Netiquette

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Definition

Netiquette bezeichnet eine Sammlung von Regeln für die virtuelle Kommunikation. Sie kann als ein Regulierungsinstrument verstanden werden, das im Internet zur Gewährleistung weitestgehend reibungsloser Kommunikationsabläufe dienen soll. Der Begriff Netiquette setzt sich aus den Wörtern "network" und "etiquette" zusammen.

Hintergrund

Diese Regelwerke richten sich in erster Linie an unerfahrene Nutzer der Kommunikationsdienste im Internet, welche den Austausch über geographische Grenzen hinweg ermöglichen. Aufgrund der unterschiedlichen kulturellen Hintergründe der Kommunikationsteilnehmer und deren Vorstellungen bzgl. des Umgangs miteinander, haben sich spezifische Verhaltenscodes für die vielfältigen Austauschmöglichkeiten (e-Mail, Newsgroups, Chat, ...) entwickelt. Nutzer, die gegen die Netiquette der jeweiligen Kommunikationsform verstoßen und z.B. durch Flaming auffallen, kann der Ausschluß von der Online-Kommunikation bspw. in Newsgroups drohen.

Neben allgemeinen gesellschaftlichen Umgangsformen beinhalten die „Netz-Richtlinien“ i.d.R. auch formale und medienspezifische Hilfestellungen, da der Kommunikationsprozess bei relativ neuen Medien wie dem Internet, bspw. auch durch technische Konflikte (z.B. Formatierungsprobleme, Netzbelastung) gestört werden kann.

Entwicklung

Die Richtlinien beinhalten „die Wertvorstellungen aus den Gründerjahren des Internet und reflektieren die Erfahrungen der gemeinsamen Netznutzung.“ (Storrer & Waldenberger). Die Verhaltensempfehlungen enstanden im Usenet und 1992 wurde von Arlene H. Rinaldi erstmals eine Zusammenfassung dieser Regeln vorgenommen und in die Benutzerordnung der "Florida Atlantic University" integriert (s. Storrer & Waldenber: Bibliographie). Es folgten Weiterentwicklungen und Übersetzungen dieser ersten Version.

Die Netiquette existiert daher auch nicht als ein einheitliches und verbindliches Regelwerk. Unter dem Einfluss der sich stetig verändernden Internettechnologie, der Netzethik und Kommunikationsnormen ändern sich auch die Verhaltensempfehlungen der Netiketten. Beispiel hierfür ist der Versand von e-Mails im HTML-Format, von dem ursprünglich abgeraten wurde, mittlerweile jedoch weitestgehend akzeptiert ist.

Einige Regeln sind auch Gegenstand kontroverser Diskussionen, bspw. die Forderung, keine Pseudonyme in der Online-Kommunikation zu verwenden, da die Anonymität zu unangemessenem Verhalten verleiten kann.

Rechtliche Grundlagen

Die Regeln der Netiquette sind unverbindlich, sie haben also keine rechtliche Grundlage, sondern sind lediglich Empfehlungen von Diensteanbietern und/oder Nutzern für Nutzer.

Regulierende Eingriffe werden z.T. auch seitens der Provider vorgenommen, insbesondere in Bezug auf die Verwendung der Internetressourcen (Bsp.: eingeschränkter Dateien-Upload/Speicherplatz).

Einige der z.T. bestehenden Regulierungsforderungen bzgl. krimineller oder unerwünschter Aktivitäten in virtuellen Kommunikationsprozessen werden aber in Gesetzestexten aufgegriffen. So beinhaltet bspw. der § 6 des Telemediengesetzes eine Kennzeichnungspflicht für Werbe-e-Mails, die von kommerziell Werbetreibenden eindeutige und verständliche Angaben über den kommerziellen Zweck und den Absender in der Betreffzeile der elektronischen Post verlangt.


Weblinks

(letzter Zugriff: 07.07.2011)

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