Museen im WWW

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Einführung

Vor knapp zehn Jahren begannen die ersten Museen, die Stärken der IuK-Technologien für die Museumsinformation zu nutzen. Seither entstanden Begriffe wie „Online-Museum“, „Elektronisches Museum“, „Hypermuseum“, „Digitales Museum“, „Cybermuseum“ oder „Webmuseum“, die zwar weit verbreitet sind, jedoch über die Beschaffenheit und Qualität eines Museums-Webauftritts wenig Aufschluss bieten.
In der Forschung spricht man bei Museen, die Informationstechnik gezielt einsetzen, grundsätzlich eher vom Virtuellen Museum, wobei für die Definition dieses Begriffs zwei verschiedene Hauptansatzpunkte existieren.

Nach dem ersten Ansatzpunkt, den beispielsweise Wersig (1997) vertritt, stellt das Virtuelle Museum die Präsentationsform eines real existierenden Museums dar. Bei dieser Sichtweise werden Museen nach der jeweiligen Größe ihres Informationsangebots klassifiziert. Das Internet wird dabei als Werbemedium im Dienste der Öffentlichkeitsarbeit verstanden, wobei pädagogisch-didaktische Motive außen vor bleiben.

Der zweite Ansatzpunkt versteht das Virtuelle Museum als Museum im Virtuellen Raum ohne reales Pendant. Die Vermittlungsfunktion der Museen und die Hinwendung auf den Besucher steht bei dieser Sichtweise im Vordergrund. Unter dieser Prämisse kann nach Schweibenz (1998) folgende Typisierung von Museen im Netz vorgenommen werden.



Museumstypen

Das „Broschürenmuseum“
In diese Kategorie fallen Museen, die zwar über eine eigene Website verfügen, deren primäres Anliegen jedoch darin besteht, die Besucher über das reale Museum zu informieren. Typischerweise enthält der Webauftritt Kontaktdaten, Angaben zu Öffnungszeiten und Anfahrtswegen sowie Informationen über die Sammlungsbestände.

Das „Inhaltsmuseum“
Die Websites solcher Museen ermöglichen es dem Besucher, Sammlungsobjekte online zu betrachten. Der Inhalt stimmt in diesem Fall weitestgehend mit dem realen Sammlungsbestand überein, wobei auf eine didaktische Aufbereitung der Objekte verzichtet wird. Ziel ist es vor allem, dem Besucher ein möglichst genaues Bild von den Sammlungen des realen Museum zu vermitteln.

Das „Lernmuseum“
Lernmuseen bieten verschiedene Zugangswege zur Website, die auf Alter und Hintergrundwissen der Besucher zugeschnitten sind. Die Objekte der Sammlung sind in einen Kontext eingebunden, didaktisch aufbereitet und mit Zusatzinformationen verlinkt. Das „Lernmuseum“ steht für sich und wirbt primär um virtuelle Besucher. Gleichzeitig sollen diese jedoch auch dazu angeregt werden, bei einem Museumsbesuch die „echten“ Museumsobjekte“ kennenzulernen.

Das „Virtuelle Museum“
Ein virtuelles Museum präsentiert nicht nur das museale Angebot der dahinterstehenden realen Institution, sondern es verlinkt auch zu den digitalen Sammlungen anderer Museen. Damit entstehen in einen Kontext eingebettete, digitale Sammlungen, die der Besucher in der realen Welt so nicht finden kann. Durch die Verbindung solcher eigener digitaler Sammlungen mit anderen virtuellen Objekt- und Informationssammlungen ließe sich die Vision eines universellen Metamuseums verwirklichen, in dem das Wissen der Menschheit kollektiv verwaltet wird.



Quellen

Schweibenz, Werner: Das virtuelle Museum – Überlegungen zum Begriff und Wesen des Museums im Internet. Vortrag anläßlich der MAI-Tagung, Mai 2001 in Hagen. [1]

Schweibenz, Werner: The Development of Virtual Museums. In: ICOM News 3/2004 Thematic Files > Virtual Museums. Internet, URL [2].

Schuck-Wersig, Petra und Wersig, Gernot: Deutsche Museen im Internet Explorative Studie und Tagungsbericht anläßlich des Workshop „Museumsbesuch im Multimedia-Zeitalter“ im Auftrag der Stiftung Volkswagenwerk Oktober 1998. [3]




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