System erstellt werden? Und gibt es schon eine Klassifikation zu diesem Sachverhalt?<br />
<br />
'''2. Stufe:''' Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt <br />
<br />
Welche Sachverhalte gehören zu der Klassifikation, welche nicht? Und wie kann das sichergestellt werden?<br />
<br />
'''3. Stufe:''' Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen. <br />
<br />
Es sollen nicht 90 Prozent in eine Klasse eingeteilt werden und die restlichen 10 Prozent auf die übrigen verteilt werden. Außerdem sollen die Klassen so benannt werden, dass auch andere mit der Benennung zurechtkommen<br />
<br />
'''4. Stufe:''' Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität <br />
<br />
Sind die Kriterien der Klasseneinteilung trennscharf und für andere nachvollziehbar?<br />
<br />
'''5. Stufe:''' Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
Lässt sich mein System anpassen, erweitern und bewährt es sich in der Praxis?<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
außerdem sollte hier auch die Aktualität berücksichtigt werden, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
Die Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein. Doch die Einteilung erfolgt immer nach dem subjektiven Empfinden desjenigen, der die Einteilung vornimmt. Das bedeutet auch, dass Klassifikationen mathematisch nicht eindeutig sind. Die Anzahl der Klassen sollte einerseits möglichst groß sein um eine detaillierte inhaltliche Erschließung sicherzustellen andererseits sollte sie aber auch möglichst klein sein um Übersichtlichkeit zu wahren.<br />
<br />
<br />
=='''Beispiele für Klassifikationen'''==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche Bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt. <br />
Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. Sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, offizielle Versionen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation (DK bzw. UDC)===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem Amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnungssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die UDC ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Menschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. Sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen. Sie birgt aber auch eine facettenartige Komponente durch die Hilfstafeln. So können bestimmte Begriffe mit Hilfe von festgelegten Symbolen an die Begriffe der Haupttafeln angehängt werden. Beispielsweise hat der Ort das Symbol ( ) so steht zum Beispiel die Notation 622.33 (493) für den Kohlebergbau in Belgien. Die Sprache hat das Symbol = so steht di e Notation 860=20 für Spanische Literatur in englisch.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatur unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenschaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur Zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
[[category:Wissensrepräsentation]]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6575Klassifikation2006-03-04T17:15:52Z<p>Janine: </p>
<hr />
<div>[[category:Information Retrieval]]<br />
ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
'''Kurz gefasst'''<br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprache|Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffsklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
===Definitionen und Beispiele===<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". So folgt laut Gaus schon die Einteilung der Kleidung im Kleiderschrank -wenn dieser denn geordnet ist- dem Prinzip der Klassifikation.<br />
<br />
Anders ausgedrückt ist die Klassifikation eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
Ein gern verwendetes Beispiel ist hier die Aufstellung der Bücher in einer Freihand-Bibliothek, die nach verschiedenen Themengebieten (Klassen), wie Sachbuch, Belletristik oder Comic eingeteilt ist.<br />
<br />
<br />
<br />
Es ginge darum, fassen Kiel und Rost zusammen, ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren, dass alle Gegenstände, die (nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt) zu diesem Wissensbereich gehören, nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (vgl. Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
===Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem) oder auch für Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung) und schließlich auch das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren) wird mit Klassifikation bezeichnet.<br />
<br />
=='''Notation'''==<br />
<br />
„Eine [[Notation]] im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an, worum es sich bei dem notierten Sachverhalt handelt und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher: A 41 F 1 / 04<br />
<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
<br />
41 - Bekleidung<br />
<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
===Aufgaben der Notation===<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln. Sie soll bestimmten Regeln, ähnlich der Grammatik einer Sprache folgen, so dass sie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden kann. Außerdem sollte die Notation Verknüpfung(en) zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
===Vorteile durch Notation===<br />
Im Allgemeinen vereinfacht die Notation das [[Retrieval]]:<br />
Da die Notation des Oberbegriffs im Allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden.<br />
Sie erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken und bedeutet somit eine Ballastvermeidung beim Retrieval. <br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden. Z.B. bei der Suche über Notationen nach dem Metall Silber werden scheinbar verwandte Begriffe, wie Silbertanne oder Silberhochzeit ausgeschlossen.<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Klassifikationen sind meist hierarchisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. <br />
<br />
===Monohierarchie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal.<br />
Im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung zur Hierarchie===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
So wäre z. B. eine ungeordnete Sammlung von mehreren tausend Büchern für einen Informationssuchenden ziemlich wertlos. Ist sie aber nach den Regeln der Klassifikation geordnet, bietet sie ihm alle oben genannten Vorteile.<br />
<br />
=='''Klassifikationserarbeitung'''==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
'''1. Stufe:''' Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels <br />
<br />
Hier spielen die Fragen eine Rolle, für welchen Bereich und zu welchem Zweck soll das System erstellt werden? Und gibt es schon eine Klassifikation zu diesem Sachverhalt?<br />
<br />
'''2. Stufe:''' Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt <br />
<br />
Welche Sachverhalte gehören zu der Klassifikation, welche nicht? Und wie kann das sichergestellt werden?<br />
<br />
'''3. Stufe:''' Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen. <br />
<br />
Es sollen nicht 90 Prozent in eine Klasse eingeteilt werden und die restlichen 10 Prozent auf die übrigen verteilt werden. Außerdem sollen die Klassen so benannt werden, dass auch andere mit der Benennung zurechtkommen<br />
<br />
'''4. Stufe:''' Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität <br />
<br />
Sind die Kriterien der Klasseneinteilung trennscharf und für andere nachvollziehbar?<br />
<br />
'''5. Stufe:''' Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
Lässt sich mein System anpassen, erweitern und bewährt es sich in der Praxis?<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
außerdem sollte hier auch die Aktualität berücksichtigt werden, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
Die Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein. Doch die Einteilung erfolgt immer nach dem subjektiven Empfinden desjenigen, der die Einteilung vornimmt. Das bedeutet auch, dass Klassifikationen mathematisch nicht eindeutig sind. Die Anzahl der Klassen sollte einerseits möglichst groß sein um eine detaillierte inhaltliche Erschließung sicherzustellen andererseits sollte sie aber auch möglichst klein sein um Übersichtlichkeit zu wahren.<br />
<br />
<br />
=='''Beispiele für Klassifikationen'''==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche Bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt. <br />
Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. Sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, offizielle Versionen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation (DK bzw. UDC)===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem Amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnungssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die UDC ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Menschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. Sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen. Sie birgt aber auch eine facettenartige Komponente durch die Hilfstafeln. So können bestimmte Begriffe mit Hilfe von festgelegten Symbolen an die Begriffe der Haupttafeln angehängt werden. Beispielsweise hat der Ort das Symbol ( ) so steht zum Beispiel die Notation 622.33 (493) für den Kohlebergbau in Belgien. Die Sprache hat das Symbol = so steht di e Notation 860=20 für Spanische Literatur in englisch.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatur unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenschaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur Zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
[[category:Wissensrepräsentation]]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6574Klassifikation2006-03-04T16:12:03Z<p>Janine: /* '''Begriffsklärung ''' */</p>
<hr />
<div>[[category:Information Retrieval]]<br />
ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
'''Kurz gefasst'''<br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprache|Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffsklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
===Definitionen und Beispiele===<br />
<br />
Die Klassifkation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". So folgt laut Gaus schon die Einteilung der Kleidung im Kleiderschrank -wenn dieser denn geordnet ist- dem Prinzip der Klassifikation.<br />
<br />
Anders ausgedrückt ist die Klassifikation eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
Ein gern verwendetes Beispiel ist hier die Aufstellung der Bücher in einer Freihand-Bibliothek, die nach verschiedenen Themengebieten (Klassen), wie Sachbuch, Belletristik oder Comic eingeteilt ist.<br />
<br />
<br />
<br />
Es ginge darum, fassen Kiel und Rost zusammen, ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren, dass alle Gegenstände, die (nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt) zu diesem Wissensbereich gehören, nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (vgl. Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
===Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem) oder auch für Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung) und schließlich auch das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren) wird mit Klassifikation bezeichnet.<br />
<br />
=='''Notation'''==<br />
<br />
„Eine [[Notation]] im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an, worum es sich bei dem notierten Sachverhalt handelt und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher: A 41 F 1 / 04<br />
