Anwendungen des Informationsdesigns: Unterschied zwischen den Versionen

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*Weber, Wibke (Hrsg., 2007): Kompendium Informationsdesign. Berlin: Springer
 
*Zec, Peter (1998): Informationsdesign. Zürich
 
*Zec, Peter (1998): Informationsdesign. Zürich

Aktuelle Version vom 20. Juli 2010, 08:48 Uhr

Einführung

Informationsdesign ist im Allgemeinen auf Bereiche ausgerichtet, bei denen Informations- und Kommunikationssysteme eine wichtige Rolle spielen. In naher Zukunft werden aber auch einige andere Anwendungsfelder angesprochen werden, auf die eine wirtschaftliche und soziale Bedeutung zukommen wird. Probleme und Gefahren, wie z.B. die Informationsüberlastung und eine zunehmende Komplexität der Systeme, werden in den neuen Anwendungsfeldern auftauchen. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, muss man so früh wie möglich mit der Entwicklung geeigneter Konzepte und Lösungen beginnen. Durch die integralen Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsweisen des Informationsdesigns wäre es möglich, ein Umdenken hinsichtlich der weiteren Technologieentwicklung einzuleiten. Dies trifft besonders auf die Bereiche Bildung und Erziehung, Medien und Verlagswesen, Freizeit und Unterhaltung sowie Ökologie und Umweltplanung zu. In diesen Bereichen wurde bisher die Bedürfnisstruktur für die Einführung neuer Informations- und Kommunikationstechniken kaum erforscht.

Bildung und Erziehung

In der Schule wird der Computer oft als Lern- und Unterrichtsgegenstand genutzt. Hierbei wird jedoch nur erklärt, was ein Computer ist und wie er funktioniert. Alternativ könnte man den Computer aber auch als Lernmittel verwenden, um fächerübergreifend Wissen zu vermitteln.

Aufgabe des Informationsdesigns:

Es müssen Lernmodelle entwickelt werden, die es den Schülern ermöglichen, komplexe Zusammenhänge zwischen einzelnen Wissensgebieten mittels Informationssystemen besser zu begreifen.


Beispiele:

  • das Erlernen von Landessprachen könnte im Kontext geographischer und historischer Bezüge erfolgen
  • im Sportunterricht könnten physiologische und biologische Erkenntnisse problemlos miteinbezogen werden


Medien und Verlagswesen

Durch die zahlreichen täglichen Ereignisse und Meldungen aus aller Welt kommt es zu einer Informationsüberlastung (siehe hierzu auch Publikationsflut). Man ist kaum in der Lage zu entscheiden, welche Informationen für einen selbst am wichtigsten sind. Andererseits wird heutzutage von jedem verlangt, optimal informiert zu sein. Dadurch entsteht ein Informationszwang, aus dem wiederum ein unverhältnismäßig starker Medienkonsum resultiert.


Aufgabe des Informationsdesigns:

In dem Bereich Medien und Verlagswesen hat das Informationsdesign die Aufgabe, die Komplexität des Informationsflusses von Nachrichten und Bildern soweit wie möglich zu reduzieren.


Beispiele:

  • Entwicklung eines „intelligenten Fernsehgerätes“, das individuell programmierbar ist und das eine Auswahl der wichtigsten Informationen nach den jeweiligen Wünschen und Interessen eines Anwenders vornimmt.
  • Dieses Prinzip könnte auch auf eine „elektronische“ Zeitung (siehe auch Onlinezeitung) übertragen werden.

Man könnte sich die gewünschten Themen aussuchen und über Nacht würden aus einzelnen Zeitungsredaktionen Artikel und Meldungen elektronisch zusammengetragen werden, die am folgenden Morgen an einem Home-Terminal zu empfangen sind.

Zur Zeit werden am Media Laboratory des Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, Massachussetts, sowohl das Fernseh- als auch das Zeitungsprojekt erforscht.

Freizeit und Unterhaltung

Aufgabe des Informationsdesigns:

Erforschung neuer Kommunikationsformen, aus denen neuartige spielerische Verhaltensweisen im Umgang mit Informationssystemen hervorgehen können. Telekommunikations-Netzwerk-Systeme werden hierbei eine wichtige Rolle spielen.

Jedoch muss darauf geachtet werden, das die Kommunikationsstrukturen nicht zu komplex werden. Es soll auf spielerische Weise möglich sein, die Vorgehensweise mittels Technik zu verstehen.


Ökologie und Umweltgestaltung

Aufgabe des Informationsdesigns:

Entwicklung von Simulationssystemen mit denen man das komplexe System von Natur und Umwelt simulieren kann. Dadurch könnte man bestimmte Entwicklungen und Folgewirkungen von Umwelteinflüssen im Voraus erkennen.

Die integralen Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsweisen des Informationsdesigns könnten bei den ökologischen Überlegungen bei der Entwicklung von Informations- und Kommunikationssystemen eine große Rolle spielen.

Beispiel:

  • Reduzierung der Umweltverschmutzung
  • Autoverkehr in Großstädten könnte durch gut organisierten Informationsaustausch eingeschränkt werden


Fazit

Die hier genannten Bereiche und Beispiele zeigen natürlich nur einen kleinen Teil der Anwendungen von Informationsdesign.

Damit das Potential des Informationsdesigns in vollem Umfang ausgeschöpft werden kann, müsste eine eigenständige Institutition gegründet werden. Dieses Unternehmen, organisiert nach dem Vorbild amerikanischer "Thinking Factories", kann durchaus als ein privatwirtschaftliches Unternehmen betrieben werden.


Zweck solcher Unternehmen:

  • Produktion von Wissen, das von Hard- und Softwareunternehmen zur Weiterentwicklung der Informations- und Kommunikationssysteme genutzt wird.


Literatur

  • Weber, Wibke (Hrsg., 2007): Kompendium Informationsdesign. Berlin: Springer
  • Zec, Peter (1998): Informationsdesign. Zürich
… weitere Daten zur Seite „Anwendungen des Informationsdesigns
Informationsdesign ist im Allgemeinen auf Bereiche ausgerichtet, bei denen Informations- und Kommunikationssysteme eine wichtige Rolle spielen. +