CMC: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 23. März 2006, 00:00 Uhr
CMC Computer- Mediated Communication
Inhaltsverzeichnis
Kommunikation
Kommunikation ist ein soziales, linguistisches und/oder psychologisches Phänomen. Sie ist die Vermittlung von Bedeutung zwischen Menschen und geschieht über Sprache (verbale Kommunikation) oder andere Zeichensysteme (nonverbale Kommunikation), somit ermöglicht die Kommunikation das Zusammenleben von Menschen in Gemeinschaften.
Bestandteile von Kommunikation
- Wahrnehmen
- Analysieren und Verarbeiten
- Mitteilen
- Übermitteln
Arten von Kommunikation
- Kommunikation
- zwischen Lebewesen
- mit und zwischen technischen Geräten
- Kommunikation
- verbal
- nonverbal
- Kommunikation
- ohne technische Hilfsmittel
- mit technischen Hilfsmitteln z.B. Schreiben, Malen, Buchdruck, Musikinstrumente
- computervermittelte Kommunikation (CMC)
Definition CMC
CMC steht für „computer-mediated communication“. Kommunikation wird hier über das Medium Computer abgewickelt. Man unterscheidet grundsätzlich zwei Formen von CMC: textbasierte und audiovisuelle CMC
Textbasierte CMC bezieht sich auf Systeme wie E-mail/Chat/Newsgroups. Die besonderen Charakteristika dieser Technologie bestehen: in der Textbasiertheit, teilweise in der Asynchronität der Kommunikation (außer Chat), im Fehlen von sozialen Hinweisreizen, d.h. die Teilnehmer können sich gegenseitig nicht in ihrem äußeren Erscheinungsbild wahrnehmen
Audiovisuelle CMC bezieht sich auf Systeme wie Video bzw. Desktop Conferencing. Die besonderen Charakteristika dieser Technologie bestehen: in der Nutzung audiovisueller Hilfsmittel, in der Synchronität der Kommunikation, im Vorhandensein von sozialen Hinweisreizen, d.h. die Teilnehmen können sich gegenseitig in ihrem äußeren Erscheinungsbild wahrnehmen.
Arten von CMC
Zum einen gibt es die multimediale CMC, wo unterschieden wird zwischen sprachlich und nichtsprachlich. Sprachliche Kommunikation wird betrachtet als „schreiben-lesen“, „sprechen-hören“, „gebärden-sehen“. Nichtsprachliche Kommunikation wäre in diesem Fall „virtual reality“. Dann gibt es alle Arten von elektronisch übertragbaren Medien.
Man unterscheidet auch verschiedene Arten von Beziehungen in der CMC. Eine zu einer wäre z.B. eine E-mail. Eine zu vielen (broadcasting) wäre das Retrieval im klassischen Sinn. Viele zu vielen, z.B. Bulletin Boards, Newsgroups, Mailing-Lists, Conferencing, Online-Unterhaltungen(Schwätzle), Spiele.
Vorhanden ist auch die geschlossene CMC, wo es gezielte Zugangsberechtigte und Adressaten gibt. Das Gegenteil ist die CMC, die offen zugänglich, passiv und aktiv ist.
Technische Bestandteile der CMC
Entsprechend den Bestandteilen von Kommunikation
- Wahrnehmen
- Analysieren und Verarbeiten
- Mitteilen
- Übermitteln
gibt es an technischen Bestandteilen der CMC
- Wahrnehmungstechniken
- Verarbeitungstechniken
- Mitteilungstechniken
- Übertragungstechniken
Wahrnehmungstechniken: Eingabegeräte
zum Beispiel
- für mechanisch-taktile Eingabe
- Tastaturen
- Mouse; Traceball; Joystick
- Auf Eingabe-Stiften beruhende Techniken
- Touch Screen
- Digitisierungs-Tablet
- für akustische Eingabe
- Stimmerkennungssysteme
- für optische Eingabe
- Lichtgriffel
- Scanner
- Strichcode-Leser
- Automatische Zeichen- und Bild-Erkennungssysteme
- für Eingabe durch Gebärden etc.
- Biologische Feedback-Systeme: erkennen Körpersprache, Bewegungen, Blickrichtung... (z.B. Handschuhe für Virtual Realitiy)
- für Eingaben unterschiedlichster Art (chemische Zustände, z.B. Düfte, physikalische Zustände...)
