E-Paper: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. März 2006, 12:37 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Einführung
e-Paper sind meist eine 1:1 Kopie der gedruckten Ausgabe einer Zeitung. Der Nutzer erhält das Abbild der Printausgabe auf seinem Bildschirm und kann anhand einer nebenstehenden Navigationsleiste durch die tagesaktuelle Zeitung blättern. Für Abonnenten des gedruckten Zeitungsexemplars ist dieser Dienst kostenlos. Nutzer, die nur e-Paper lesen, können gegen Entgelt darauf zugreifen. Durch dieses Angebot erhoffen sich die Zeitungsverlage zusätzliche Einnahmequellen und einen Effekt der Kundenbindung. Außerdem ist diese Verbindung des Online-Angebots e-Paper mit dem Offline-Angebot Tageszeitung Bestandteil einer Cross-Media Strategie. Die weltweit erste e-Paper Ausgabe wurde 1995 von der Rhein-Zeitung im Internet veröffentlicht.
Präsentationsmöglichkeiten
Eine Variante der Bereitstellung ist die PDF-Version. Daneben besteht aber auch die Möglichkeit auf eine faksimilierte Ausgabe auf Grundlage von HTML- und XML-Dateien zuzugreifen, die direkt im Browser angezeigt wird.
Vor- und Nachteile
Vorteile
Vorteile der e-Paper bestehen in den geringen Vertriebskosten, da der Zugriff über die Website der Zeitung oder eine Zustellung per Mail erfolgt. Vor allem bei der Auslandszustellung ergeben sich Kosteneinsparungen, da die gedruckten Ausgaben per Luftpost versendet werden und dies für die Verlage ein Zuschussgeschäft darstellt. Des Weiteren sind e-Paper durch die Verbreitung per Internet global und schneller im Vergleich zu den gedruckten Ausgaben verfügbar.
Ein weiterer Vorteil sind die geringen Herstellungskosten. Da die digitale Version weitesgehend automatisiert aus den Daten der gedruckten Zeitungsproduktion erzeugt werden kann, entfällt ein höherer Kostenaufwand. Außerdem bleibt der vertraute Gesamtüberblick für den Nutzer erhalten, sodass keine Orientierungsumgewöhnung erforderlich ist.
Nachteile
Nachteile bestehen zum einen in der schlechten Lesbarkeit und zum anderen in der fehlenden clusterorientierten und modularisierten Aufbereitung der Inhalte, sowie der eingeschränkte Hypertextualität. Durch die schlechte Lesbarkeit ist das „überfliegende Lesen“ nicht möglich.
Bei der clusterorientierten Aufbereitung werden zwar zusammengehörende Textelemente umrahmt, jedoch werden die zu dem Text dazugehörigen Bilder nicht in das Cluster miteinbezogen, wodurch Text und Bild bei der HTML- bzw. XML- basierten Ausgabe nur getrennt voneinander betrachtet werden können.
Nutzerverhalten
Untersuchungen des Nutzungsverhaltens zeigen, dass Leser e-Paper vor allem aufgrund der zur Verfügung gestellten Archivfunktion zu Recherchezwecken nutzen. Des Weiteren werden e-Paper zum Großteil am Arbeitsplatz genutzt, wobei die Nutzung im Vergleich zur Printausgabe auch selektiver erfolgt. Dies zeigt eine Studie, die durch Wissenschaftler der Universität Trier in Kooperation mit der Rhein-Zeitung Koblenz durchgeführt wurde. Hieraus ist der Schluss zu ziehen, dass e-Paper eine Komplementärfunktion zu der gedruckten Zeitungsausgabe darstellen. Der Interessenschwerpunkt bei der Lektüre liegt im Gegensatz zu der Onlinezeitung auf lokalen Informationen.
Quellen
•Bucher, Hans-Jürgen; Büffel, Stefan; Wollscheid, Jörg: Digitale Zeitungen als ePaper:echt Online oder echt Print?. In: Media Perspektiven (9/2003).S. 434-444. Online verfügbar unter:http://www.ard-werbung.de/_mp/fach/200309_04.phtml
•Mrazek, Thomas: e-Paper-Keine digitale Goldgrube.2004.Online verfügbar unter:http://www.goa2003.onlinejournalismus.de/webwatch/epaper.php (letzter Zugriff: 21.01.06)
•Neuberger, Christoph; Tonnemacher, Jan u.a.: Die deutschen Tageszeitungen im World Wide Web. In: Media Perspektiven (12/1997). S.652-662
•Tüshaus, Benedikt:Christoph Neuberger:"Die Zeitungen haben das Internet nicht als journlistisches Medium begriffen"-Interview mit Christoph Neuberger.2002.Online verfügbar unter:http://www.goa2003.onlinejournalismus.de/webwatch/interviewneuberger.php (letzter Zugriff: 21.01.06)