<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
<br />
41 - Bekleidung<br />
<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
===Aufgaben der Notation===<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln. Sie soll mnemotechnisch angelegt sein (wie ein Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können).Sie sollte auch Verknüpfung(en) zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
===Vorteile durch Notation===<br />
Im Allgeneinen verinfacht die Notation das [[Retrieval]]:<br />
Da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden.<br />
Sie erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken und bedeutet somit eine Ballastvermeidung beim Retrieval. <br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden. Z.B. bei der Suche über Notationen nach dem Metall Silber werden scheinbar verwandte Begriffe, wie Silbertanne oder Silberhochzeit ausgeschlossen.<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Klassifikationen sind meist hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. <br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal.<br />
Im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung zur Hierarchie===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
So wäre z.B eine ungeordnete Sammlung von mehreren tausend Büchern für einen Informationsssuchenden ziemlich wertlos. Ist sie aber nach den Regeln der Klasifikation geordnet, bietet sie ihm alle oben genannten Vorteile.<br />
<br />
=='''Klassifikationserarbeitung'''==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels (Welcher Bereich, welcher Zweck, gibt es schon eine Klassifikation zu diesem Sachverhalt)<br />
<br />
2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt (Welche Sachverhalte gehören dazu, welche nicht, wie mache ich das klar)<br />
<br />
3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der <br />
Benennungen. (Nicht dass 90% in einer Klasse sind und die restlichen 10 auf die übrigen verteilt, wie benenne ich die Klassen dass auch andere damit zurechtkommen)<br />
<br />
4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität (Sind die Kriterien der Klasseneinteilung trennscharf und für andere nachvollziebar)<br />
<br />
5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung (Lässt sich mein System anpassen, erweitern, bewährt es sich in der Praxis)<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
außerdem sollte hier auch die Aktualität bericksichtigt werden, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
Die Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein. Doch die Einteilung erfolgt immer nach dem subjektiven Empfinden desjenigen, der die Einteilung vornimmt. Das bedeutet auch, dass Klassifikationen mathematisch nicht eindeutig sind. Die Anzahl der Klassen sollte einerseits möglichst groß sein um eine detaillierte inhaltliche Erschließung sicherszustellen andereseits sollte sie aber auch möglichst klein sein um Übersichtlichkeit zu wahren.<br />
<br />
<br />
=='''Beispiele für Klassifikationen'''==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt.Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, ofizielle Versionen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation (DK bzw. UDK)===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnundssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die Udk ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Mensschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. Sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen. Sie birgt aber auch eine facettenartige Komponente durch die Hilfstafeln. So können bestimmte Begriffe mit Hilfe von festgelegten Symbolen an die Begriffe der Haupttafeln angehängt werden. Beispielsweise hat der Ort das Symbol ( ) so steht zum Beispiel die Notation 622.33 (493) für den Kohlebergbau in Belgien. Die Sprache hat das Symbol = so steht di e Notation 860=20 für Spanische Literatur in englisch.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatug unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenscaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
[[category:Wissensrepräsentation]]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6322Klassifikation2006-02-09T11:59:14Z<p>Janine: </p>
<hr />
<div>[[category:Information Retrieval]]<br />
ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
'''Kurz gefasst'''<br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprache|Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffsklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
Anders ausgedrückt ist die Klassifkation eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
===Worum es geht===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die (nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt) zu diesem Wissensbereich gehören, nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
===Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem) oder auch für Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung) und schließlich auch Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren).<br />
<br />
<br />
<br />
=='''Notation'''==<br />
<br />
„Eine [[Notation]] im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an, worum es sich bei dem notierten Sachverhalt handelt und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher: A 41 F 1 / 04<br />
<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
<br />
41 - Bekleidung<br />
<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
===Aufgaben der Notation===<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln. Sie soll mnemotechnisch angelegt sein (wie ein Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können).Sie sollte auch Verknüpfung(en) zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
===Vorteile durch Notation===<br />
Im Allgeneinen verinfacht die Notation das [[Retrieval]]:<br />
Da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden.<br />
Sie erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken und bedeutet somit eine Ballastvermeidung beim Retrieval. <br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden. Z.B. bei der Suche über Notationen nach dem Metall Silber werden scheinbar verwandte Begriffe, wie Silbertanne oder Silberhochzeit ausgeschlossen.<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Klassifikationen sind meist hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. <br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal.<br />
Im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung zur Hierarchie===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
So wäre z.B eine ungeordnete Sammlung von mehreren tausend Büchern für einen Informationsssuchenden ziemlich wertlos. Ist sie aber nach den Regeln der Klasifikation geordnet, bietet sie ihm alle oben genannten Vorteile.<br />
<br />
=='''Klassifikationserarbeitung'''==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels (Welcher Bereich, welcher Zweck, gibt es schon eine Klassifikation zu diesem Sachverhalt)<br />
<br />
2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt (Welche Sachverhalte gehören dazu, welche nicht, wie mache ich das klar)<br />
<br />
3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der <br />
Benennungen. (Nicht dass 90% in einer Klasse sind und die restlichen 10 auf die übrigen verteilt, wie benenne ich die Klassen dass auch andere damit zurechtkommen)<br />
<br />
4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität (Sind die Kriterien der Klasseneinteilung trennscharf und für andere nachvollziebar)<br />
<br />
5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung (Lässt sich mein System anpassen, erweitern, bewährt es sich in der Praxis)<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
außerdem sollte hier auch die Aktualität bericksichtigt werden, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
Die Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein. Doch die Einteilung erfolgt immer nach dem subjektiven Empfinden desjenigen, der die Einteilung vornimmt. Das bedeutet auch, dass Klassifikationen mathematisch nicht eindeutig sind. Die Anzahl der Klassen sollte einerseits möglichst groß sein um eine detaillierte inhaltliche Erschließung sicherszustellen andereseits sollte sie aber auch möglichst klein sein um Übersichtlichkeit zu wahren.<br />
<br />
<br />
=='''Beispiele für Klassifikationen'''==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt.Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, ofizielle Versionen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation (DK bzw. UDK)===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnundssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die Udk ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Mensschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. Sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen. Sie birgt aber auch eine facettenartige Komponente durch die Hilfstafeln. So können bestimmte Begriffe mit Hilfe von festgelegten Symbolen an die Begriffe der Haupttafeln angehängt werden. Beispielsweise hat der Ort das Symbol ( ) so steht zum Beispiel die Notation 622.33 (493) für den Kohlebergbau in Belgien. Die Sprache hat das Symbol = so steht di e Notation 860=20 für Spanische Literatur in englisch.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatug unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenscaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
[[category:Wissensrepräsentation]]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Retrieval&diff=6080Retrieval2006-01-28T13:07:12Z<p>Janine: </p>
<hr />
<div>Im Information Retrieval ist das Retrieval (= Recherche) der Vorgang der Informationssuche selbst: Auswahl der Quelle, Formulierung der Anfrage, Eingabe der Suchfrage und evtl. Reformulierung der Anfrage. (T-Rex)</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6079Klassifikation2006-01-28T13:04:23Z<p>Janine: /* Vorteile durch Notation */</p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
<br />
<br />
'''Kurz gefasst''' <br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffsklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
===Worum es geht===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
===Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch für Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich auch Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
<br />
<br />
=='''Notation'''==<br />
<br />
„Eine [[Notation]] im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt handelt und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher: A 41 F 1 / 04<br />
<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
<br />
41 - Bekleidung<br />
<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
===Aufgaben der Notation===<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln. Sie soll mnemotechnisch angelegt sein (wie ein Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können).Sie sollte auch Verknüpfung(en) zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
===Vorteile durch Notation===<br />
Vereinfacht das [[Retrieval]]:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken und bedeutet somit eine Ballastvermeidung beim Retrieval.<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden bei der Suche über Notationen nach dem Metall Silber werden scheinbar verwandte Begriffe, wie Silbertanne oder Silberhochzeit ausgeschlossen.<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal.<br />
