SoundDesign: Unterschied zwischen den Versionen

Aus InfoWissWiki - Das Wiki der Informationswissenschaft
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
 
(4 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Das Sounddesign eines Radiosenders beschreibt alle hörbaren Elemente im Radio, ausser der Moderation und den Musiktiteln.  
+
[[definition::Das Sounddesign beschreibt alle hörbaren Elemente im Radio, außer der Moderation und den Musiktiteln. Zum Sounddesign gehören [[Trailer]], [[Jingles]], [[Stinger]], [[Drop In's|Drop In´s]], [[Bumper]] und [[Musikbett]].]]
Zum Sounddesign gehören [[Trailer]], [[Jingles]], [[Stinger]], [[Drop In´ s]], [[Bumper]] und [[Musikbett]].  
 
  
 
Das Sounddesign hat verschiedene Aufgaben:  
 
Das Sounddesign hat verschiedene Aufgaben:  
  
1. Es dient zur '''Unterstützung des Charakters''' eines Senders. Ein Sender mit einer Hörerschaft von 50- 70 Jahren legt ein eher ruhiges Sounddesign an. Das [[Musikbett]] ist ruhiger und langsamer. Ein Sender der dagegen eine Hörerschaft von 15- 30 jährigen bedient, setzt ein dynamischeres Sounddesign ein. Betten sind werden lauter "gefahren" und sie bestehen oft aus schnelleren Melodien.  
+
1. Es dient zur '''Unterstützung des Charakters''' eines Senders. Ein Sender mit einer Hörerschaft von 50- 70 Jahren legt ein eher ruhiges Sounddesign an. Das [[Musikbett]] ist ruhiger und langsamer. Ein Sender der dagegen eine Hörerschaft von 15- bis 30-Jährigen bedient, setzt ein dynamischeres Sounddesign ein. Betten werden lauter "gefahren" und sie bestehen oft aus schnelleren Melodien.  
  
2. Es dient einem '''angenehmeren Höreindruck'''. Da sich aufeinanderfolgende Songs in einer Spielliste oft komplett voneinander unterscheiden, auf einen Rocktitel folgt zum Beispiel eine Popballade, dient das Sounddesign dem angenehmeren Übergang zwischen den Songs. Jingles werden dabei in der Praxis zwischen die beiden Titel platziert - so dass [[Jingles]] progressiv "hot" startet und dann gemäßigt "soft" endet, so dass ein angenehmerer Übergang produziert wird.  
+
2. Es dient einem '''angenehmeren Höreindruck'''. Da sich aufeinanderfolgende Songs in einer Spielliste oft komplett voneinander unterscheiden, auf einen Rocktitel folgt zum Beispiel eine Popballade, dient das Sounddesign dem angenehmeren Übergang zwischen den Songs. Jingles werden dabei in der Praxis zwischen die beiden Titel platziert - so dass [[Jingles]] progressiv "hot" starten und dann gemäßigt "soft" enden, so dass ein angenehmerer Übergang produziert wird.  
  
3. Es dient der '''Positionierung''' eines Senders. Die meisten SoundDesign- Elemente (wie [[Jingles]], [[Bumper]], [[Stinger]], [[Drop In´ s]]) beihalten die Namensnennung eines Senders durch den [[Claim]] (name- dropping). Hierdurch ist es während einer Sendung möglich, den Stationsnamen im Programm unterzubringen, ohne dass dies bei jedem Mal vom Moderator ausgehen muss. Dies wirkt weniger aufdringlich, da Verpackungselement oft nur unterschwellig wahrgenommen werden.  
+
3. Es dient der '''Positionierung''' eines Senders. Die meisten SoundDesign-Elemente (wie [[Jingles]], [[Bumper]], [[Stinger]], [[Drop In's]]) beinhalten die Namensnennung eines Senders durch den [[Claim]] (name-dropping). Hierdurch ist es während einer Sendung möglich, den Stationsnamen im Programm unterzubringen, ohne dass dies bei jedem Mal vom Moderator ausgehen muss. Dies wirkt weniger aufdringlich, da Verpackungselemente oft nur unterschwellig wahrgenommen werden.  
  
