Medien: Unterschied zwischen den Versionen

Aus InfoWissWiki - Das Wiki der Informationswissenschaft
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 29: Zeile 29:
 
Als Vorläufer der Schrift werden Höhlenmalereien als Bildschriftsymbole gesehen.
 
Als Vorläufer der Schrift werden Höhlenmalereien als Bildschriftsymbole gesehen.
 
Entstanden ist die Schrift in Mesopotamien.
 
Entstanden ist die Schrift in Mesopotamien.
 +
[[Bild:Tontafel mit keilschrift.gif]]
 +
 
Die Einheit von Medium und Träger beim mündlichen Boten ist mit der Schrift aufgelöst durch die Buchstaben der visuellen Worte.
 
Die Einheit von Medium und Träger beim mündlichen Boten ist mit der Schrift aufgelöst durch die Buchstaben der visuellen Worte.
 
Sprache schriftlich zu fixieren ist also ein wichtiges Informations- und Kommunikationsmedium.
 
Sprache schriftlich zu fixieren ist also ein wichtiges Informations- und Kommunikationsmedium.

Version vom 26. März 2006, 18:31 Uhr

Begriffserklärung

Medien

Es existieren mehr als 150 Definitionen von Medien. Je nach wissenschaftlichem Fachgebiet kann die Sichtweise auf Medien und demnach die Definition höchst unterschiedlich ausfallen.

Ein paar Beispiele dafür sind:

  • In der Informatik ist ein Medium ein Speicher- oder Übertragungsmedium.
  • Kommunikationswissenschaftlich gesehen sind Medien "Vermittlungsträger von Informationen" oder "Kommunikationsmittel der Menschen"
  • Das Medium ist die Botschaft. "The Medium is the Message" (Marshall McLauhan 1967)

Was definiert Medien?

Medien als konventionalisierteKommunikationsmittel (gesprochene Sprache, non-verbale Zeichensyteme wie z.B. Gebärdensprache, Alphabete, Symbolsysteme) tragen mit Hilfe technischer Mittel zur Überbrückung von Distanzen und zur Verteilung von Wissen bei, um schließlich zunehmend an der Erzeugung ("Konstruktion") von Wirklichkeit mitzuwirken.

Medien im Wandel

Mundwerkliche Medien

  • Ab ca. 100 000 v. Chr.

Das wichtgste Medium, welches zu dieser Zeit entstand, ist die Sprache. Die Sprache ermöglichte die kulturelle Evolution des Menschen.Es konnten erstmals Informationen von Generation zu Generation weitergeben werden, die nicht durch "Nachahmen" erlernbar sind.

Schriftwerkliche Medien

  • Ab ca. 4ooo v. Chr.

Als Vorläufer der Schrift werden Höhlenmalereien als Bildschriftsymbole gesehen. Entstanden ist die Schrift in Mesopotamien. Tontafel mit keilschrift.gif

Die Einheit von Medium und Träger beim mündlichen Boten ist mit der Schrift aufgelöst durch die Buchstaben der visuellen Worte. Sprache schriftlich zu fixieren ist also ein wichtiges Informations- und Kommunikationsmedium.

Handwerkliche Medien

  • Vor rund 3500 Jahren,

lässt sich die älteste Verwendung des Drucks mit beweglichen Lettern in Europa nachweisen. Im 15 Jhd. wurde von Johannes Gutenberg der Buchdruck mit beweglichen Lettern im Abendland eingeführt.

Mechanische Medien, optische Telegrafie

Unter dem Begriff der optischen Telegrafie verstehen wir die Nachrichtenübermittlung über große Entfernungen mit Hilfe mechanischer Vorrichtungen. Eine erste Idee zur Übermittlung von "Gedanken über weite Entfernungen" hatte der Engländer Robert Hooke bereits 1684.

Elektrische Medien, Telegraphie

  • 1873 entwickelt Samuel Morse ein Gerät, mit dem man auf telegraphischem Wege Nachrichten senden und empfangen konnte.

Sein Morse-Telegraph zerlegte Buchstaben in einfache Zeichen, die in Form langer und kurzer elektrischer Impulse über Leitungsdraht kilometerweit übertragen werden konnten.

Das Telefon

  • bereits um 1854 gab es erste Denkansätze zum Telefon, allerdings hatte nur Alexander Graham Bell die Fähigkeiten, das Telefon 1876 zur Marktreife zu bringen.

Rundfunk, Der Weg zum Massenmedium

  • 1920 nimmt die erste kommerzielle Radiostation in Pittsburgh ihren regelmäßigen Betrieb auf.

Ihm folgen am 6. April 1923 der erste Radioclub in Berlin, sowie der Verband der Rundfunkindustrie.

Filmtechnik/ Kino

  • Die Erfindung des Kinos wird, je nach Quelle, meist den Brüdern Lumière oder Thomas Alva Edison zugeschrieben.

1891 entwickelte Edison das Kinestoskop, ein Guckkasten, in dem jeweils eine Person kurze Filme betrachten konnte. Die erste öffentliche Filmvorführung fand im Dezember 1895,veranstaltet von den Lumières, in Paris statt.