- Sensoren und Datenerfassungssysteme
- Duftsensoren z.B. in Kühlschränken (erkennen verdorbene Ware)
Mitteilungstechniken: Ausgabegeräte
zum Beispiel
- optisch
- Bilddrucker
- Drucker
- Plotter
- akustisch
- Voice-Synthesizers
- multimedial
- Virtual-Reality-Geräte; z.B. Brillen, Headssets, Handschuhe
Endgeräte, Computernetze, Kommunikationsdienste
Endgeräte
Bei den Endgeräten unterscheidet man unter stationären Geräten (Desktop-Computer) und portablen/mobilen Geräte.
Portable Endgeräte zerfallen in drei großen Gruppen:
- Portable Computer (Notebook, Laptop)
- Elektronische Notizbücher (Handheld, Palmtop, Organizer, Personal Digital Assistant PDA)
- Mobile Telefone (Mobiltelefon, Handy, Smartphone)
Diese Endgeräte zeigen Tendenzen der Funktionskonvergenz (z.B. Email per Desktop-Computer, Notebook, Organizer und Handy), aber auch Tendenzen der Funktionsdivergenz (z.B. differenzielle Ausstattung von unterschiedlichen Handy-Modellen mit MP3-Player und/oder Radio und/oder digitaler Fotokamera und/oder digitaler Videokamera und/oder GPS etc.).
Im Unterschied zu den meist verdrahtet vernetzten stationären Geräten (wired devices) erlauben es die drahtlosen vernetzten portablen Endgeräte (wireless devices), in stärkerem Maße zeit- und ortsungebunden (anytime, anywhere) computervermittelt zu kommunizieren (z.B. E-Mail-Kommunikation und Web-Recherchen per Handy in öffentlichen Verkehrsmitteln).
Computernetze
Bei den Computernetzen sind folgende vier Differenzierungskriterien sehr wichtig:
- Drahtgebundenheit
- Drahtgebundenes Netzwerk (Online-Kommuniaktion)
- Drahtloses Netzwerk (Funknetz, Mobilkommunikation)
- Bandbreite
- Gemäß übertragbarem Datenvolumen
- Schmalbandiges Netzwerk
- Breitbandiges Netzwerk
- Öffentlichkeit
- Öffentlich zugängliches Netzwerk (Internet)
- Geschlossenes Netzwerk (organisations-internes Internet)
- Kommerzialität
- Nicht-kommerzielles Netzwerk (Internet, Mailboxnetz)
- Kommerzielles Netzwerk (proprietärer Online-Dienst wie AOL oder T-Online)
Kommunikationsdienste
Kommunikationsdienste basieren technisch jeweils auf spezifische Kommunikationsprotokollen (z.B. Protokoll des World Wide Web: Hypertext Transfer Protocol http etc.). Auf der Basis der Dienste lassen sich Kommunikationsanwendungen nutzen, wenn auf Nutzseite entsprechende Anwendungsprogramme zur Verfügung stehen (z.B. Web-Browser, E-Mail-Programm). Zwei Differenzierungskriterien sind für Kommunikationsanwendungen zentral:
- Zeitbezug
- Asynchron computervermittelte Kommunikation:
Dienst zwischenspeichert die ausgetauschten Daten, sodass sie zu beliebigen Zeiten produziert und rezipiert werden können z.B. E-Mail, Web Beiträge werden in Ruhe ausgearbeitet; Beiträge inhaltlich tiefgründiger und umfangreicher
- Synchron computervermittelte Kommunikation:
Erfordert dagegen die zeitgleiche Aktivität der Kommunizierenden, da hier die Eingabe einer Seite unmittelbar (d.h. mit minimaler übertragungsbedingter Verzögerung) ohne Zwischenspeicherung auf den Monitoren der anderen Parteien angezeigt werden z.B. Chat Bei den Beiträgen dominieren ein- bis zweizeilige Mitteilungen; es besteht ein großer Druck direkt zu antworten
- Medialität
Ein großer Teil der CvK erfolgt rein textbasiert, sodass nur der Kommunikationscode „Text“ (monocodal) und die Sinnesmodalität „sehen“ (monomodal) beteiligt sind z.B. E-Mail, Text, Chat Vereinfacht wird von monomedialen Anwendungen gesprochen. Es existiert jedoch auch Dienste und Anwendungen, die andere Codes (z.B. Bilder, Töne) und somit auch andere Modalitäten (z.B. Hören) einbeziehen und vereinfacht als multimediale Dienste und Anwendungen bezeichnet werden (z.B. World Wide Web, Online-Videokonferenz).