Im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung zur Hierarchie===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
<br />
=='''Klassifikationserarbeitung'''==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels<br />
<br />
2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt<br />
<br />
3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen.<br />
<br />
4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität<br />
<br />
5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
außerdem sollte hier auch die Aktualität bericksichtigt werden, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
Die Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein. Doch die Einteilung erfolgt immer nach dem subjektiven Empfinden desjenigen, der die Einteilung vornimmt. Das bedeutet auch, dass Klassifikationen mathematisch nicht eindeutig sind. Die Anzahl der Klassen sollte einerseits möglichst groß sein um eine detaillierte inhaltliche Erschließung sicherszustellen andereseits sollte sie aber auch möglichst klein sein um Übersichtlichkeit zu wahren.<br />
<br />
<br />
=='''Beispiele für Klassifikationen'''==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt.Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, ofizielle Versinen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation (DK bzw. UDK)===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnundssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die Udk ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Mensschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. Sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen. Sie birgt aber auch eine facettenartige Komponente durch die Hilfstafeln. So können bestimmte Begriffe mit Hilfe von festgelegten Symbolen an die Begriffe der Haupttafeln angehängt werden. Beispielsweise hat der Ort das Symbol ( ) so steht zum Beispiel die Notation 622.33 (493) für den Kohlebergbau in Belgien. Die Sprache hat das Symbol = so steht di e Notation 860=20 für Spanische Literatur in englisch.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatug unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenscaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
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==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6078Klassifikation2006-01-28T11:44:59Z<p>Janine: /* Vorteile durch Notation */</p>
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<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
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'''Kurz gefasst''' <br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffsklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
===Worum es geht===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
===Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch für Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich auch Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
<br />
<br />
=='''Notation'''==<br />
<br />
„Eine [[Notation]] im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt handelt und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher: A 41 F 1 / 04<br />
<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
<br />
41 - Bekleidung<br />
<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
===Aufgaben der Notation===<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln. Sie soll mnemotechnisch angelegt sein (wie ein Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können).Sie sollte auch Verknüpfung(en) zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
===Vorteile durch Notation===<br />
Vereinfacht das [[Information Retrieval]]:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken und bedeutet somit eine Ballastvermeidung beim Retrieval.<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden bei der Suche über Notationen nach dem Metall Silber werden scheinbar verwandte Begriffe, wie Silbertanne oder Silberhochzeit ausgeschlossen.<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal.<br />
Im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung zur Hierarchie===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
<br />
=='''Klassifikationserarbeitung'''==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels<br />
<br />
2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt<br />
<br />
3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen.<br />
<br />
4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität<br />
<br />
5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
außerdem sollte hier auch die Aktualität bericksichtigt werden, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
Die Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein. Doch die Einteilung erfolgt immer nach dem subjektiven Empfinden desjenigen, der die Einteilung vornimmt. Das bedeutet auch, dass Klassifikationen mathematisch nicht eindeutig sind. Die Anzahl der Klassen sollte einerseits möglichst groß sein um eine detaillierte inhaltliche Erschließung sicherszustellen andereseits sollte sie aber auch möglichst klein sein um Übersichtlichkeit zu wahren.<br />
<br />
<br />
=='''Beispiele für Klassifikationen'''==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt.Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, ofizielle Versinen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation (DK bzw. UDK)===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnundssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die Udk ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Mensschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. Sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen. Sie birgt aber auch eine facettenartige Komponente durch die Hilfstafeln. So können bestimmte Begriffe mit Hilfe von festgelegten Symbolen an die Begriffe der Haupttafeln angehängt werden. Beispielsweise hat der Ort das Symbol ( ) so steht zum Beispiel die Notation 622.33 (493) für den Kohlebergbau in Belgien. Die Sprache hat das Symbol = so steht di e Notation 860=20 für Spanische Literatur in englisch.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatug unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenscaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6077Klassifikation2006-01-28T11:44:22Z<p>Janine: /* Vorteile durch Notation */</p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
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'''Kurz gefasst''' <br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffsklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
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<br />
===Worum es geht===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
===Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch für Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich auch Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
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<br />
=='''Notation'''==<br />
<br />
„Eine [[Notation]] im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt handelt und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher: A 41 F 1 / 04<br />
<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
<br />
41 - Bekleidung<br />
<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
===Aufgaben der Notation===<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln. Sie soll mnemotechnisch angelegt sein (wie ein Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können).Sie sollte auch Verknüpfung(en) zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
===Vorteile durch Notation===<br />
Vereinfacht das [[Information Retrival]]:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken und bedeutet somit eine Ballastvermeidung beim Retrieval.<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden bei der Suche über Notationen nach dem Metall Silber werden scheinbar verwandte Begriffe, wie Silbertanne oder Silberhochzeit ausgeschlossen.<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal.<br />
Im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung zur Hierarchie===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
<br />
=='''Klassifikationserarbeitung'''==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels<br />
<br />
2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt<br />
<br />
3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen.<br />
<br />
4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität<br />
<br />
5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
außerdem sollte hier auch die Aktualität bericksichtigt werden, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
Die Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein. Doch die Einteilung erfolgt immer nach dem subjektiven Empfinden desjenigen, der die Einteilung vornimmt. Das bedeutet auch, dass Klassifikationen mathematisch nicht eindeutig sind. Die Anzahl der Klassen sollte einerseits möglichst groß sein um eine detaillierte inhaltliche Erschließung sicherszustellen andereseits sollte sie aber auch möglichst klein sein um Übersichtlichkeit zu wahren.<br />
<br />
<br />
=='''Beispiele für Klassifikationen'''==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt.Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, ofizielle Versinen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation (DK bzw. UDK)===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnundssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die Udk ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Mensschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. Sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen. Sie birgt aber auch eine facettenartige Komponente durch die Hilfstafeln. So können bestimmte Begriffe mit Hilfe von festgelegten Symbolen an die Begriffe der Haupttafeln angehängt werden. Beispielsweise hat der Ort das Symbol ( ) so steht zum Beispiel die Notation 622.33 (493) für den Kohlebergbau in Belgien. Die Sprache hat das Symbol = so steht di e Notation 860=20 für Spanische Literatur in englisch.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatug unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenscaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6076Klassifikation2006-01-28T11:30:16Z<p>Janine: </p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
<br />
<br />
'''Kurz gefasst''' <br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffsklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
===Worum es geht===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
===Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch für Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich auch Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
<br />
<br />
=='''Notation'''==<br />
<br />
„Eine [[Notation]] im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt handelt und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher: A 41 F 1 / 04<br />
<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
<br />
41 - Bekleidung<br />
<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
===Aufgaben der Notation===<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln. Sie soll mnemotechnisch angelegt sein (wie ein Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können).Sie sollte auch Verknüpfung(en) zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