Computer

  • 1935 konstruiert Zuse den Z1 als ersten frei programmierbaren Rechner der Welt.
  • 1969 entsand das Arpanet zum Zweck der Sicherstellung der Übertragung von numerischen Informationen im Kriegsfall.
  • 1990 APRANET wird zum Internet, und das World Wide Web wird im europäischen Kernforschungsinstitut CERN (Conseil Europeen pour la Recherche Nucleaire) in Genf begründet.

Aktueller Entwicklungsstand

Das Internet ist in fast alle Lebensbereiche vorgedrungen.

– Es ist möglich über das Internet zu kommunizieren.

– alle wichtigen Einrichtungen weltweit sind online zu erreichen.

– es ist möglich sich im Internet vielfältige Informationen zu beschaffen, deren Richtigkeit oftmals aber nicht garantiert werden kann.

Machen Medien krank?

Medien machen Sorgen

Medien haben ein widersprüchiges Image: Einerseits werden vorallem die neuen Medien wie Computer und Internet wegen ihrer Vorteile gepriesen:

  • Sie nehmen den Menschen Arbeit ab.
  • liefern vielfältige Informationen.
  • ermöglichen schnelle Kommunikation rund um die Welt.
  • eröffnen kreative Potenziale.

Andererseits müssen die Medien- alte wie neue- aber auch als Sündenböcke herhalten, ganz besonders wenn es um Kinder und Jugendliche geht.

Die Deutschen verbringen immer mehr Zeit mit Medien. Insgesamt wendet jeder Bundesbürger zwischen 14 und 49 Jahren täglich acht Stunden für Medien auf. Das bedeutet, dass die Deutschen sich heute anderthalb Stunden länger mit Medien beschäftigen als vor ca. 5-6 Jahren. Von diesen acht Stunden entfällt der Löwenanteil auf das Fernsehen (etwa 156 Minuten) und das Begleitmedium Radio (160 Minuten). Das Internet wird mittlerweile im Durchschnitt 49 Minuten pro Tag genutzt und hat damit Tageszeitungen (22 Minuten) und Zeitschriften (15 Minuten) in der Nutzungsdauer deutlich hinter sich gelassen.


Deutsche verbringen immer mehr Zeit mit Medien

Diagramm

Diagramm-Werbung.gif

Medienwirkung

Die Wirkung der Medien aus unterschiedlichen Sichtweisen:

  • Die eine Fraktion geht von einem grundlegend schlechten Einfluss der Medien aus.

Der Zugang zu Gewaltdarstellungen, rechtsextremen Gedankengut und Pornografie über das Internet, wird den Jugendlichen zu einfach gemacht. Eltern und Pädagogen sehen mehr die kritischen Aspekte der Medienindustrie.

  • Die andere Fraktion geht davon aus, dass ein negativer Einfluss der Medien bisher nicht nachgewiesen ist. ( So die Medienmacher, z.B. Computerspielindustrie.

Aus wissenschaftlicher Sicht, ist jedoch nicht eindeutig zu beantworten, wie sich solche Inhalte auf Jugendliche auswirken.

Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien führt eine Liste, in der Medien, die als jugendgefährdend eingestuft sind aufgezeigt werden und für die Öffentlichkeit einsichtig ist.

Fazit

Diverse Untersuchungen ergeben:

Den Medienumgang des Menschen darf man nicht isoliert betrachten.Wie Menschen sich Medieninhalte aneignen, was diese in ihnen auslösen und wie sie sie für sich selbst nutzbar machen, hängt zusammen mit ihren je eigenen Lebenskontexten, ihren realen Erfahrungen und persönlichen Dispositionen. Vor diesem Hintergrund relativieren sich einerseits übertriebene Ängste. Bedenklich wird es, wenn:

  • der Medienkonsum überhand nimmt (Computerspiele, neue Informationen im Internet)
  • Medienwerbung tyrannisiert (Werbung)
  • Mediengewalt fasziniert (Computerspiele, Gewaltfilme)
  • Medienklischees zum Vorbild werden (Lifestylemagazine)
  • Medien krank machen (Haltungsschäden, pychosomatische Erscheinungen wie Magersucht)


Die ,Macht der Medien’ ist nicht so groß, wie oft vermutet wird. Heranwachsende ziehen das, was ihnen die Medien bieten, zur Orientierung heran, dennoch sind die Medienangebote nur ein Faktor unter vielen. Liefert jedoch die Realität keine tragfähigen Modelle und Normen, an denen sich Heranwachsende orientieren können, gewinnen die Medien mitsamt ihren fragwürdigen Orientierungsangeboten an Gewicht.

Quellen

http://lmz.bildung-rp.de/medienschutz.0.html

http://mindymcadams.com/cybermedia/mcluhan.html

http://www.medienoservationen.uni-muenchen.de/artikel/gesellschaft/scheffer.html

http://www.jff.de/zappen-klicken-surfen/familie/fragebogen_medienumgang3.htm

http://www.schauhin.info/index.php?id=242

http://www.ekd.de/EKD-Texte/mediendenkschrift/lehmann.html

http://bundesrecht.juris.de/juschg/__18.html

http://iva.uni-ulm.de/Paper/Vortraege_PP/ZAWiW_29_03_00/index.htm