Intellektuelle Indexierung: Unterschied zwischen den Versionen

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[[category:Information Retrieval]]
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[[definition::Beim '''intellektuellen''' Indexieren liest ein '''Mensch''' einen Text und fügt ihm inhaltsbeschreibende  [[Metadaten]] hinzu, die so genannte ([[Deskriptoren]]) enthalten.]] Informationssuchende können dann, unter Eingabe dieser Deskriptoren in eine Suchmaschine, den Text finden.
'''dieser Artikel ist noch nicht fertig, bitte nicht bearbeiten.'''
 
  
== Intellektuelle (manuelle) Indexierung ==
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Oft indexiert eine Person einen Text, die weder über (Hintergrund)Wissen bezüglich des Textes verfügt, noch das Handwerk des Indexierens beherrscht. Diese Konstellation ist offensichtlich wenig effizient, sie ist in der Praxis aber durchaus anzutreffen (z.B. wenn ein Webautor ohne Indexierungskenntnis Texte fremder Autoren für den Eintrag in eine [[Datenbank]] vorbereitet und indexiert).
  
Im Allgemeinen wird die [[Indexierung]], sprich das Zuteilen von [[Deskriptoren]] zu einer Dokumentationseinheit, automatisch durchgeführt. Die Dokumentationseinheit wird von einem Rechner eingelesen.<br>
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Eine weitere Variante besteht darin, dass der Autor des Textes den Text selbst indexiert. Er verfügt (notwendiger Weise) über gute Textkenntnisse, kann sich aber nicht (zwingend) in die Lage eines potentiellen Textrezipienten versetzen oder kennt die Arbeitsmethoden einer Suchmaschine nicht - für die er den Text ja schließlich aufbereiten möchte. Diese Methode ist meist erfolgreicher, als wenn ein Laie den Text indexiert.
Das bedeutet, dass sie aus coded informations, elektronisch lesbaren Daten bestehen muss.
 
Die intellektuelle Indexierung greift dort, wo keine coded informations für den Indexierungsprozess zur Verfügung stehen.<br>
 
Dies ist z.B. der Fall bei pixelbasierten Faksimile-Repräsentationen und Bildern.
 
Der Indexierer, im Jargon auch Indexer genannt, muss für das Thema seiner Arbeit fachlich versiert sein.
 
Er liest ein Dokument jedoch nicht komplett durch, sondern verschafft sich durch das zielgerichtete Untersuchen von Autorenkurzfassungen, Einleitung, Schluss, Bild und Tabellenunterschriften einen Überblick.
 
  
Die intellektuelle Indexierung wird immer seltener angewendet. Gründe dafür sind besonders ein hoher finanzieller Aufwand und eine im Verhältnis zur computergestützten oder automatischen Indexierung höhere Fehlerquote, die daher resultiert, dass diese Art der Deskriptorenzuteilung meist durch unterschiedliche Menschen und zu unterschiedlichen Zeiten durchgeführt wird.
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Darüber hinaus gibt es aber auch ausgebildete Indexierer. Ein (guter) Indexierer kann sich in die Lage eines potentiellen Rezipienten bei der Suche nach dem Dokument versetzen und weiß daher, wie er die Deskriptoren sinnvoll wählen muss. Weiterhin hat er Kenntnis, wie Suchmaschinen Suchanfragen verarbeiten und lässt auch dies in seine Indexierungsarbeit einfließen. Leider hat ein Indexierer jedoch unter Umständen keine Textkenntnis.  
  
