Fachzeitschrift

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Die Anfänge der Zeitschrift

Die Anfänge der Zeitschrift hängen mit der Entstehung der modernen Wissenschaften zusammen. Das Bedürfnis nach dem Austausch von Erkenntnissen und die Entwicklung der Druckertechnologie im 15.Jahrhundert machten die Etablierung der Zeitschrift möglich. Im Mittelalter und der Renaissance gab man Ideen und Entdeckungen noch durch Briefe weiter. Nach Mitte des 17. Jahrhunderts wurden Schriften dann zu Zeitschriften gebündelt, gedruckt und verbreitet.

1660: Gründung der Royal Society in London

1665: Zum ersten Mal erscheinen die Philosophical Transactions (philosophische Sitzungsberichte) und das Journal des Scavans, herausgegeben von der Pariser Akademie (Beiträge prominenter Gelehrter auf Französisch)

1666: Gründung der Academie des Sciences

1682: In Leipzig erscheint die erste Ausgabe der Acta Eruditorium (Gelehrtenberichte auf Latein). Es ist die erste wissenschaftliche Zeitschrift Deutschlands.

1688: In Halle erscheinen die Monatsgespräche. Diese Zeitschrift ist verfasst von Christian Thomasius und ist die erste wissenschaftliche Zeitschrift in deutscher Sprache.

1696: Das Nouveau Journal des Scavans erscheint als erste wissenschaftliche Zeitschrift Berlins (von Etienne Chauvin).

Durch die immer weiter fortschreitende Spezialisierung in den einzelnen Fachgebieten stieg die Anzahl der Zeitschriften stetig, sodass Ende des 18. Jahrhunderts ein nennenswerter Zeitschriftenmarkt in Deutschland und Frankreich entstanden war. Man bemühte sich, dass allgemeine Bildungsinteresse abzudecken, was unter Anderem zu vielen Neugründungen führte.

Ab 1773: Der deutsche Merkur (von Christoph Martin Wieland)

Ab 1776: Schillers Horen (Goethe war hier regelmäßiger Mitarbeiter)

1820-1898: Literarisches Wochenblatt (wendet sich an gebildetes Publikum)

1899-1940: Die Woche (zählt zu den ersten modernen Illustrierten)

Stand der Fachzeitschrift heute

Fachzeitschriften sind beispielsweise wichtig für die Business-to-Business-Kommunikation, gelten aber auch als wichtige Informationsquelle für Wissenschaftler. Ein Problem für die klassischen Fachzeitschriften ist das schnelle Wachstum der Online-Konkurrenz. Informationsportale und Blogs erhöhen hierbei den Druck für die Verlage.

Die deutsche Fachpresse setzte nach Auswertung einer Statistik von 2007 die Zahlen in Vergleich zu denen aus dem Jahr 2006. Die Fachverlage und die Fachpresse konnten 2007 eine Umsatzerhöhung von 3,9% verzeichnen. Für Fachverlage sind die Fachzeitschriften das wichtigste Medium. Erkennbar ist dies an der Menge der Fachzeitschriftentitel (3900 Titel) oder der Jahresauflage von 502 Mio. Exemplaren. Des Weiteren übersteigen die Erlöse aller Fachverlage 2007 das erste Mal 3 Mrd. Euro, wobei die Fachzeitschriften mit fast 2 Mrd. Euro eindeutig den größten Anteil haben.

Die verbreiteten Auflagen stiegen um 2,2% auf die oben genannten 502 Mio. Exemplare an. Der Anteil der verkauften Auflagen war allerdings weiterhin rückläufig und sank von 50% in 2006 auf 48% in 2007. (Alle Zahlen und die dazugehörigen Grafiken sind auf der Internetseite der „deutschen Fachpresse“ zu finden)

Ausblick

Aus einer Expertenbefragung zum Thema "Fachzeitschriften", die im "Media Spektrum" 3/2006 erschien, geht hervor, dass man daran glaubt, dass etablierte und viel gelesene Fachzeitschriften neben dem Internet überleben werden. Voraussetzung ist allerdings, dass sie sich weiterentwickeln und den Leserbedürfnissen anpassen. Dazu ist meist ein Internetauftritt hilfreich.

