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Version vom 3. März 2006, 10:48 Uhr
NOCH IN ARBEIT
Inhaltsverzeichnis
Zusammenwirken von Text und Bild
Um das Zusammenwirken von Text und Bild zu verstehen, wird zu Beginn dieses Artikels auf die einzelnen Bestandteile, also Text und Bild, eingegangen, wie sie definiert werden, welche Eigenschaften sie besitzen und was man mit ihnen bewirken kann.
1. Was ist ein Text?
Vorab eine von vielen Definitionen:
"Unter Text wird eine zusammenhängende, mündliche oder schriftliche, monologische oder dialogische Äußerung verstanden, die gewöhnlich mehr als einen Satz umfasst. Zusammenhängend heißt dabei, dass ein Text keine Aneinanderreihung beliebiger Einzelsätze ist, sondern eine Struktur besitze die den Text zu einem sinnvollen Ganzen macht. " (Solmecke 1993)
Da, wie oben beschrieben, Texte mehr sind als eine sinnlose Aneinanderreihung von Buchstaben, ist neben der inhaltlichen Strukturierung auch eine optische notwendig, um dem Rezipienten einen besseren Zugang zum Text zu ermöglichen. Hierbei entstanden schon früh lektüresteuernde Paratexte, visuelle Hilfen und Untertexte jenseits des linearen Schriftverlaufes: u.a. Layout, Typographie, Kopfzeilen, Spalten, Rubriken, Fußnoten, Inhaltsverzeichnisse, Register etc.
Dadurch können wir Texte heutzutage wie Schaufenster betrachten und diese haben so, zumindest in ihrem ersten Zugang, Bildcharakter, da zuerst der Text als ganzes ins Auge fällt, bevor einzelne Wörter und Buchstaben konzentriert gelesen werden.
Texte sind in ihrer Wirkung und Funktion vielfältig und schon seit mehreren Jahrhunderten werden sie erforscht. So haben Literatur und Sprachwissenschaftler Texte bin in ihrer kleinsten Bestandteile zerlegt, nach Bedeutungen geforscht und Regeln und Strukturen festgestellt. Eine der vielen Möglichkeiten von Texten ist zum Beispiel die Fähigkeit, Bilder (also reale Objekte) mit sprachlichen Mitteln darzustellen, sie also zu beschreiben. Schrift kann aber auch alleine Bild werden und umgekehrt [z.B. der Smiley :-)]
2. Was ist ein Bild?
Definition Bild „Ein Bild ist eine konkrete oder abstrakte Darstellung einer rezipierbaren Realität bzw. eines Realitätausschnittes mit potentiell sinnkonstituierender Funktion“ (Drescher 1997) Dies zeigt, dass Bilder in irgendeiner Weise ein Abbild der wirklichen Welt sind oder diese in irgendeiner Weise darstellen.
Die häufigste Assoziation zu Bildern, sind heutzutage die bewegten Bilder im Fernsehen. Aber auch das Fotos, Graphiken, Schemata und Zeichnungen fallen unter diesen Begriff. Deshalb unterscheidet man zwischen naturgetreuen (Fotos) und nicht-naturgetreuen (Graphik, Symbol) Bildern. Man spricht dabei auch von Abbildern und analytischen Bildern. Abbilder haben realistische Dimensionen, Farben und Helligkeitstöne, eine perspektivische Darstellung und weisen auf reale Objekte hin. Analytische Bilder hingegen haben eine symbolische Dimension, Farben und Helligkeitstöne weisen auf Zusammenhänge hin und definieren Elemente und sind meist flächige Darstellungen.
3. Text-Bild-Gemenge
Eines der großen Vorurteile im Umgang mit Texten und Bildern ist, dass Rationalität hoch bewertet und an Sprache geknüpft wird, insbesondere an Sprache in schriftlicher Form. Bilder gelten demgegenüber als primitiv oder allenfalls dekorativ.
Doch mit zunehmender Differenzierung der medialen Techniken durch moderne Druckverfahren, Foto- und Filmtechniken, dem Fernsehen, sowie Computer und Internet, werden Text-Bild-Konglomerate immer wichtiger. Sie sind die Botschaftsträger der heutigen Zeit, mit denen sich Menschen massenmedial untereinander verständigen.
Dadurch ist jeder Mensch tagtäglich hunderten und tausenden Texten, Bildern und anderen Zeichen ausgesetzt (Aufdrucke, Zeitungen, Verkehrsschilder, Plastiktüten, Kleidung, SMS, Internet). Orte ohne nicht-natürliche Bilder sind kaum noch zu finden.
Text-Bild-Gemenge dienen der Organisation des Alltages und der Orientierung in der Gegenwart, vermitteln uns Botschaften von weit entfernten Orten oder politischen Institutionen. Durch bewusste Manipulation oder einfach nur fehlerhaften Einsatz können sie aber auch fehlleiten und verwirren.