===Vorteile durch Notation===<br />
Vereinfacht das [[Retrieval]]:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken und bedeutet somit eine Ballastvermeidung beim Retrieval.<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden bei der Suche über Notationen nach dem Metall Silber werden scheinbar verwandte Begriffe, wie Silbertanne oder Silberhochzeit ausgeschlossen.<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal.<br />
Im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung zur Hierarchie===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
<br />
=='''Klassifikationserarbeitung'''==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels<br />
<br />
2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt<br />
<br />
3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen.<br />
<br />
4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität<br />
<br />
5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
außerdem sollte hier auch die Aktualität bericksichtigt werden, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
Die Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein. Doch die Einteilung erfolgt immer nach dem subjektiven Empfinden desjenigen, der die Einteilung vornimmt. Das bedeutet auch, dass Klassifikationen mathematisch nicht eindeutig sind. Die Anzahl der Klassen sollte einerseits möglichst groß sein um eine detaillierte inhaltliche Erschließung sicherszustellen andereseits sollte sie aber auch möglichst klein sein um Übersichtlichkeit zu wahren.<br />
<br />
<br />
=='''Beispiele für Klassifikationen'''==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt.Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, ofizielle Versinen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation (DK bzw. UDK)===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnundssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die Udk ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Mensschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. Sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen. Sie birgt aber auch eine facettenartige Komponente durch die Hilfstafeln. So können bestimmte Begriffe mit Hilfe von festgelegten Symbolen an die Begriffe der Haupttafeln angehängt werden. Beispielsweise hat der Ort das Symbol ( ) so steht zum Beispiel die Notation 622.33 (493) für den Kohlebergbau in Belgien. Die Sprache hat das Symbol = so steht di e Notation 860=20 für Spanische Literatur in englisch.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatug unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenscaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6036Klassifikation2006-01-27T13:47:52Z<p>Janine: </p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
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'''Kurz gefasst''' <br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
===Worum es geht===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
===Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
<br />
===Aufgaben der Notation===<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln. Sie soll mnemotechnisch angelegt sein (wie ein Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können).Sie sollte auch Verknüpfung(en) zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
=='''Notation'''==<br />
<br />
„Eine [[Notation]] im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
===Vorteile durch Notation===<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
<br />
=='''Klassifikationserarbeitung'''==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels<br />
<br />
2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt<br />
<br />
3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen.<br />
<br />
4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität<br />
<br />
5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
• Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein<br />
• Einteilung subjektiv<br />
• Klassifikationen sind mathematisch nicht eindeutig<br />
• Möglichst viele Klassen <=> möglichst wenig Klassen:<br />
– Für eine detaillierte inhaltliche Erschließung werden viele Klassen benötigt<br />
– Um Übersichtlichkeit zu wahren sollten möglichst wenig Klassen erstellt werden<br />
<br />
=='''Beispiele für Klassifikationen'''==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt.Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, ofizielle Versinen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation (DK bzw. UDK)===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnundssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die Udk ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Mensschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatug unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenscaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6035Klassifikation2006-01-27T13:46:40Z<p>Janine: /* Aufgaben der Notation */</p>
<hr />
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<br />
'''Kurz gefasst''' <br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
===Worum es geht===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
===Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
<br />
===Aufgaben der Notation===<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln. Sie soll mnemotechnisch angelegt sein (wie ein Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können).Sie sollte auch Verknüpfung(en) zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
=='''Notation'''==<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
===Vorteile durch Notation===<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
<br />
=='''Klassifikationserarbeitung'''==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels<br />
<br />
2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt<br />
<br />
3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen.<br />
<br />
4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität<br />
<br />
5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
• Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein<br />
• Einteilung subjektiv<br />
• Klassifikationen sind mathematisch nicht eindeutig<br />
• Möglichst viele Klassen <=> möglichst wenig Klassen:<br />
– Für eine detaillierte inhaltliche Erschließung werden viele Klassen benötigt<br />
– Um Übersichtlichkeit zu wahren sollten möglichst wenig Klassen erstellt werden<br />
<br />
=='''Beispiele für Klassifikationen'''==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt.Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, ofizielle Versinen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation (DK bzw. UDK)===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnundssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die Udk ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Mensschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatug unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenscaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6034Klassifikation2006-01-27T13:37:28Z<p>Janine: /* Die Internationale Dezimalklassifikation */</p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
<br />
<br />
'''Kurz gefasst''' <br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
===Worum es geht===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
===Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
<br />
===Aufgaben der Notation===<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
<br />
=='''Notation'''==<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
===Vorteile durch Notation===<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
<br />
=='''Klassifikationserarbeitung'''==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels<br />
<br />
2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt<br />
<br />
3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen.<br />
<br />
4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität<br />
<br />
5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
• Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein<br />
• Einteilung subjektiv<br />
• Klassifikationen sind mathematisch nicht eindeutig<br />
• Möglichst viele Klassen <=> möglichst wenig Klassen:<br />
– Für eine detaillierte inhaltliche Erschließung werden viele Klassen benötigt<br />
– Um Übersichtlichkeit zu wahren sollten möglichst wenig Klassen erstellt werden<br />
<br />
=='''Beispiele für Klassifikationen'''==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt.Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, ofizielle Versinen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation (DK bzw. UDK)===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnundssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die Udk ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Mensschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatug unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenscaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6033Klassifikation2006-01-27T13:36:16Z<p>Janine: </p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
<br />
<br />
'''Kurz gefasst''' <br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
===Worum es geht===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
===Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
<br />
===Aufgaben der Notation===<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
<br />
=='''Notation'''==<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
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<br />
===Vorteile durch Notation===<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
<br />
=='''Klassifikationserarbeitung'''==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels<br />
<br />
2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt<br />
<br />
3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen.<br />
<br />
4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität<br />
<br />
5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
• Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein<br />
• Einteilung subjektiv<br />
• Klassifikationen sind mathematisch nicht eindeutig<br />
• Möglichst viele Klassen <=> möglichst wenig Klassen:<br />
– Für eine detaillierte inhaltliche Erschließung werden viele Klassen benötigt<br />
– Um Übersichtlichkeit zu wahren sollten möglichst wenig Klassen erstellt werden<br />
<br />
=='''Beispiele für Klassifikationen'''==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt.Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, ofizielle Versinen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnundssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die Udk ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Mensschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatug unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenscaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6032Klassifikation2006-01-27T13:35:11Z<p>Janine: /* Notation */</p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
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'''Kurz gefasst''' <br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
===Worum es geht===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
===Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
=='''Notation'''==<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
