Visual Language: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 19. Januar 2006, 22:29 Uhr

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Der Begriff Visual Language bezeichnet eine Erweiterung der geschriebenen Sprache um visuelle Elemente. Damit ist einerseits der Einsatz von Bildern und Graphiken gemeint, aber auch die allgemeine optische Gestaltung von Texten und Dokumenten. Wörter, Bilder und Form ergeben dabei zusammen eine neue Sprache. Die einzelnen Bestandteile verhalten sich zueinander wie die einzelnen Satzteile zur Satzaussage. Sie sollen sich ergänzen oder unterschiedliche Aspekte einer Information beleuchten, je nach ihren Möglichkeiten. Mit Wörtern kann man sehr präzise einen Sachverhalt schildern, für gefühlsgeladene und nicht ganz bestimmte Inhalte eignen sich dagegen Bilder besser.

Die Form der Visual Language wird notwendig, da es immer mehr Inhalte gibt, die nicht mehr nur mit Worten ausreichend und einfach dargestellt werden können. Ebenso steigt die Zahl der Inhalte, die nicht mehr eindeutig und präzise sind. Mit der Visual Language ist es einfach möglich, auch widersprüchliche Ansichten leicht auszudrücken, indem etwa Worte und Bilder sich nicht nur ergänzen sondern sich auch widersprechen können oder neue Aspekte beleuchten. In Comics wird das oft eingesetzt. Die Worte und die Bilder reiben sich in ihrer Aussage und es entsteht so ein ironisches Spannungsverhältnis, welches zum Lachen animiert. In der Werbung werden oft mit Bildern erotische Zusammenhänge erzählt, die in Worten unmoralisch wären und so vom Betrachter unbewusst mit aufgenommen werden. In der Schaffung einer Corporate Identity ist die Visual Language ein wichtiger Faktor, Elemente der Visual Language werden dabei auf das ganze System einer Firma angewandt.

Bei der Entwicklung einer Visual Language, die zu einer eigenen Sprache werden kann, sind die Wechselwirkungen von visuellen und sprachlichen Informationsträgern von großer Bedeutung. Im Einzelnen sind diese Elemente gut erforscht, einerseits die Bilddeutung mit den Wissenschaftsdisziplinen Kunst und Kunstgeschichte und andererseits die Sprachdeutung mit den Sprach- und Literaturwissenschaften. Zu den Wechselwirkungen gibt es bislang wenige Forschungsarbeiten. Das Ziel dabei ist etwa eine ähnliche Standardisierung der visuellen Elemente, wie in der schriftlichen Sprache. Damit verbunden ist eine weitere Verbreitung der Kenntnisse, visuelle Darstellungen lesen und in Verbindung mit Wörtern setzen zu können.


(Quelle:nach Robert Jacobson, Information Design, Cambridge 1999)



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