Designfehler
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Inhaltsverzeichnis
Definition
Dieser Artikel behandelt Designfehler im Sinne des Informationsdesigns, also der Aufbereitung von Informationen zur effektiven und effizienten Nutzung. Wichtigster Aspekt des Informationsdesigns ist die Usability (hier auch: Benutzerfreundlichkeit), die Orientierung beim Design sollte stets an der Benutzergruppe/Benutzerezeption erfolgen.
Die aufgeführten Designfehler betreffen Informationssysteme allgemein, also sämtliche Umgebungen, wo eine Mensch-Maschine-Interaktion erfolgt, z.B. Webseiten, Datenbanken, Suchmasken, graphischen Oberflächen, etc.
Grundlagen/Layout
Struktur
- Inkonsistenz: Elemente der Oberfläche weisen kein einheitliches Design auf, was zu Unstrukturiertheit und Verwirrung beim Nutzer führt.
- Mangelnde Inhaltsbezogenheit der Struktur: Die Struktur sollte den Inhalt sinnvoll einteilen und verdeutlichen.
- Nichtbeachtung von Benutzererwartungen: Benutzer haben naturgemäß bestimmte Erwartungen an eine Oberfläche, die berücksichtigt werden sollten.
- Zu starke Voraussetzung von Vorwissen: Benutzer sollten je nach Benutzergruppe nicht durch als bekannt vorausgesetztes Wissen überfordert werden.
- Komplexe/unstrukturierte Hierarchie: Hierarchieebenen sollten vom Allgemeinen zum Speziellen führen und je nach Kontext nicht zu tief gehen.
- Mangelnde Transparenz: Der Nutzer sollte über die Struktur nicht im Unklaren gelassen werden, er sollte stets wissen, wo er sich befindet und in alle Richtungen navigieren können.
Unlogische Zusammenhänge
- Asynchronität: Optische bzw. akustische Inhalte sollten einander entsprechen/ergänzen (Z.B. Text und Bild, Animation und Ton).
- Mangelnde Einheitlichkeit: Unstimmigkeiten bei räumlichen Anordnung von Objekten (Objekte im Hintergrund sind plötzlich im Vordergrund dargestellt und umgekehrt; gleiche Bedienelemente befinden sich im Verlauf der Nutzung an verschiedenen Stellen) sind zu vermeiden.
- Zu komplexe Menüstruktur: Mehr als vier Ebenen bei der Menüstruktur sind normalerweise zu unübersichtlich.
- Erzwingung starrer Bearbeitunsschritte: Die Reihenfolge der Wege bei der Benutzung sind zu stark vorgegeben, Dialogsequenzen werden in zu hohem Maße vordefiniert.
- Zu große Freiheit bei der Nutzung: Die völlige Öffnung von Handlungsspielräumen ohne Strukturierungshilfe wirkt sich verwirrend und überfordernd aus.
- Mangelnde Flexibilität: Es gibt keine oder zu geringe Möglichkeiten, Arbeitsschritte zu kontrollieren, Abläufe können nicht unterbrochen und wiederaufgenommen werden.
- Geringe Fehlertoleranz: Irreversible Handlungen werden erlaubt, die Rückgängigmachung von Handlungen/Arbeitsschritten ist nicht möglich, oder der Benutzer wird über Korrekturmöglichkeiten im Unklaren gelassen.
- Überflüssiges Feedback: Der Benutzer muss nicht mit übermäßig auftretenden Rückmeldungen zu jedem Vorgang konfrontiert werden.
- Trial & Error-Navigation: Benutzer werden wegen mangelnder Dokumentation/Transparenz zur Vorgehensweise durch Ausprobieren verleitet.
- Fehlende Navigationshilfen: Die Navigation muss ersichtlich bzw. intuitiv sein und angemessen dokumentiert.
- Entstehen von Sackgassen: Die Navigation darf nicht zu XXXXXXXX Situationen führen.
- Lange Ladezeiten: Der Nutzer wird zur Untätigkeit gezwungen, bei Webseiten werden Wartezeiten von maximal 15 Sekunden als akzeptabel angesehen.
Technik
- Nichtberücksichtigung unbekannter Variablen: Die technischen Gegebenheiten variieren zwischen den Benutzern, so spielen beispielsweise bei der Nutzung des Webs die Faktoren
- Betriebssystem
- Browser
- Auflösung des Anzeigegeräts
- Fenstergröße
- Benutzereinstellungen (Schriftart, Farbe)
- Verbindungsgeschwindigkeit
- Plugins
eine Rolle. Keine unbekannten Variablen sollten beim Design als Voraussetzung vorgegeben oder gar erzwungen werden. Hierzu zählt auch die Erzwingung eines Eingabegeräts (Tastatur, Maus) und die Nichtberücksichtigung kognitiv eingeschränker Nutzer.
Gestaltungsmerkmale
Literatur
- Schulz, Angelika: Interfacedesign – Die visuelle Gestaltung interaktiver Computeranwendungen. St. Ingbert: Röhrig Verlag 1998
- Eberleh, Edmund; Oberquelle, Horst; Oppermann, Reinhard (Hrsg.): Einführung in die Software-Ergonomie. Berlin: de Gruyter 1994 (3. völlig neu gefasste Ausgabe)
- Heinsen, Sven; Vogt, Petra (Hrsg.): Usability praktisch umsetzen. Handbuch für Software, Web, Mobile Devices und andere interaktive Produkte. München: Carl Hanser Verlag 2003
- Eibl, Maximilian; Reiterer, Harald; Stephan, Peter Friedrich; Thissen, Frank (Hrsg.): Knowledge Media Design – Theorie Methodik, Praxis. München: Oldenbourg Verlag 2005
- Bonsiepe, Gui: Interface Design neu begreifen. Mannheim: Bollmann Verlag 1996
- Ossietzky, Carl von: Multimedia-Systeme. Begleitbuch zur Vorlesung. Universität Oldenburg, Fachbereich Informatik 1998. Online verfügbar unter: [1] (Letzter Zugriff: 11.03.2006)
- Luckhardt, Heinz-Dirk: Zum Informationsdesign von Texten. In: Virtuelles Handbuch Informationswissenschaft. Online verfügbar unter: [2] (Letzter Zugriff: 11.03.2006)