===Aufgaben der Notation===<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
===Vorteile durch Notation===<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
<br />
=='''Klassifikationserarbeitung'''==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels<br />
<br />
2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt<br />
<br />
3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen.<br />
<br />
4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität<br />
<br />
5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
• Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein<br />
• Einteilung subjektiv<br />
• Klassifikationen sind mathematisch nicht eindeutig<br />
• Möglichst viele Klassen <=> möglichst wenig Klassen:<br />
– Für eine detaillierte inhaltliche Erschließung werden viele Klassen benötigt<br />
– Um Übersichtlichkeit zu wahren sollten möglichst wenig Klassen erstellt werden<br />
<br />
=='''Beispiele für Klassifikationen'''==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt.Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, ofizielle Versinen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnundssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die Udk ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Mensschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatug unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenscaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6031Klassifikation2006-01-27T13:34:11Z<p>Janine: </p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
<br />
<br />
'''Kurz gefasst''' <br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
===Worum es geht===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
===Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
===Notation===<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
====Aufgaben der Notation====<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
====Vorteile durch Notation====<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
<br />
=='''Klassifikationserarbeitung'''==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels<br />
<br />
2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt<br />
<br />
3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen.<br />
<br />
4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität<br />
<br />
5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
• Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein<br />
• Einteilung subjektiv<br />
• Klassifikationen sind mathematisch nicht eindeutig<br />
• Möglichst viele Klassen <=> möglichst wenig Klassen:<br />
– Für eine detaillierte inhaltliche Erschließung werden viele Klassen benötigt<br />
– Um Übersichtlichkeit zu wahren sollten möglichst wenig Klassen erstellt werden<br />
<br />
=='''Beispiele für Klassifikationen'''==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt.Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, ofizielle Versinen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnundssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die Udk ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Mensschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatug unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenscaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6030Klassifikation2006-01-27T13:32:14Z<p>Janine: /* Klassifikationserarbeitung */</p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
<br />
<br />
'''Kurz gefasst''' <br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
==='''Worum es geht'''===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
==='''Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation'''===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
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==='''Notation'''===<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
====Aufgaben der Notation====<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
====Vorteile durch Notation====<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
<br />
=='''Klassifikationserarbeitung'''==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels<br />
<br />
2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt<br />
<br />
3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen.<br />
<br />
4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität<br />
<br />
5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
• Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein<br />
• Einteilung subjektiv<br />
• Klassifikationen sind mathematisch nicht eindeutig<br />
• Möglichst viele Klassen <=> möglichst wenig Klassen:<br />
– Für eine detaillierte inhaltliche Erschließung werden viele Klassen benötigt<br />
– Um Übersichtlichkeit zu wahren sollten möglichst wenig Klassen erstellt werden<br />
<br />
==Beispiele für Klassifikationen==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt.Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, ofizielle Versinen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnundssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die Udk ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Mensschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatug unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenscaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6029Klassifikation2006-01-27T13:31:44Z<p>Janine: /* Probleme */</p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
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<br />
<br />
'''Kurz gefasst''' <br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
==='''Worum es geht'''===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
==='''Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation'''===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
<br />
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==='''Notation'''===<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
====Aufgaben der Notation====<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
====Vorteile durch Notation====<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
<br />
==Klassifikationserarbeitung==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels<br />
<br />
2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt<br />
<br />
3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen.<br />
<br />
4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität<br />
<br />
5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
===Probleme===<br />
• Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein<br />
• Einteilung subjektiv<br />
• Klassifikationen sind mathematisch nicht eindeutig<br />
• Möglichst viele Klassen <=> möglichst wenig Klassen:<br />
– Für eine detaillierte inhaltliche Erschließung werden viele Klassen benötigt<br />
– Um Übersichtlichkeit zu wahren sollten möglichst wenig Klassen erstellt werden<br />
<br />
==Beispiele für Klassifikationen==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt.Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, ofizielle Versinen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnundssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die Udk ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Mensschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatug unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenscaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6028Klassifikation2006-01-27T13:31:24Z<p>Janine: /* Stufen */</p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
<br />
<br />
'''Kurz gefasst''' <br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
==='''Worum es geht'''===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
==='''Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation'''===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
==='''Notation'''===<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
====Aufgaben der Notation====<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
====Vorteile durch Notation====<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
<br />
==Klassifikationserarbeitung==<br />
<br />
===Stufen===<br />
<br />
1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels<br />
<br />
2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt<br />
<br />
3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen.<br />
<br />
4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität<br />
<br />
5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
==Probleme==<br />
• Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein<br />
• Einteilung subjektiv<br />
• Klassifikationen sind mathematisch nicht eindeutig<br />
• Möglichst viele Klassen <=> möglichst wenig Klassen:<br />
– Für eine detaillierte inhaltliche Erschließung werden viele Klassen benötigt<br />
– Um Übersichtlichkeit zu wahren sollten möglichst wenig Klassen erstellt werden<br />
<br />
==Beispiele für Klassifikationen==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt.Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, ofizielle Versinen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnundssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die Udk ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Mensschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatug unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenscaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6027Klassifikation2006-01-27T13:31:00Z<p>Janine: /* Stufen */</p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
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<br />
'''Kurz gefasst''' <br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
==='''Worum es geht'''===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
==='''Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation'''===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
==='''Notation'''===<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
====Aufgaben der Notation====<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
====Vorteile durch Notation====<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
<br />
==Klassifikationserarbeitung==<br />
<br />
==Stufen==<br />
<br />
1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels<br />
<br />
2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt<br />
<br />
3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der Benennungen.<br />
<br />
4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und Intersubjektivität<br />
<br />
5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
==Probleme==<br />
• Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein<br />
• Einteilung subjektiv<br />
• Klassifikationen sind mathematisch nicht eindeutig<br />
• Möglichst viele Klassen <=> möglichst wenig Klassen:<br />
– Für eine detaillierte inhaltliche Erschließung werden viele Klassen benötigt<br />
– Um Übersichtlichkeit zu wahren sollten möglichst wenig Klassen erstellt werden<br />
<br />
==Beispiele für Klassifikationen==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt.Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, ofizielle Versinen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnundssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die Udk ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Mensschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatug unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenscaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6026Klassifikation2006-01-27T13:30:24Z<p>Janine: /* =Voraussetzungen */</p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
