Argumentations-Tools: Unterschied zwischen den Versionen
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*Schwabe, G.; Streitz, N.; Unland, R.: CSCW-Kompendium. Lehr- und Handbuch zum computerunterstützten kooperativen Arbeiten. Springer: Berlin, 2001. | *Schwabe, G.; Streitz, N.; Unland, R.: CSCW-Kompendium. Lehr- und Handbuch zum computerunterstützten kooperativen Arbeiten. Springer: Berlin, 2001. | ||
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Version vom 20. April 2008, 13:56 Uhr
Diese Groupware-Technologien, die auf dem Hypertext-Konzept aufgebaut sind, strukturieren Diskussions- und Argumentationsabläufe mehrerer Personen und tragen so zur schnelleren Entscheidungsfindung bei. Sie unterstützen die asynchrone Kommunikation von Teams oder Individuen durch Aufzeichnung von Argumenten, durch die eine Entscheidung begründet wurde. Ein Großteil der Systeme ist auf der Grundlage der Strukturierungsmethode „IBIS“ („Issue Based Information System“) aufgebaut, z.B. „gIBIS“. Dieses System geht davon aus, dass ein Entwicklungsprozess sich aus einer Diskussion von Beteiligten mit verschiedenen Interessen zusammensetzt. Demnach werden unterschiedliche Knotentypen unterschieden, wie „Aspekte“, „Positionen“ oder „Argumente“, zwischen denen jedoch bestimmte Beziehungen bestehen. So werden jedem Problem (Issue) Meinungen in Form von Positionen zugeordnet, die durch Argumente gestützt, aber auch verworfen werden können. Nach Dix handelt es sich bei diesen Systemen um die Abwicklung einer One-Way-Kommunikation im Sinne einer reinen Informationsübermittlung und keine wirkliche Zusammenarbeit. Der Sinn der Argumentationstools liegt darin, dass ein zukünftiger Benutzer Argumentationsprozesse nachvollziehen und daraus lernen kann. Diese Groupware-Applikationen können allerdings auch innerhalb von Teams zur Interaktion verwendet werden, wobei die Möglichkeit besteht, Argumente hinzuzufügen und Beiträge anderer Teilnehmer zu bewerten (=Two-Way-Kommunikation). Man kann zwischen verschiedenen Stufen der Benutzung unterscheiden: Zum einen können die Nutzer nur ein Tool, wie ein Textverarbeitungsprogramm, oder zum anderen auch komplexere Werkzeuge verwenden. Dabei ist ein Nebenläufigkeits-Mechanismus notwendig, der dafür sorgt, dass die verschiedenen Benutzer ohne Probleme gemeinsam arbeiten können. Arbeitet jemand an einem Knoten, wird der Zugriff durch diesen Mechanismus gesperrt, damit kein anderer Benutzer denselben Knoten bearbeiten kann und so Konflikte vermieden werden. Daneben gibt es auch Benachrichtigungsfunktionen, die die Teilnehmer über editierte Knoten informieren, z.B. durch Hervorhebungen. Die Argumentationssysteme haben sich als vielseitig herausgestellt, da sie nicht auf einen Interaktionsstil festgelegt sind, sondern sowohl synchrone als auch asynchrone Realisationsformen aufweisen. Durch die Benutzung solcher Systeme wird es räumlich getrennten, auch asynchronen Benutzern möglich Entscheidungsprozesse kollaborativ abzuwickeln. Da aufgrund der schriftlichen Kommunikation die Strukturierung und Aufzeichnung der Argumentationsvorgänge erleichtert wird, erhöht sich gleichzeitig die Übersichtlichkeit der Argumente, was bei komplexen Diskussionen hilfreich sein kann. Der größte Vorteil der Argumentationssysteme ist, dass jederzeit der Entscheidungsprozess von anderen Benutzern nachvollzogen und von neuen Teilnehmern der bisherige Verlauf schnell überblickt werden kann.
Literatur
- Bate, J.; Travell, N.; Waller, A.: Groupware. Business success with computer supported cooperative working. Oxfordshire, 1994.
- Bauknecht, K.; Mühlherr, T.; Sauter, C.; Teufel, S.: Computerunterstützung für die Gruppenarbeit. Zürich, 1995.
- Dix, A.; Finlay, J.; Abowd, G.; Beale, R.: Human-Computer Interaction. Edingburg Gate (u.a.): Pearson Education Limited, 2004. S. 663-715.
- Schwabe, G.; Streitz, N.; Unland, R.: CSCW-Kompendium. Lehr- und Handbuch zum computerunterstützten kooperativen Arbeiten. Springer: Berlin, 2001.