In drei Etappen machten Menschen unterschiedliche Kommunikationstechniken zum jeweils dominanten Medium: auf gesprochene folgte geschriebene Sprache, und dann eine multimediale Bilderwelt. Jeder Etappenwechsel neigt dazu, dem alten Medium hinterher zu trauern und das neue zu verdammen. Dabei geht das alte ja nicht verloren, sondern verliert seine Monopolstellung. (Aber wer kann heute noch schwierige Gedanken in freier Rede entwickeln und behalten? Man macht sich mind. Notizen)
So stellen wir der Verschriftlichung unserer Welt, heute immer mehr eine Verbildlichung an die Seite und entdecken auch immer ausgiebiger die vielgestaltigen Möglichkeiten beide miteinander zu verknüpfen (Technische Handbücher, Gebrauchsanweisungen, Werbung, Internet, aber auch die Umgestaltung alteingesessener Zeitungen). Überall wandern Bilder in Texte und Texte in Bilder ein. Text-Bild-Gemenge sind zu den wichtigsten Botschaftsträgern geworden mit denen sich Menschen massenmedial untereinander verständigen.
Schnell wurden die Möglichkeiten und Vorteile der Kombination von Text und Bild erkannt. So dient die Text-Bild-Gestaltung der Steuerung der Aufmerksamkeit in dem immer üppiger werdenden Zeichenmeer. Denn ähnlich wie bei der Betrachtung von Bildern, wird zuerst das visuelle Erscheinungsbild als Ganzes erfasst, dann suchen sich oder findet der Blick Einstiegspunkte, von denen aus er oft nur kurze Wegstrecken lang einem Buchstabenfluss folgt. So weicht konzentriertes Lesen polyzentriertem Scannen oder labyrinthischen Suchen. Textlektüre nimmt Gewohnheiten der Bildlektüre an und wird durch das Internet noch mehr verstärkt. Die Kommunikation wird visueller.
Deshalb werden visuelle Elemente früher, schneller und beiläufiger wahrgenommen, hingegen textuelle eher nachrangig, langsamer aber konzentrierter.
4. Text und Bild im Informationsdesign
Digitale Darstellung gibt erstmals allen technisch vermittelten Zeichenarten eine gemeinsame technische Grundlage, mit dem Binäralphabet sogar eine gemeinsame Schrift.
Der größte Vorteil, den Internetseiten gegenüber Print-Medien haben, ist die variable Form. Texte können in Größe, Farbe und Gestalt angepasst oder von spezieller Software vorgelesen werden
Hier können aber auch Bilder in ähnlicher Weise manipuliert werden wie Schriftzeichen. Der Satz „Bilder lügen nicht“ – zwar immer ein Irrglaube, dennoch sind heute Bilder fast stets technisch durchorganisierte Kunstprodukte, vor allem in der Werbung.
Zur Verwendung von Bildern auf Websites, gelten ähnliche Grundlagen wie in Zeitungen und anderen Printmedien. Jedoch ist der Autor/Webmaster in seiner Gestaltung viel weniger eingeschränkt und hat alle (gestalterischen) Freiheiten. Doch auch für ihn gilt: Ein Bild, das erklärt werden muss, ist kein gutes Bild. Auf einem guten Bild gibt es keine störenden Bildelemente, die vom Hauptmotiv ablenken. Trifft einer der beiden Punke auf das verwendete Bild zu, so ist zu überlegen, dass Bild lieber wegzulassen oder gegen ein geeigneteres auszutauschen. Durch Bilder wirkt der Hypertext lebendiger, ansprechender und professioneller, denn wie auch bei normalen Texten, so wird auch der Hypertext durch Bilder um zusätzliche Assoziationen reicher.
Zu beachten ist auch: Überall wo Bilder und Texte an einem Ort erscheinen, wird der Betrachter einen sinnvollen Zusammenhang des Ensembles suchen und (re)konstruieren. Also sollte ein Zusammenhang immer vorhanden und auch erkennbar sein.
5. Fazit
Bilder sind ein wesentliches Gestaltungselement, um die Aufmerksamkeit von Kunden/Interessenten/Besuchern zu wecken und einen bestimmten Eindruck zu schaffen. Auf Bildsprache zu achten bedeutet, der Auswahl von Bildern und Fotos, dem Stil in dem sie fotografiert sind, und der Art, wie sie verwendet werden, die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken. Bilder wirken auch unbewusst, sie transportieren Botschaften, die uns nicht unmittelbar klar sind. Das kann bei falscher Bildauswahl zu unserem Nachteil sein, man kann diesen Mechanismus aber auch gezielt einsetzen. Bildsprache ist kultur-abhängig und kann missverstanden werden. Bildsprache unterliegt Trends und muss immer wieder auf Aktualität überprüft werden, besonders im schnelllebigen Internet. Bevor man Bilder verwendet, sollte man sich klar darüber werden, 1. was sie sagen sollen, 2. wen sie erreichen sollen, 3. welche Bildsprache persönlich gefällt und anspricht und 4. ob auch die Zielgruppe davon angesprochen wird.
6. Quellen
Drescher, Karl Heinz (1997): „Erinnern und Verstehen von Massenmedien: empirische Untersuchungen zur Text-Bild Schere“, WUV Universitätsverlag, Wien
Schmitz, Ulrich; Wenzel, Horst (Hg.). (2003): „Wissen und neue Medien“ Erich Schmitt Verlag, Berlin
Baust, Simone (2002): „Wissensdesign im Vergleich zu Experience Design“ Berlin
Rosik, Martin: „Design oder nicht sein“ http://wwwcs.uni-paderborn.de/cs/ag-szwillus/lehre/ws98_99/seminar/design.html
Esen, Jaqueline: „Bildsprache praktisch: Wie Bilder effektiv ansprechen“
http://www.akademie.de/marketing-pr-vertrieb/oeffentlichkeitsarbeit/uebersicht/bildsprache.html