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<br />
'''Kurz gefasst''' <br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
==='''Worum es geht'''===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
==='''Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation'''===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
<br />
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<br />
==='''Notation'''===<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
====Aufgaben der Notation====<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
====Vorteile durch Notation====<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
<br />
==Klassifikationserarbeitung==<br />
<br />
==Stufen==<br />
<br />
1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels<br />
<br />
2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt<br />
<br />
3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der <br />
Benennungen.<br />
<br />
4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und<br />
Intersubjektivität<br />
<br />
5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen===<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
==Probleme==<br />
• Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein<br />
• Einteilung subjektiv<br />
• Klassifikationen sind mathematisch nicht eindeutig<br />
• Möglichst viele Klassen <=> möglichst wenig Klassen:<br />
– Für eine detaillierte inhaltliche Erschließung werden viele Klassen benötigt<br />
– Um Übersichtlichkeit zu wahren sollten möglichst wenig Klassen erstellt werden<br />
<br />
==Beispiele für Klassifikationen==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt.Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, ofizielle Versinen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnundssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die Udk ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Mensschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatug unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenscaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6025Klassifikation2006-01-27T13:30:01Z<p>Janine: /* Die Internationale Patentklassifikation (IPC) */</p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
<br />
<br />
'''Kurz gefasst''' <br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
==='''Worum es geht'''===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
==='''Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation'''===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
==='''Notation'''===<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
====Aufgaben der Notation====<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
====Vorteile durch Notation====<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
<br />
==Klassifikationserarbeitung==<br />
<br />
==Stufen==<br />
<br />
1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels<br />
<br />
2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt<br />
<br />
3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der <br />
Benennungen.<br />
<br />
4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und<br />
Intersubjektivität<br />
<br />
5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen==<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
<br />
==Probleme==<br />
• Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein<br />
• Einteilung subjektiv<br />
• Klassifikationen sind mathematisch nicht eindeutig<br />
• Möglichst viele Klassen <=> möglichst wenig Klassen:<br />
– Für eine detaillierte inhaltliche Erschließung werden viele Klassen benötigt<br />
– Um Übersichtlichkeit zu wahren sollten möglichst wenig Klassen erstellt werden<br />
<br />
==Beispiele für Klassifikationen==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt.Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, ofizielle Versinen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnundssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die Udk ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Mensschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatug unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenscaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6024Klassifikation2006-01-27T13:29:45Z<p>Janine: /* Die Internationale Dezimalklassifikation */</p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
<br />
<br />
'''Kurz gefasst''' <br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
==='''Worum es geht'''===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
==='''Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation'''===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
==='''Notation'''===<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
====Aufgaben der Notation====<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
====Vorteile durch Notation====<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
<br />
==Klassifikationserarbeitung==<br />
<br />
==Stufen==<br />
<br />
1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels<br />
<br />
2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt<br />
<br />
3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der <br />
Benennungen.<br />
<br />
4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und<br />
Intersubjektivität<br />
<br />
5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen==<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
<br />
==Probleme==<br />
• Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein<br />
• Einteilung subjektiv<br />
• Klassifikationen sind mathematisch nicht eindeutig<br />
• Möglichst viele Klassen <=> möglichst wenig Klassen:<br />
– Für eine detaillierte inhaltliche Erschließung werden viele Klassen benötigt<br />
– Um Übersichtlichkeit zu wahren sollten möglichst wenig Klassen erstellt werden<br />
<br />
==Beispiele für Klassifikationen==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt.Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, ofizielle Versinen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnundssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die Udk ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Mensschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen.<br />
<br />
'''Vorteil''': Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatug unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
'''Nachteil''': Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenscaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6023Klassifikation2006-01-27T13:28:48Z<p>Janine: /* Die Internationale Patentklassifikation (IPC) */</p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
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<br />
'''Kurz gefasst''' <br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
==='''Worum es geht'''===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
==='''Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation'''===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
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<br />
==='''Notation'''===<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
====Aufgaben der Notation====<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
====Vorteile durch Notation====<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
<br />
==Klassifikationserarbeitung==<br />
<br />
==Stufen==<br />
<br />
1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels<br />
<br />
2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt<br />
<br />
3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der <br />
Benennungen.<br />
<br />
4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und<br />
Intersubjektivität<br />
<br />
5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen==<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
<br />
==Probleme==<br />
• Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein<br />
• Einteilung subjektiv<br />
• Klassifikationen sind mathematisch nicht eindeutig<br />
• Möglichst viele Klassen <=> möglichst wenig Klassen:<br />
– Für eine detaillierte inhaltliche Erschließung werden viele Klassen benötigt<br />
– Um Übersichtlichkeit zu wahren sollten möglichst wenig Klassen erstellt werden<br />
<br />
==Beispiele für Klassifikationen==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt.Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, ofizielle Versinen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]<br />
<br />
===Die Internationale Dezimalklassifikation===<br />
Deutsche Abkürzung: DK, Englische Abkürzung: UDK<br />
Die UDK ist initiiert von dem amerikaner Melvil Dewy der 1876 die erste Ausgabe seiner Dewy Decimal Classifikation vorstellte. Daraus ist die heutige UDC hervorgegangen. Bis 1960 war sie das verbindliche Ordnundssystem für Literatur in Bibliotheken von über 50 Ländern. Die Udk ist mit der Absicht konzipiert das gesamte materialisierte Wissen der Mensschheit geordnet repräsentieren zu können.<br />
Sie besteht aus zehn Hauptabteilungen, die wiederum in zehn Unterabteilungen klassifiziert sind. sie folgt der Monohierarchie vom Allgemeinen zum Besonderen.<br />
<br />
Vorteil: Die langjährige weite Verbreitung macht es möglichweltweit Literatug unter der gleichen Notation zu suchen. Sie ist übersichtlich, gut erweiterbar und revisionsoffen.<br />
<br />
Nachteil: Die Aufteilung der Klassen folgt einer völlig veralteten Wissenscaftsstruktur. Außerdem sind die Klassen sehr ungleichmäßig besetzt, so befindet sich viel in Klasse fünf: Mathe wohingegen die Klasse Vier zur zeit gar nicht besetzt ist.<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6022Klassifikation2006-01-27T13:15:40Z<p>Janine: /* Die Internationale Patent Klassifikation */</p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
<br />
<br />
'''Kurz gefasst''' <br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
==='''Worum es geht'''===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
==='''Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation'''===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
==='''Notation'''===<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
====Aufgaben der Notation====<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
====Vorteile durch Notation====<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
<br />
==Klassifikationserarbeitung==<br />
<br />
==Stufen==<br />
<br />
1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels<br />
<br />
2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt<br />
<br />
3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der <br />
Benennungen.<br />
<br />
4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und<br />
Intersubjektivität<br />
<br />
5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen==<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
<br />
==Probleme==<br />
• Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein<br />
• Einteilung subjektiv<br />
• Klassifikationen sind mathematisch nicht eindeutig<br />
• Möglichst viele Klassen <=> möglichst wenig Klassen:<br />
– Für eine detaillierte inhaltliche Erschließung werden viele Klassen benötigt<br />
– Um Übersichtlichkeit zu wahren sollten möglichst wenig Klassen erstellt werden<br />
