Informationsethik: Unterschied zwischen den Versionen
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:Bei der Eigentumsrechtsthematik stehen sich verschiedene Interessensgruppen gegenüber. Zum einen die Autoren und Verlage, die bei freier Bereitstellung ihr Einkommen gefährdet sehen und zum anderen die Nutzer von Texten, die einen möglichst freien Zugriff präferieren. | :Bei der Eigentumsrechtsthematik stehen sich verschiedene Interessensgruppen gegenüber. Zum einen die Autoren und Verlage, die bei freier Bereitstellung ihr Einkommen gefährdet sehen und zum anderen die Nutzer von Texten, die einen möglichst freien Zugriff präferieren. |
Version vom 28. März 2006, 19:10 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Was ist Informationsethik?
In der heutigen Gesellschaft nimmt die Bedeutung von Wissen und Information immer mehr zu. Das Internet dringt in fast alle gesellschaftlichen Bereiche vor, so dass sich neue Formen des Umgangs mit Information und Wissen entwickeln werden. Die Gesellschaft wird sich mit der Zeit zu einer Wissens- beziehungsweise Informationsgesellschaft entwickelt haben. Durch den Zuwachs an neuen Medien werden neue Verhaltensformen, ethische Prinzipien, Regeln und Gesetze erforderlich, die in neue Werte- und Rechtssysteme eingebunden werden müssen. Die Informationsethik als eine philosophische Disziplin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Formen des Austausches von Wissen zu entwickeln, die ein gutes und gerechtes Leben für jeden in jeder Kultur ermöglichen.
Aufgaben der Informationsethik
In den Aufgabenbereich der Informationsethik fallen Themen wie die Beobachtung der Entwicklung des moralischen Verhaltens im Informationsbereich und diese Entwicklung gegebenenfalls zu kritisieren und Verbesserungsvorschläge zu machen. Dazu stellt sie Fragen nach dem Entstehen der Strukturen und der Machtverhältnisse, die das Informationsverhalten in verschiedenen Kulturen und Epochen bestimmen. Auch wird allgemein die Entwicklung informationsethischer Fragestellungen beobachtet. Eine weitere Aufgabe ist Informationsmythen aufzudecken und zu kritisieren.
Themen der Informationsethik
Im Vordergrund der Informationsethik stehen alle Fragen, die mit der Produktion, Aufbereitung, Verteilung und Nutzung von Wissen und Information zusammenhängen. Hieraus ergeben sich folgende Thematiken:
- Eigentumsrechte an Informationen
- Bei der Eigentumsrechtsthematik stehen sich verschiedene Interessensgruppen gegenüber. Zum einen die Autoren und Verlage, die bei freier Bereitstellung ihr Einkommen gefährdet sehen und zum anderen die Nutzer von Texten, die einen möglichst freien Zugriff präferieren.
- Freier Zugang zu Informationen
- Allen, auch den ärmeren Kulturen sollte in Zukunft der Zugriff auf Informationen und das Verfassens von Informationen möglich sein.
- Digitale Kluft
- Beim Zugang zu Informationen gibt es bedeutende Unterschiede sowohl innerhalb einer Gesellschaft ("Reiche haben mehr Möglichkeiten als Arme", "Junge nutzen das Internet häufiger als Alte" oder "Männer mehr als Frauen") als auch auf internationaler Ebene ("In Industrieländern bestehen bessere Möglichkeiten als in Entwicklungsländern"). Die Informationsethik sucht nach Möglichkeiten die Digitale Kluft zu überwinden.
- Privatsphäre und Datenschutz
- Wegen der wachsenden Möglichkeiten der Überwachung drängen sich die Fragen nach der Wahrung der Privatsphäre und des Datenschutzes auf. Kann sich beispielsweise der Internetbenutzer noch sicher sein, dass seine persönlichen Daten, die er im Netz abgibt, nicht ohne und gegen seinen Willen verwendet werden?
- Zensur und Jugendschutz
- Bei diesem Thema baut sich ein Konflikt auf. Um die Kriminalität im Internet bekämpfen und den Jugendschutz sichern zu können, müsste der Staat seine Kontrolle verstärken. Dies würde aber auch eine Einschränkung der Informationsfreiheit durch die Zensur bedeuten.
Informationsethische Organisationen im Netz
- UNESCO
- Die UNESCO ist ein internationales Forum zur Reflexion und Debatte der gesellschaftlichen, kulturellen, ethischen und rechtlichen Folgen für die Informationsgesellschaft. In diesem Kontext bemüht sie sich um einen Trialog zwischen Entscheidungsträgern, Öffentlichkeit und Produzenten. Des weiteren motiviert sie den Einzelnen mehr Kompetenzen in der Mediennutzung zu erwerben, um selbst mehr Eigenverantwortung übernehmen zu können. Ziel der UNESCO ist ein internationaler Konsens zu ethischen und rechtlichen Standards.
- Nethics
- Ähnlich wie die UNESCO informiert auch Nethics über informationsethische Fragestellungen und bietet Hintergrundinformationen zu informationsethischen Themen. Zu dem stellt sie auf ihrer Internetseite eine Diskussionsplattform zum gegenseitigen Austausch bereit.
Quellenangabe
- Hompage Nethics:
- Archiv Nethics:
- Deutsche UNESCO - Komission (2003). Informationsethik
- Capurro, R.; Wiegerling, K.; Brellochs, A. (1995): Informationsethik. Konstanz.
- Capurro, R. (2004). Informationsethik - Eine Standortbestimmung