Lerngruppe
Lerngruppen sind häufig im Lernkontext einsetzbar. Eine Lerngruppe unterscheidet sich von den anderen Gruppenarten, wie zum Beispiel von einer Arbeitsgruppe dadurch, dass bei einer Arbeitsgruppe die Erstellung eines Endproduktes als Ziel festgelegt ist, während bei der Lerngruppe der Lernerfolg des Einzelnen als Ziel der Gruppe angesehen wird, wobei die Entwicklung von Sozial-, Fach- und Methodenfähigkeit als Nebenziel der Gruppe bestimmt wird.
Um den Erfolg der Gruppenarbeit zu sichern, beschreiben Johnson & Johnson (1990)Kriterien, die im Rahmen des kooperativen Lernens gefordert werden sollen (vgl. Wessner in Haake et al., 2004, S. 203-204):
- positive Abhängigkeit: Die Gruppenmitglieder sind voneinander in der Art abhängig, dass keiner von ihnen Erfolg haben kann, ohne dass die anderen dabei beteiligt oder erfolglos sind. Nur durch eine gute Kooperation werden die gewünschten Ergebnisse (gemeinsame Ziele) erfolgreich erzielt. Das gemeinsame Ziel ist die wesentlichste Abhängigkeit, welches die Motivation der Gruppenmitglieder steigert.
- individuelle Zurechenbarkeit: Jedes Gruppenmitglied ist verantwortlich für Aktivitäten in der Gruppe wie zum Beispiel
die Erledigung der Aufgaben, Unterstützung der Aktivitäten der Anderen und insgesamt
für die Erreichung des Endzieles. Die Leistungen einzelner Mitglieder sind sichtbar und
in dem Endergebnis bewertet.
- Fördernde Interaktion: Die Lernenden in einer Gruppe fördern sich zur Erreichung des Ziels, indem sie einander bei der Informationsbeschaffung, der Erledigung der Aufgaben, derTeilentscheidungen sowie Missverständnissen helfen.
- soziale Kompetenz: Die soziale Kompetenz der Gruppenmitglieder wird dadurch gefördert, dass die Lernenden sich in der Gruppe kennen lernen. Sie bilden ein Vertrauensverhältnis, welches die weitere Zusammenarbeit und Kommunikation in der Gruppe gewährleistet.
- Reflexion der Gruppenarbeit: Nicht nur durch Feedbackmaßnahmen des Lehrers wird die Gruppenarbeit optimiert; die Gruppenmitglieder verbessern ihre Aktivitäten und Gruppenarbeit, indem sie regelmäßig ihrer Zu-sammenarbeit und die entsprechenden Rahmen für diese Kooperation thematisieren und bewerten.