<br />
==Beispiele für Klassifikationen==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt.Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, ofizielle Versinen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6021Klassifikation2006-01-27T13:14:53Z<p>Janine: /* Die Internationale Patentklassifikation */</p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
<br />
<br />
'''Kurz gefasst''' <br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
==='''Worum es geht'''===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
==='''Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation'''===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
==='''Notation'''===<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
====Aufgaben der Notation====<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
====Vorteile durch Notation====<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
<br />
==Klassifikationserarbeitung==<br />
<br />
==Stufen==<br />
<br />
1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels<br />
<br />
2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt<br />
<br />
3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der <br />
Benennungen.<br />
<br />
4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und<br />
Intersubjektivität<br />
<br />
5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen==<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
<br />
==Probleme==<br />
• Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein<br />
• Einteilung subjektiv<br />
• Klassifikationen sind mathematisch nicht eindeutig<br />
• Möglichst viele Klassen <=> möglichst wenig Klassen:<br />
– Für eine detaillierte inhaltliche Erschließung werden viele Klassen benötigt<br />
– Um Übersichtlichkeit zu wahren sollten möglichst wenig Klassen erstellt werden<br />
<br />
==Beispiele für Klassifikationen==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation (IPC)===<br />
Diese Klassifikation dient weltweit einheitlich zur Klassifikation der Schwerpunkte oder der wichtigsten Bestandteile von Erfindungen. damit fällt ihr große weltweite und wirtschaftliche bedeutung zu. Die entsprechenden alphanumerischen Notationen werden auf der jeweiligen Patentschrift abgedruckt.Ihren Anfang hatte die IPC 1954, seit 1972 findet sie allgemeine Anwendung. Zur Zeit hat die IPC ca. 70 000 Unterabteilungen. sie wird in führende Weltsprachen übersetzt, ofizielle Versinen sind die englische und die französische. Eine Revision erfolgt in etwa alle fünf Jahre.<br />
<br />
===Die Internationale Patent Klassifikation===<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6020Klassifikation2006-01-27T13:07:20Z<p>Janine: /* Quellen */</p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
<br />
<br />
'''Kurz gefasst''' <br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
==='''Worum es geht'''===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
==='''Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation'''===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
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<br />
==='''Notation'''===<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
====Aufgaben der Notation====<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
====Vorteile durch Notation====<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
<br />
==Klassifikationserarbeitung==<br />
<br />
==Stufen==<br />
<br />
1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels<br />
<br />
2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt<br />
<br />
3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der <br />
Benennungen.<br />
<br />
4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und<br />
Intersubjektivität<br />
<br />
5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen==<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
<br />
==Probleme==<br />
• Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein<br />
• Einteilung subjektiv<br />
• Klassifikationen sind mathematisch nicht eindeutig<br />
• Möglichst viele Klassen <=> möglichst wenig Klassen:<br />
– Für eine detaillierte inhaltliche Erschließung werden viele Klassen benötigt<br />
– Um Übersichtlichkeit zu wahren sollten möglichst wenig Klassen erstellt werden<br />
<br />
==Beispiele für Klassifikationen==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation===<br />
===Die Internationale Patent Klassifikation===<br />
<br />
==Literatur==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995<br />
<br />
==Online Quelle==<br />
<br />
[http://depatisnet.dpma.de/ipc/init.do/Deutsche Seite der Internationale Patentklassifikation]</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6019Klassifikation2006-01-27T13:01:11Z<p>Janine: /* '''Ziel einer Klassifikation''' */</p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
<br />
<br />
'''Kurz gefasst''' <br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
==='''Worum es geht'''===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
==='''Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation'''===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
==='''Notation'''===<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
====Aufgaben der Notation====<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
====Vorteile durch Notation====<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.<br />
<br />
==Klassifikationserarbeitung==<br />
<br />
==Stufen==<br />
<br />
1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels<br />
<br />
2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt<br />
<br />
3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der <br />
Benennungen.<br />
<br />
4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und<br />
Intersubjektivität<br />
<br />
5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung<br />
<br />
<br />
===Voraussetzungen==<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
<br />
==Probleme==<br />
• Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein<br />
• Einteilung subjektiv<br />
• Klassifikationen sind mathematisch nicht eindeutig<br />
• Möglichst viele Klassen <=> möglichst wenig Klassen:<br />
– Für eine detaillierte inhaltliche Erschließung werden viele Klassen benötigt<br />
– Um Übersichtlichkeit zu wahren sollten möglichst wenig Klassen erstellt werden<br />
<br />
==Beispiele für Klassifikationen==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation===<br />
===Die Internationale Patent Klassifikation===<br />
<br />
== Quellen ==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6018Klassifikation2006-01-27T12:57:12Z<p>Janine: /* Polyhierarchie: */</p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
<br />
<br />
<br />
'''Kurz gefasst''' <br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
==='''Worum es geht'''===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
==='''Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation'''===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
==='''Notation'''===<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
====Aufgaben der Notation====<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
====Vorteile durch Notation====<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
===Zusammenfassung===<br />
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)<br />
<br />
== '''Ziel einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information<br />
<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
==Beispiele für Klassifikationen==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation===<br />
===Die Internationale Patent Klassifikation===<br />
<br />
== Quellen ==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6012Klassifikation2006-01-27T10:59:39Z<p>Janine: </p>
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<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
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'''Kurz gefasst''' <br />
<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
==='''Worum es geht'''===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
==='''Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation'''===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
==='''Notation'''===<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
====Aufgaben der Notation====<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
====Vorteile durch Notation====<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
== '''Ziel einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information<br />
<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
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==Beispiele für Klassifikationen==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation===<br />
===Die Internationale Patent Klassifikation===<br />
<br />
== Quellen ==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6011Klassifikation2006-01-27T10:59:25Z<p>Janine: </p>
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'''Kurz gefasst''' <br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
==='''Worum es geht'''===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
==='''Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation'''===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
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==='''Notation'''===<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
====Aufgaben der Notation====<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
====Vorteile durch Notation====<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
== '''Ziel einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information<br />
<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
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<br />
==Beispiele für Klassifikationen==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation===<br />
===Die Internationale Patent Klassifikation===<br />
<br />
== Quellen ==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6010Klassifikation2006-01-27T10:59:08Z<p>Janine: </p>
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'''Kurz gefasst''' <br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
==='''Worum es geht'''===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
==='''Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation'''===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
==='''Notation'''===<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
====Aufgaben der Notation====<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
====Vorteile durch Notation====<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
== '''Ziel einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information<br />
<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
==Beispiele für Klassifikationen==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation===<br />
===Die Internationale Patent Klassifikation===<br />
<br />
== Quellen ==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6009Klassifikation2006-01-27T10:58:48Z<p>Janine: </p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
'''Kurz gefasst''' <br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
==='''Worum es geht'''===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
==='''Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation'''===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
