Wissenskluft: Unterschied zwischen den Versionen

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* Text von Christian Krauss und Kai Rixecker, Sommersemester 09
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* Text von Christian Krauss und Kai Rixecker, Sommersemester 2009
  
 
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Version vom 27. Dezember 2014, 14:51 Uhr

"Wissenskluft" beschreibt die strukturelle Ungleichverteilung von Wissen, das durch die Massenmedien transportiert wird.

Die Bezeichnung Digitale Kluft (englisch: Digital Divide) entstand 1996 in den USA. Grundlage der Digitalen Kluft ist die Hypothese der Wissenskluft, die erstmals 1970 von einem Forscherteam der Minnesota University aufgestellt wurde.

Die These der Digitalen Kluft beeinhaltet erstens die Befürchtung, dass die Chancen auf den Zugang zum Internet und anderen digitalen Informations- und Kommunikatonstechniken ungleich verteilt und von sozialen Faktoren abhängig sind. Diese Chancenungleichheit kann gesellschaftliche Auswirkungen mit sich ziehen und entscheidend für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung einzelner Personen sein.

Hauptbereiche

  • Jung vs. Alt
  • Arm vs. Reich

Jung vs. Alt

Von einer Digitalen Kluft ist häufig im Zusammenhang mit der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) und dem Alter von Personen die Rede. Demnach ist es Jüngeren um ein Vielfaches leichter, neue ICT zu benutzen, da sie mit ihnen aufgewachsen sind und daher von Grund auf gelernt haben, damit umzugehen. Die Informationsethik beschäftigt sich daher mit Fragestellungen, wie man auch ältere Personen an neuen Entwicklungen in der Informationstechnologie teilhaben lassen kann. Insbesondere wenn man das Recht auf den freien Zugang zu Informationen als Gebot betrachtet, muss man dies älteren Menschen ermöglichen. Hinzu kommt die Tatsache, dass – in einem langsamen aber stetigen Prozess – die Regierung auf e-government umstellen will, d.h. dass sie viele amtliche Verwaltungstätigkeiten in den elektronischen Raum verlagern will. Für eine aktive Teilnahme am öffentlichen Leben müssen also auch ungeübte, ältere Menschen die Möglichkeit bekommen, die neuen Möglichkeiten (und Erfordernisse) nutzen zu können.

Arm vs. Reich

  • Innerhalb einer Gesellschaft beschreibt dieser Gegensatz die Problematik, dass finanziell schlechter gestellten Personen der Zugang zu Informationen nicht verwährt werden darf. Auch das gebietet das Recht auf freien Informationszugang. Eine in dieser Hinsicht positive Entwicklung fand im Zuge des Wettbewerbs auf dem Providermarkt statt, der zu teilweise starken Preissenkungen führte[1].
  • Der größte Unterschied im Informationszugang liegt aber hauptsächlich im Gegensatz zwischen Industriestaaten auf der einen und der Dritten Welt bzw. Entwicklungs- und Schwellenländern auf der anderen Seite. Während in Nordamerika bspw. derzeit (Stand: 31. März 2009)[2] 74,4% der Bevölkerung einen Internetzugang hat, liegt die Zahl in Afrika bei lediglich 5,6%. Es sind im Zuge von einem allgemeinen weltweiten Anstieg der Zugangszahlen insbesondere Afrika und der "Middle East" (vgl. zum Begriff den Eintrag in der englischen Wikipedia) zu nennen. Hier stiegen die Zugangszahlen zwischen 2000 und 2008 um 1.100% resp. 1296,2% und weisen damit prozentual gesehen die höchsten Wachstumsraten auf.

Nachweis

  • Text von Christian Krauss und Kai Rixecker, Sommersemester 2009

Links

(alle gelesen am 02.08.2010)

Literatur

  • Saxer, Ulrich (Hrsg.): Gleichheit oder Ungleichheit durch Massenmedien? München (Ölschläger) 1985
  • Jäckel, M. / P. Winterhoff-Spurk (Hrsg., 1996): Mediale Klassengesellschaft? Politische und soziale Folgen der Medienentwicklung. München

Verwandte Begriffe

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