Formen der CMC
Intrapersonale Kommunikation
Denkende, sprechende oder anderweitige symbolische Selbstkommunikation (computervermittelt realisiert, z.B. mit einem elektronischen Terminkalender)
Interpersonale Kommunikation
Verbale und non-verbale Kommunikation zwischen Individuen in Dyaden, Kleingruppen, Grossgruppen und Organisationen (z.B. computervermittelt realisiert durch Mailinglisten oder Foren)
Unikommunikation
Ein Massenpublikum wird durch ein Individuum adressiert (z.B. Individuum kommuniziert einen politischen Slogan ueber einen Aufkleber auf dem eigenen Auto)
Massenkommunikation
Ein Massenpublikum wird durch eine Medienorganisation adressiert, wobei im Internet sowohl die klassischen Medienorganisationen aktiv sind (z.B. Zeitungen, Radiosender, Fernsehsender) als auch neue Medienorganisationen aktiv werden (z.B. Online-Werbeagenturen)
Das Internet ist somit durch seine Dienste und Anwendungen ein Medium sowohl fuer intra- und interpersonale Kommunikation, als auch fuer Uni- und Massenkommunikation
CvK-Theorien
Diese Theorein lassen sich in drei Bloecke gruppieren
- Theorien der Medienwahl
- Theorien zu Medienmerkmalen
- Theorien zum medialen Kommunikationsverhalten
Theorien der Medienwahl
- Modell der rationalen Medienwahl
geht davon aus, dass wir im beruflichen und privaten Alltag mit Kommuniaktions- und Kooperationsaufgaben konfrontiert sind
- Modell der normativen Medienwahl
Auf die Grenzen individueller Nutzenkalkulation weist das Model der normativen Medienwahl hin. So sind Medienwahlen gerade im organisationalen Kontext durch soziale Normen stark beeinflusst und koennen somit durchaus unguenstig ausfallen
- Modell der interpersonalen Medienwahl
Individuelle Medienwahlentscheidungen muessen jedoch nciht nur mit den sozialen Normen der Bezugsgruppe harmonieren – vor allem auch auf das konkrete Gegenueber abgestimmt sein. Der Erfolg medialer Kommunikation ist also auch davon abhaengig, wie einvernehmlich die Beteiligten ihre jeweiligen Medienpraeferenzen miteinander aushandeln
Theorien zu Medienmerkmalen
- Kanalreduktionsmodell
Dieses Modell geht davon aus, dass bei technikbasierter Kommunikation im Unterschied zur Face-to-Face-Situation die meisten Sinneskanaele und Handlungsmoeglichkeiten fehlen und dieser allgemeine Informations-und Aktions-Verlust den zwischenmenschlichen Austasuch verarmt
- Filter-Modell
Es konzentriert sich auf die konkrete Bedeutung der auf unterschiedlichen Sinneskanaelen uebermittelten Informationen. Das Modell hebt hervor, dass bei textbasierter medialer Kommunikation vor allem Hintergrundinformationen bezueglich sozialer Kategorien herausgefiltert werden.
- Digitalisierungsmodell
Dieses Modell konzentriert sich auf das technische Datenformat
Theorien zum medialen Kommunikationsverhalten
- Modell der sozialen Informationsverarbeitung
Das Modell betont, dass mediale Einschraenkungen durch das Nutzungsverhalten kompensierbar sind.
- Imaginations- und Konstruktions-Modell
- Modell der Netzkultur
Es erklaert und beschreibt Besonderheiten bei der computervermittelten Kommunikation auch als Resultat der Interessen, Werte und Wissensbestaende der Nutzerinnen und Nutzer.
Quellen
- Döring, Nicola (2004): Computervermittelte Kommunikation, Mensch-Computer-Interaktion. In: Kuhlen, Seeger, Strauch: Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation, S. 351 – 355
- T-Rex-Terminosaurus Rex-Die Informationswissenschaft in Begriffen (2005) http://server02.is.uni-sb.de/trex/
- Payer, Margarete (2002), Computervermittelte Kommunikation, http://www.payer.de/cmclink.htm