WWW - Probleme und Potentiale

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Einleitung

Als das WWW (World Wide Web) Anfang der 1990er Jahre entstand, revolutionierte es die damalige Welt der Informations- und Kommunikationstechnologien (siehe Geschichte des WWW ).Und auch noch heute, ein gutes Jahrzehnt später, erfreut sich das WWW größter Popularität. Das WWW als nichtlineare Hypertext-Internetanwendung (siehe Hypertext) birgt sowohl Probleme wie auch vielfältige Potentiale.


Problemfelder des WWW

Das WWW als Informationsmedium

Als ein erster Problembereich ist das WWW als Informationsmedium zu nennen. Die Texte, die man im WWW findet und zu Informationszwecken heranzieht, sind meist copyrightfrei ((siehe Copyright und Internet), da eine Aufbereitung zum einen sehr arbeitsintensiv und zum anderen kostspielig ist. Daher stellt sich die Frage nach der Seriosität und/oder Wissenschaftlichkeit solcher frei verfügbarer Texte im WWW.

Informationssuche im WWW

Auch die Informationssuche (siehe Information Retrieval) kann sich schwierig gestalten, wenn man zum Beispiel für einen Suchbegriff eine sehr große Anzahl Treffer erhält, wobei ein großer Teil davon nur “Datenschrott“ ist. Durch die nichtlineare Organisation des WWW kann es auch schnell passieren, dass man sich im Netz regelrecht “verirrt“ (siehe Lost in Hyperspace).

Digital Divide

Ein weiteres Problem stellt der Digital Divide dar, welcher die soziale Kluft bezeichnet, die auf Grund der ungleichen Verteilung der Zugangsmöglichkeiten zum WWW entsteht. Gründe für dieses Gefälle zwischen Nichtvernetzten und Vernetzten gibt es viele: soziale Umstände wie auch Barrieren technischer Natur, das Problem der Usability (siehe Usability) trägt seinen Teil ebenso bei wie auch die schlichte Verweigerung gegenüber technologischen Neuerungen im Allgemeinen und gegenüber dem WWW im Speziellen.

Sicherheit

Die Sicherheit im WWW ist durch eine Reihe von Gefahren infrage gestellt; es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, entweder Daten auszuspionieren, wie auch auf anderen Rechnern Schaden anzurichten. Dies geschieht zum Beispiel durch Viren, Würmer, Trojanische Pferde, wie auch durch offene Übertragung von Vertraulichem und aktive Inhalte auf WWW-Pages.

Internetsucht

Die sogenannte Internetsucht, welche den regelmäßigen und exzessiven Gebrauch des Internets bezeichnet, kann vor allem für sozial labile, hilflose und ängstliche Menschen Realität werden, die mit Hilfe des Internets Depressionen oder emotionale Defizite zu kompensieren suchen.


Potentiale des WWW

E-Government

Zu den Potentialen des WWW zählt das E-Government: geschäftliche Prozesse im Zusammenhang mit Verwalten und Regieren werden mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechniken über elektronische Medien abgewickelt.

E-Governmentprozesse können sowohl direktdemokratische Elemente (z.B.: E-Voting), als auch indirektdemokratischen Elemente (z.B.: E-Information) beinhalten. Diese virtuelle Unterstützung der Staatsorganisation birgt eine Vereinfachung und Beschleunigung von Informations- und Kommunikationsprozessen (z.B.: Unabhängigkeit von Öffnungszeiten bei Behördengängen), sowie große Vorteile bei Transaktionsprozessen. Außerdem zeichnet sich E-Government durch eine flache Hierarchie aus und es wirkt der „Staatsverdrossenheit“ entgegen, indem es dem User das Gefühl einer größeren Beteiligung bzw. Einflussnahme vermittelt.

E-Commerce

Ein weiterer Bereich, der großes Potential birgt, ist der E-Commerce (sieheE-Business / E-Commerce), welcher als Vorteile eine große Auswahl, Ortsungebundenheit, Rund-um-die-Uhr-Service und viele mehr aufweist. In diesem Bereich ist der Aspekt der Gefahrenpotentiale und Sicherheitstechnologien wesentlich.

Semantisches Web

Das Semantische Web (siehe Semantic Web), welches eine erweiterte Form des WWW ist, beruht grundlegend auf der Idee, dass Informationen unter Anwendung von Schlussfolgerungssprachen (z.B.: RDF) mit zusätzlichen, eindeutigen Bedeutungen versehen werden. Dadurch soll auch die Maschine Informationen “verstehen“ und einordnen können. Hierin könnte die Zukunft des uns heute bekannten WWW liegen.

Verwandte Begriffe