Elektronische Bezahlsysteme: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 23. April 2007, 16:27 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Unter einem elektronischen Bezahlsystem versteht man all diejenigen Bezahlverfahren, bei denen der Nutzer alle zur Zahlung nötigen Daten elektronisch übermittelt (Internet, GSM, ...). Weder Nutzer noch Händler müssen anschließend weitere aktive Schritte unternehmen, um den Bezahlvorgang zu beenden. Hierbei kann man wiederum unterscheiden zwischen einem mobilen und einem internetbasierten Zahlungssystem. Bei einem mobilen Zahlungssystem können die Beträge über das Mobilfunktelefon beglichen werden. Stark verbreitet ist die Bezahlung von mobilfunknahen Diensten wie z. B. Klingeltöne, Logos etc., welche besonders über das Fernsehen beworben werden. Das System wird aber nicht nur für diese Zwecke eingesetzt, sondern kann bereits als zentrale Bezahlplattform für jede Art von Dienstleistung genutzt werden, z. B. für das Bezahlen von Parkscheinen oder auch die Überweisung von Geldbeträgen an andere Bankkonten. Die internetbasierten Zahlungssysteme unterstützen im Allgemeinen nochmals vier Verschiedene Zahlungsverfahren: Das Prepaid-, das Postpaid, das Directpaid- und das Treuhandverfahren. Folgend sollen diese vier Verfahren und das mobile Zahlungssystem genauer erklärt werden.
Internetbasierte Zahlungsverfahren
Prepaidverfahren
Beim Prepaid Verfahren geht der Online-Kunde in monetäre Vorleistung was dem Händler eine Zahlungsgarantie sichert. Die Nutzung von Prepaidkarten garantiert dem Kunden darüber hinaus Anonymität und Kostenkontrolle. Genauer kann man sagen, dass mit dem Begriff Prepaid die Nutzung von Dienstleistungen über vorausbezahlte Guthabenkonten umschrieben wird, welche im Telekommunikationsbereich verbreitet ist. Der Online-Kunde arbeitet beim Prepaid-Verfahren entweder mit einem virtuellen Konto auf welchem er nur über den Betrag verfügen kann welchen er vorher eingezahlt hat, oder aber er kauft sich das Guthaben in Form einer Karte welche ähnlich wie eine Guthabenkarte von einem Mobiltelefon genutzt werden kann. Bekannte Zahlungssysteme welches das Prepaid-Verfahren nutzen sind u.a. Paypal, Paysafecard und T-Pay.
Postpaidverfahren
Um das Postpaid-Verfahren nutzen zu können muss der Nutzer persönliche Daten in einem Zahlungssystem hinterlegen, da nach der Bestellung von Waren oder Dienstleistungen im Internet das Konto mit dem Kaufbetrag belastet wird. Dies kann entweder durch Belastung eines Kreditkartenkontos oder über die Teilnahme an einem elektronischen Lastschriftverfahren (ELV) geschehen. Zusätzlich besteht hier auch die Möglichkeit den Betrag über die Telefonrechnung abbuchen zu lassen. Der Vorteil dieser Verfahren ist, dass man auch kurz entschlossen eine Transaktion durchführen kann, da man vorher über kein bestimmtes Guthaben oder eine Guthabenkarte verfügen . Jedoch ist der Nachteil dieses Verfahrens offensichtlich, da man bei einem Dritten seine Kreditkarteninformationen oder seine Kontodaten hinterlegen muss, wodurch nicht so versierte Nutzer schnell ein Opfer von Datenmissbrauch werden.
Directpaidverfahren
Der Kunde zahlt unmittelbar beim Online-Kauf und veranlasst die Bezahlung direkt durch das PIN-/TAN-Verfahren. Für den Händler ist dies ein Verfahren mit hoher Zahlungsgarantie, da der Kunde in monetäre Vorleistung und hiermit auf die Lieferung des Händlers vertrauen muss. Leider besteht auch hier wieder die Möglichkeit des Datenmissbrauchs, da der Kunde meist vom Händlersystem aus direkt auf die Webseite seiner Bank, oder des zu nutzenden Zahlungssystems, weitergeleitet wird. Dieses Verfahren sollte man nur bei zertifizierten oder bekannten Onlineshops durchführen. Zahlungssysteme die dieses Verfahren unterstützen sind u.a. Clickpay, Giropay und Paypal.
Treuhandverfahren
Ein Treuhänder wickelt den Geldtransfer ab und sichert dem Händler die Zahlung und dem Kunden die Lieferung. Der Treuhänder erhält für diese Dienstleistung eine Provision. Dies ist für beide Parteien eines der sichersten Verfahren, da der Treuhänder sowohl die Zahlung des Kunden auf das Treuhandkonto und die Lieferung des Artikels des Händlers abwartet bevor er die Ware und den Kaufbetrag an die entsprechenden Adressaten weiterleitet. Bisher gibt es nur zwei namhafte Anbieter, Iclear und Iloxx. Iclear arbeitet momentan nur mit Internetshops aus dem Portfolio von Yatego, einem Webhostingprovider, zusammen während Iclear momentan nur für die Transaktion zwischen Privatpersonen interessant ist.
Mobile Zahlungssysteme
Mobile Systeme können bereits als zentrale Bezahlplattform für jede Art von Dienstleistung genutzt werden, z. B. für das Bezahlen von Parkscheinen oder auch die Überweisung von Geldbeträgen an andere Bankkonten. Um eine Zahlung mit einem solchen System zu tätigen muss der Nutzer, je nach Dienstleister, entweder eine SMS oder einen Anruf an eine vordefinierte Nummer tätigen um den Kaufbetrag anzuweisen. Desweiteren sind mittlerweile auch Zahlungsübermittlungen zwischen einzelnen Nutzern solcher Systeme vorhanden. Anbieter solcher Bezahlsysteme sind u.a. Paybox, Crandy und Luupay.
Fazit
Keins der aktuellen Zahlungssysteme kann sich momentan im e-Commerce durchsetzen und ob die Verbreitung dieser Verfahren in der Zukunft zunimmt kann noch nicht beantwortet werden. Das Problem ist, dass sich die Betreiber von Online-Shops mit der Integration eines neuen Zahlungssystems zurückhalten, da sie nicht wissen ob dies von den Kunden akzeptiert wird. Der Kunde hingegen weiss nicht genau für welches Zahlungssystem er sich anmelden soll da es für keins ausreichend Akzeptanzstellen gibt. Um best möglichste Flexibilität zu haben müsste sich der Kunde bei allen Zahlungssystemen registrieren. Weiterhin ist die Integration und auch die Nutzung von internetbasierten und mobilen Zahlungssystemen für die Händler noch ziemlich teuer und sie müssten erst genau prüfen ob sich solch eine Investition für sie rentieren würde.
Weblinks
IHK-Merkblatt Bezahlsysteme, Letzter Zugriff: 22.04.2007
„Online gekauft, aber offline bezahlt“, Letzter Zugriff: 22.04.2007
Wikipedia – Elektronisches Geld, Letzter Zugriff: 22.04.2007
Wikipedia – Micropayment, Letzter Zugriff: 22.04.2007