==='''Notation'''===<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
====Aufgaben der Notation====<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
====Vorteile durch Notation====<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
== '''Ziel einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information<br />
<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
==Beispiele für Klassifikationen==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation===<br />
===Die Internationale Patent Klassifikation===<br />
<br />
== Quellen ==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6008Klassifikation2006-01-27T10:58:28Z<p>Janine: /* Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen */</p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
== '''Kurz gefasst''' ==<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
==='''Worum es geht'''===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
==='''Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation'''===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
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==='''Notation'''===<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
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====Aufgaben der Notation====<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
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====Vorteile durch Notation====<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
=='''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
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'Graphik folgt'<br />
<br />
== '''Ziel einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information<br />
<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
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==Beispiele für Klassifikationen==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation===<br />
===Die Internationale Patent Klassifikation===<br />
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== Quellen ==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
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Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6007Klassifikation2006-01-27T10:58:02Z<p>Janine: /* ''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen'' */</p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
== '''Kurz gefasst''' ==<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
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== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
==='''Worum es geht'''===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
==='''Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation'''===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
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==='''Notation'''===<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
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====Aufgaben der Notation====<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
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====Vorteile durch Notation====<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
==Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
== '''Ziel einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information<br />
<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
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==Beispiele für Klassifikationen==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation===<br />
===Die Internationale Patent Klassifikation===<br />
<br />
== Quellen ==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6006Klassifikation2006-01-27T10:57:04Z<p>Janine: </p>
<hr />
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== '''Kurz gefasst''' ==<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
==='''Worum es geht'''===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
==='''Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation'''===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
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==='''Notation'''===<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
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Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
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<br />
<br />
====Aufgaben der Notation====<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
====Vorteile durch Notation====<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
==''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===Monohierachie=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===Polyhierarchie:===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
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<br />
== '''Ziel einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information<br />
<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
==Beispiele für Klassifikationen==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation===<br />
===Die Internationale Patent Klassifikation===<br />
<br />
== Quellen ==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6005Klassifikation2006-01-27T10:55:31Z<p>Janine: /* ''Aufgaben der Notation'' */</p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
== '''Kurz gefasst''' ==<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
==='''Worum es geht'''===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
==='''Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation'''===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
==='''Notation'''===<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
==='''Aufgaben der Notation'''===<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
====Vorteile durch Notation====<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
==''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===''Monohierachie''=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===''Polyhierarchie:''===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
== '''Ziel einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information<br />
<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
==Beispiele für Klassifikationen==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation===<br />
===Die Internationale Patent Klassifikation===<br />
<br />
== Quellen ==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6004Klassifikation2006-01-27T10:53:33Z<p>Janine: </p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
== '''Kurz gefasst''' ==<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
<br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
<br />
==='''Worum es geht'''===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
==='''Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation'''===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
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==='''Notation'''===<br />
<br />
„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68)<br />
Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.<br />
<br />
Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation<br />
Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher:<br />
A 41 F 1 / 04<br />
A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf<br />
41 - Bekleidung<br />
F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter<br />
1 – Verschlüsse speziell für Kleidung<br />
02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
===''Aufgaben der Notation''===<br />
Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln<br />
Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können)<br />
Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.<br />
<br />
<br />
====''Vorteile durch Notation''====<br />
Vereinfacht das Retrieval:<br />
da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden<br />
Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval)<br />
Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden<br />
<br />
<br />
==''Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen''==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
===''Monohierachie''=== <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
===''Polyhierarchie:''===<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
== '''Ziel einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information<br />
<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
==Beispiele für Klassifikationen==<br />
===Die Internationale Patentklassifikation===<br />
===Die Internationale Patent Klassifikation===<br />
<br />
== Quellen ==<br />
Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974<br />
<br />
Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973<br />
<br />
Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002<br />
<br />
Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004<br />
<br />
Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995</div>Janinehttps://wiki.infowiss.net/index.php?title=Klassifikation&diff=6003Klassifikation2006-01-27T10:37:50Z<p>Janine: </p>
<hr />
<div>ARTIKEL WIRD BEARBEITET! BITTE NICHTS VERÄNDERN<br />
== '''Vorbemerkung''' ==<br />
Die Klassifikation ist neben dem [[Thesaurus]] eine der beiden [[Dokumentationssprachen]] (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.<br />
<br />
<br />
== '''Begriffserklärung '''==<br />
Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz". <br />
Anders ausgedrückt:<br />
Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.<br />
<br />
==='''Worum es geht'''===<br />
Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum<br />
ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren,<br />
dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören,<br />
nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)<br />
<br />
<br />
==='''Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation'''===<br />
Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.<br />
<br />
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<br />
<br />
==='''Notation'''===<br />
<br />
<br />
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<br />
== '''Ziel einer Klassifikation''' ==<br />
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information<br />
<br />
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.<br />
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.<br />
<br />
<br />
== '''Voraussetzung für eine gute/gelungene Klassifikation''' ==<br />
<br />
Vorraussetzungen für eine gute Klassifikation:<br />
Klassen sind abhängig von Inhalten und Merkmalen des Objekts und dem Nutzerinteresse.<br />
Klassen müssen disjunkt sein, d.h. sich gegenseitig ausschließen und dürfen sich nicht überschneiden.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
== '''Hierarchien einer Klassifikation''' ==<br />
Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.<br />
<br />
Monohierachie <br />
Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal<br />
im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
Polyhierarchie:<br />
Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden. <br />
<br />
'Graphik folgt'<br />
<br />
Ein nicht hierarchische Klassifikation ist die Facettenklassifikation<br />
<br />
<br />
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<br />
==Beispiele für Klassifikationen==<br />
=== Klassifikation in der Bibliotek der Informationswissenschaft===<br />
===Internationale Patent Klassifikation===<br />
<br />
== Quellen ==</div>Janine