Das Internet wird vermutlich nicht die klassische Fachzeitschrift ersetzen. Eine Kombination von Beidem bringt viele Vorteile und hier kommt das Stichwort „Cross-Media“ auf. Anzeigenkunden können beispielsweise bei Anzeigenschaltung im Internet und der Print-Zeitschrift ein wesentlich größeres Publikum erreichen. Das Internet ist bei der Kombination zuständig für die schnelle Information oder Zusatzinformation und bietet die Möglichkeit, direkten Kontakt aufzunehmen. Die Print-Zeitschrift liefert den Überblick über Aktuelles und bietet ausführliche Informationen.

(Vgl. http://www.kuenkellopka.de/content/e2091/e959/e1426/mediaspektrum_3_2006_jk_ger.pdf)

Beispiele informationswissenschaftlicher Fachzeitschriften

ABI Technik

- "Zeitschrift für Automation, Bau und Technik im Archiv-, Bibliotheks- und Informationswesen"

- Gründung: 1981

- Schwerpunkt: Bibliotheksbau und –ausstattung

- Erscheinung: 4x jährlich

- Verlag Neuer Merkur GmbH

- Online-Version: http://www.abi-technik.de/


Bibliothek, Forschung und Praxis

- Bibliothekarische Interessensgebiete

- Inhalt: Forschungs- und Tagungsberichte, Literaturhinweise, Meldungen zu Veranstaltungen

- Erscheinung: 3x jährlich

- Verlag: K.G. Saur, München

- Online-Version: http://www.bibliothek-saur.de/


Bibliotheksdienst

- Organ der Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände (BDB)

- Herausgeber: Ehemaliges Deutsches Bibliotheksinstitut und die Zentral- und Landesbibliothek Berlin

- Inhalt: Mitteilungen und Berichte aus den Bereichen der Bibliothksarbeit

- Erscheinung: monatlich (11x jährlich)

- Online-Version: http://bibliotheksdienst.zlb.de/


ISI-Proceedings

- Tagungsbände des "Internationalen Symposiums für Informationswissenschaft"

- Herausgeber: Hochschulverband für Informationswissenschaft e.V. Konstanz

- Erscheinung: alle 2 Jahre

- Universitätsverlag Konstanz

- Wollen die wissenschaftliche Diskussion in den jeweiligen Themenfeldern anregen


Canadian Journal of Information and Library Science

- 1970: Gründung der "Canadian Association for Information Science (CAIS)"

- Mitglieder: Informationswissenschaftler, Archivare, Bibliothekare, Dokumentare, Journalisten, Pädagogen

- 1976: Zeitschrift wird als Nachfolger des „Canadian Journal of Information Science“ bekannt

- Themen aus den Sozialwissenschaften, den Informationswissenschaften und dem Bibliothekswesen


Journal of Information Science

- Herausgeber: Chartered Institute of Library and Information Professionals (CILIP)

- neu gegründete Gesellschaft nach Vereinigung vom Institute of Information Scientists und der Library Association

- Die Zeitschrift möchte das Grundlagenverständnis stärken für effektivere Gestaltung, Organisation, Aufbewahrung und Anwendung von Informations- und Wissensquellen

- Erscheinung: 6x jährlich

- http://jis.sagepub.com/

Quellen

  • de.encarta.msn.com/encyclopedia_761567699/Zeitschriften.html
  • lexikon.meyers.de/meyers/Zeitschrift
  • opus.bibl.fh-koeln.de/volltexte/2003/36/pdf/grazia.pdf
  • www.cais-acsi.ca/journal/journal.htm
  • www.deutsche-fachpresse.de
  • www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/infowiss/admin/public_dateien/files/1/1166784093bid_zeitsc.pdf
  • www.kuenkellopka.de/content/e2091/e959/e1426/mediaspektrum_3_2006_jk_ger.pdf
  • www.wissenschaftsforschung.de/JB02_47-59.pdf
  • www.wissenschaftsforschung.de/JB02_61-82.pdf
  • www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/bildung/index,page=1277912.html
  • www.zeitenblicke.de/2003/02/pdf/schulze.pdf
  • www.zlb.de/aktivitaeten/bd_neu/heftinhalte/Erwerbung010204.pdf

(alle Seiten zuletzt besucht am 30.09.2008)

Verwandte Begriffe