Technologie als Erlebnis: Unterschied zwischen den Versionen

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==Referenzen==
 
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* Sharp, H., Rogers, Y. & Preece, J. 2007. Interaction Design: beyond human-computer interaction. 2. Ausgabe. New York: John Wiley.
 
* Sharp, H., Rogers, Y. & Preece, J. 2007. Interaction Design: beyond human-computer interaction. 2. Ausgabe. New York: John Wiley.
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==Verwandte Begriffe==
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* [[broader::Informationsrezeption]]
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* [[broader::Informationsrezeption und Informationssuche]]
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* [[broader::Multimediapsychologie]]

Aktuelle Version vom 14. Januar 2009, 11:05 Uhr

Das Modell

McCarthy und Wright (in Sharp et al. 2007) entwickelten ein Modell, das sich auf das empfundene Nutzererlebnis konzentriert. Da Empfindungen so abstrakt sind, sind sie schwer zu definieren. McCarthy und Wright benutzen holistische und metaphorische Begriffe um Erfahrungen zu beschreiben.

Die verschiedenen threads des Modells

Sie führen vier “threads“ ein, die eine holistische Erfahrung ausmachen:

sensual: Sinnliche Wahrnehmung eines Erlebnisses

emotional: Gefühle verbinden sich mit der Situation, in der sie entstehen und sie sorgen für Qualitätsurteile von Produkten

compositional: Die aktive kognitive Verarbeitung und Interpretation eines Erlebnisses

spatio-temporal: Ort und Zeit während des Erlebnisses

Der Bezug zum Design

Zur Veranschaulichung dieses Modells soll hier eine Fallstudie von Sharp und ihren Studenten, die zu diesem Zweck, eine hypothetische „consumer guide“ Website erstellte. Sie wandten alle threads an um Männern eine angenehmeres Shoppingerlebnis zu vermitteln.

Sensual thread: Da auf einer Website die sinnliche Wahrnehmung von Kleidung (das Taktile, der Geruch) nicht direkt wieder gegeben werden kann, soll sie von den Models auf der Seite wieder gegeben werden. Die Models werden wie „normale“ Männer in alltäglichen Situationen wahrgenommen, ihre Kleidung passt nicht künstlich-perfekt, die Abbildungen wirken sehr natürlich.

Emotional thread: Da Männer teilweise ungern einkaufen und sich teilweise durch die Auswahl und Tipps auf Websites überfordert fühlen, sollen diese negativen Emotionen durch gutes und „männergerechtes“ Design beseitigt werden.

Compostional thread: Die Texte sollen kurz gehalten und unterhaltend geschrieben sein. Die Seite sollte klar und einfach strukturiert sein und Gefühl von Eigendynamik vermitteln. Es gibt eine Hauptsektion, von der aus man die verschiedenen Kleidungstücke erreicht und eine ergänzende Sektion, die sich mit schnelllebigen Trends beschäftigt.

Spatio-temporal thread: User dieser Website sitzen zu Hause an ihrem Computer und können sich in Ruhe mit der Kleidung beschäftigen, die sie interessiert. Sie werden nicht in Eile in einem überfüllten Laden womöglich von einem Verkäufer bedrängt. So kommt es zu einem angenehmeren Erlebnis als in einem Bekleidungsgeschäft.

Diese Threads sollen Designer unterstützen, klarer und konkreter über den Zusammenhang von Technologie und Erfahrung nachzudenken und ihn darzustellen. Aspekte einer Erfahrung können anhand der vier threads beschrieben und in einer Prioritätsliste einander gegenübergestellt werden.

Referenzen

  • Sharp, H., Rogers, Y. & Preece, J. 2007. Interaction Design: beyond human-computer interaction. 2. Ausgabe. New York: John Wiley.

Verwandte Begriffe