=== Quellen: ===
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Optimalerweise ist der Indexierer also folglich ausgebildeter Indexierer und Autor in einer Person.
1. Luckhardt, Heinz-Dirk, Automatisches und intellektuelles Indexieren: Virtuelles Handbuch der Informationswissenschaft, Abschnitte 0.-3.4.2
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http://is.uni-sb.de/studium/handbuch/exkurs.ind.html last visited 5.11.05<br>
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Generell ist die intellektuelle Indexierung zwar die langwierigste und somit auch teuerste Art der Indexierung, sie liefert aber meist bessere Ergebnisse als maschinelle oder maschinengestützte Indexierung.
2. DIN 31 623<br>
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3. Knorz, G., Automatische Indexierung, in: Hennings, R.-D.;Knorz, G.; Manecke, H.-J.; Reinicke, W.; Schwandt, J.: Wissensrepräsentation und Information Retrieval. Universität Potsdam, Informationswissenschaft, Modellversuch BETID, Lehrmaterialien Nr. 3, Mai 1994, Kapitel 4, S. 138 - 196  
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== Quellen ==
http://fiz1.fh-potsdam.de/volltext/fhdarmstadt/03003.html last visited 5.11.05<br>
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4. Knorz, G., Informationsaufbereitung II: Indexieren, in: Kuhlen/Seeger/Strauch (Hrsg.): Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation (2004), Kap B5, S. 179-188<br>
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*DIN 31 623<br>
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*Knorz, G. (1994): Automatische Indexierung. In: Hennings, R.-D.; Knorz, G.; Manecke, H.-J.; Reinicke, W.; Schwandt, J.: Wissensrepräsentation und Information Retrieval. Universität Potsdam, Informationswissenschaft, Modellversuch BETID, Lehrmaterialien Nr. 3, Kapitel 4, S. 138 - 196. Online verfügbar unter: http://fiz1.fh-potsdam.de/volltext/fhdarmstadt/03003.html, last visited 5.11.05<br>
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*Knorz, G. (2004): Informationsaufbereitung II: Indexieren. In: Kuhlen/Seeger/Strauch (Hrsg.): Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation, Kap B5, S. 179-188<br>
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*Luckhardt, Heinz-Dirk: Automatisches und intellektuelles Indexieren. Virtuelles Handbuch der Informationswissenschaft, Abschnitte 0.-3.4.2. Online verfügbar unter: http://is.uni-sb.de/studium/handbuch/exkurs_ind.html, last visited 5.11.05<br>
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==Verwandte Begriffe==
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* [[broader::Informationslinguistik]]
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* [[broader::Informationserschließung]]
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* [[broader::Indexierung]]
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* [[related::Information Retrieval]]
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* [[english::intellectual indexing]]
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* [[english::human indexing]]
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[[category:Informationslinguistik]]
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[[category:Informationserschließung]]

Aktuelle Version vom 11. August 2010, 10:14 Uhr

Beim intellektuellen Indexieren liest ein Mensch einen Text und fügt ihm inhaltsbeschreibende Metadaten hinzu, die so genannte (Deskriptoren) enthalten. Informationssuchende können dann, unter Eingabe dieser Deskriptoren in eine Suchmaschine, den Text finden.

Oft indexiert eine Person einen Text, die weder über (Hintergrund)Wissen bezüglich des Textes verfügt, noch das Handwerk des Indexierens beherrscht. Diese Konstellation ist offensichtlich wenig effizient, sie ist in der Praxis aber durchaus anzutreffen (z.B. wenn ein Webautor ohne Indexierungskenntnis Texte fremder Autoren für den Eintrag in eine Datenbank vorbereitet und indexiert).

Eine weitere Variante besteht darin, dass der Autor des Textes den Text selbst indexiert. Er verfügt (notwendiger Weise) über gute Textkenntnisse, kann sich aber nicht (zwingend) in die Lage eines potentiellen Textrezipienten versetzen oder kennt die Arbeitsmethoden einer Suchmaschine nicht - für die er den Text ja schließlich aufbereiten möchte. Diese Methode ist meist erfolgreicher, als wenn ein Laie den Text indexiert.

Darüber hinaus gibt es aber auch ausgebildete Indexierer. Ein (guter) Indexierer kann sich in die Lage eines potentiellen Rezipienten bei der Suche nach dem Dokument versetzen und weiß daher, wie er die Deskriptoren sinnvoll wählen muss. Weiterhin hat er Kenntnis, wie Suchmaschinen Suchanfragen verarbeiten und lässt auch dies in seine Indexierungsarbeit einfließen. Leider hat ein Indexierer jedoch unter Umständen keine Textkenntnis.

Optimalerweise ist der Indexierer also folglich ausgebildeter Indexierer und Autor in einer Person.

Generell ist die intellektuelle Indexierung zwar die langwierigste und somit auch teuerste Art der Indexierung, sie liefert aber meist bessere Ergebnisse als maschinelle oder maschinengestützte Indexierung.

Quellen

  • DIN 31 623
  • Knorz, G. (1994): Automatische Indexierung. In: Hennings, R.-D.; Knorz, G.; Manecke, H.-J.; Reinicke, W.; Schwandt, J.: Wissensrepräsentation und Information Retrieval. Universität Potsdam, Informationswissenschaft, Modellversuch BETID, Lehrmaterialien Nr. 3, Kapitel 4, S. 138 - 196. Online verfügbar unter: http://fiz1.fh-potsdam.de/volltext/fhdarmstadt/03003.html, last visited 5.11.05
  • Knorz, G. (2004): Informationsaufbereitung II: Indexieren. In: Kuhlen/Seeger/Strauch (Hrsg.): Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation, Kap B5, S. 179-188
  • Luckhardt, Heinz-Dirk: Automatisches und intellektuelles Indexieren. Virtuelles Handbuch der Informationswissenschaft, Abschnitte 0.-3.4.2. Online verfügbar unter: http://is.uni-sb.de/studium/handbuch/exkurs_ind.html, last visited 5.11.05

Verwandte Begriffe

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Beim intellektuellen Indexieren liest ein Mensch einen Text und fügt ihm inhaltsbeschreibende Metadaten hinzu, die so genannte (Deskriptoren) enthalten. +