Informationsarchitektur: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | Der Begriff [Informations-architektur] steht im Zusammenhang mit dem Informationsdesign, indem er sich mit dem strukturellen Unterbau beschäftigt und damit im Gegensatz zum Informationsdesign für den normalen Nutzer unsichtbar bleibt. Die Definition des Begriffs Informationsarchitektur ist nicht einfach; nach Luis Rosenfeld kann man ihn mit vier Gesichtspunkten beschreiben: der Struktur, dem Ort, der Art und den eingesetzten Mittlen. | |
− | + | Die drei wesentlichen strukturellen Bestandteile der Informationsarchitektur sind die Organisation, die Auszeichnung, die Navigation und ihre Wechselwirkungen untereinander. Die Organisation beschäftigt sich mit der Ordnung der verschiedenen Inhalte und ihrer Sortierung in sinnfällige Bereiche. Die Auszeichnung vergibt im Organisationsprinzip die richtigen Namen (Labeling) und Bezeichnungen. Die Navigation organisiert dann die Wege durch die einzelnen Informationshappen und Bereiche. | |
− | + | Die drei vorher beschriebenen Bestandteile sollen einen Ort erschaffen, in dem sich der Benutzer bewegen kann. Es entsteht ein virtueller Erlebnisraum, der assoziativen Zugriff gewähren soll. Dieser virtuelle Raum ist vergleichbar mit der Vorstellung eines bestimmten realen Bereiches, der im Gehirn gespeichert wird, um sich dann einfach darin bewegen zu können. Man muss nicht mehr bewusst überlegen, wie man von A nach B kommt, es ist in einer virtuellen Landkarte gespeichert. | |
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+ | Die Art verortet die Arbeit des Informationsarchitekten zwischen den beiden Bereichen Kunst und Wissenschaft. Der Informationsarchitekt muss wissenschaftlich analytisch, aber auch künstlerisch synthetisch vorgehen. Die Mittel, die er dabei anwendet, stammen aus der Architektur und dem Design. Diese beiden Disziplinen stammen ebenfalls aus dem Graufeld zwischen Wissenschaft und Kunst. Diese Disziplinen haben in ihrer langen Geschichte Verfahren entwickelt Informationen in eine Gestalt zu gießen. Architekten formen mit einem Raum nicht nur ein reales Gebilde, sie gestalten damit auch Informationen. Damit sind diese Verfahren ideal, um sie auf die Welt des Internets anzuwenden. | ||
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Version vom 18. Januar 2005, 19:32 Uhr
Definition:
Struktur - | die Verbindung von Organisation, Auszeichnung und Navigation | |
Ort - | das Strukturelle Entwerfen eines Informationsraumes, um Fragen einfach zu beantworten | |
Art - | die Kunst und Wissenschaft, Webseiten und Intranet so zu strukturieren, | |
Mittel - | Eine neue Disziplin und Gemeinschaft, die pragmatisch die Prinzipien von Architektur |
Der Begriff [Informations-architektur] steht im Zusammenhang mit dem Informationsdesign, indem er sich mit dem strukturellen Unterbau beschäftigt und damit im Gegensatz zum Informationsdesign für den normalen Nutzer unsichtbar bleibt. Die Definition des Begriffs Informationsarchitektur ist nicht einfach; nach Luis Rosenfeld kann man ihn mit vier Gesichtspunkten beschreiben: der Struktur, dem Ort, der Art und den eingesetzten Mittlen.
Die drei wesentlichen strukturellen Bestandteile der Informationsarchitektur sind die Organisation, die Auszeichnung, die Navigation und ihre Wechselwirkungen untereinander. Die Organisation beschäftigt sich mit der Ordnung der verschiedenen Inhalte und ihrer Sortierung in sinnfällige Bereiche. Die Auszeichnung vergibt im Organisationsprinzip die richtigen Namen (Labeling) und Bezeichnungen. Die Navigation organisiert dann die Wege durch die einzelnen Informationshappen und Bereiche.
Die drei vorher beschriebenen Bestandteile sollen einen Ort erschaffen, in dem sich der Benutzer bewegen kann. Es entsteht ein virtueller Erlebnisraum, der assoziativen Zugriff gewähren soll. Dieser virtuelle Raum ist vergleichbar mit der Vorstellung eines bestimmten realen Bereiches, der im Gehirn gespeichert wird, um sich dann einfach darin bewegen zu können. Man muss nicht mehr bewusst überlegen, wie man von A nach B kommt, es ist in einer virtuellen Landkarte gespeichert. (Der Weg zur Mensa von einem beliebigen Seminar am Campus wird ohne genaue vorherige Weganalyse eingeschlagen.)
Die Art verortet die Arbeit des Informationsarchitekten zwischen den beiden Bereichen Kunst und Wissenschaft. Der Informationsarchitekt muss wissenschaftlich analytisch, aber auch künstlerisch synthetisch vorgehen. Die Mittel, die er dabei anwendet, stammen aus der Architektur und dem Design. Diese beiden Disziplinen stammen ebenfalls aus dem Graufeld zwischen Wissenschaft und Kunst. Diese Disziplinen haben in ihrer langen Geschichte Verfahren entwickelt Informationen in eine Gestalt zu gießen. Architekten formen mit einem Raum nicht nur ein reales Gebilde, sie gestalten damit auch Informationen. Damit sind diese Verfahren ideal, um sie auf die Welt des Internets anzuwenden.
„We shape our buildings, thereafter they shape us.