Kohäsive Geschlossenheit

Aus InfoWissWiki - Das Wiki der Informationswissenschaft
Version vom 13. Juli 2006, 15:51 Uhr von Luckhardt (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

„Kohäsive Geschlossenheit“ ist eine Eigenschaft von Hypertexteinheiten (informationelle Einheiten, Hypertextknoten, Seiten im WWW). Sie bedeutet, dass diese Einheiten eigenständig, in unterschiedlichen Kontexten und ohne Vorwissen verständlich sein müssen. Dies ist deshalb erforderlich, weil der Hypertextschreiber nicht wissen kann, auf welchem Wege der Leser zu dieser Einheit gelangt ist und über welches Vorwissen er verfügt.

Der Begriff geht auf den Begriff “Kohäsion” (Zusammenhang, Verknüpftheit) zurück. In der Linguistik bezeichnet er die Verbindung von Wörtern und Sätzen zu Texten. Mittel der Kohäsion sind z.B. Proformen (Pronomina, Adverbien etc. wie “dieser”, “dabei”...) oder Deixis (im Text eingeführtes Wissen: “Adolf Hitler” wird später augegriffen als “der Führer”). Solche Kohäsionsmittel können im Hypertext nur innerhalb einer Einheit verwendet werden und dürfen nicht auf andere Einheiten Bezug nehmen.

Eine Hypertexteinheit enthält also alles Wissen, das der Leser zum Verständnis der Einheit benötigt. Gleichzeitig muss sie mit ihren verschiedenen Kontexten verknüpft sein. Kuhlen fasst das Problem so zusammen:

"Obgleich die Kunst zweifellos darin besteht, informationelle Einheiten so festzulegen, daß sie aus sich heraus verstanden werden können, müssen sie doch gleichzeitig auf ihren informationellen Kontext verweisen" (Kuhlen 1991, S. 81).


Literatur