Das SoundDesign des öffentlich- rechtlichen Rundfunks wird in der Regel von einer senderinternen Einheit produziert. Diese besitzt meist ein eigenes Produktionsstudio im Sender und produziert regelmäßig neue Elemente für den Sender (hauptsächlich [[Trailer]], da diese Programmhinweise immer nur begrenzte Zeit aktuell sind). Die Mitarbeiter der SoundDesign Redaktion stehen in der Regel bei dem Sender unter Vertrag und haben feste Arbeitszeiten.
+
Das SoundDesign des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wird in der Regel von einer senderinternen Einheit produziert. Diese besitzt meist ein eigenes Produktionsstudio im Sender und produziert regelmäßig neue Elemente für den Sender (hauptsächlich [[Trailer]], da diese Programmhinweise immer nur begrenzte Zeit aktuell sind). Die Mitarbeiter der SoundDesign-Redaktion stehen in der Regel bei dem Sender unter Vertrag und haben feste Arbeitszeiten.  
 
 
Das SoundDesign bei privaten Sendern wird meistens von einer externen Produktionsfirma hergestellt. Diese befindet sich im Zweifelsfall in einer anderen Stadt, einem anderen Bundesland oder sogar in einem anderen Land. Durch neue Techniken, wie dem „Musiktaxi“ (Übertragungsmöglichkeit von Audiodateien ohne Verlust von Qualität) ist es dennoch möglich einen Sender mit SoundDesign Elementen zu beliefern.
 
  
 +
Das SoundDesign bei privaten Sendern wird meistens von einer externen Produktionsfirma hergestellt. Diese befindet sich im Zweifelsfall in einer anderen Stadt, einem anderen Bundesland oder sogar in einem anderen Land. Durch neue Techniken, wie dem „Musiktaxi“ (Übertragungsmöglichkeit von Audiodateien ohne Verlust von Qualität) ist es dennoch möglich einen Sender mit SoundDesign-Elementen zu beliefern.
  
  
 
'''''Quellen:'''''
 
'''''Quellen:'''''
  
''Haas, Frigge, Zimmer: Radiomanagement, Ein Handbuch für Radio- Journalisten. München, 1991.''
+
''Haas, Frigge, Zimmer: Radiomanagement, Ein Handbuch für Radio-Journalisten. München, 1991.''
  
 
''Börger, Böck, Danner, Firlinger, Gouma, Holler, Huainigg, Jatzek, Wagner: Abenteuer Journalismus. Wien, 2002.''
 
''Börger, Böck, Danner, Firlinger, Gouma, Holler, Huainigg, Jatzek, Wagner: Abenteuer Journalismus. Wien, 2002.''

Aktuelle Version vom 1. Juli 2009, 09:34 Uhr

Das Sounddesign beschreibt alle hörbaren Elemente im Radio, außer der Moderation und den Musiktiteln. Zum Sounddesign gehören Trailer, Jingles, Stinger, Drop In´s, Bumper und Musikbett.

Das Sounddesign hat verschiedene Aufgaben:

1. Es dient zur Unterstützung des Charakters eines Senders. Ein Sender mit einer Hörerschaft von 50- 70 Jahren legt ein eher ruhiges Sounddesign an. Das Musikbett ist ruhiger und langsamer. Ein Sender der dagegen eine Hörerschaft von 15- bis 30-Jährigen bedient, setzt ein dynamischeres Sounddesign ein. Betten werden lauter "gefahren" und sie bestehen oft aus schnelleren Melodien.

2. Es dient einem angenehmeren Höreindruck. Da sich aufeinanderfolgende Songs in einer Spielliste oft komplett voneinander unterscheiden, auf einen Rocktitel folgt zum Beispiel eine Popballade, dient das Sounddesign dem angenehmeren Übergang zwischen den Songs. Jingles werden dabei in der Praxis zwischen die beiden Titel platziert - so dass Jingles progressiv "hot" starten und dann gemäßigt "soft" enden, so dass ein angenehmerer Übergang produziert wird.

3. Es dient der Positionierung eines Senders. Die meisten SoundDesign-Elemente (wie Jingles, Bumper, Stinger, Drop In's) beinhalten die Namensnennung eines Senders durch den Claim (name-dropping). Hierdurch ist es während einer Sendung möglich, den Stationsnamen im Programm unterzubringen, ohne dass dies bei jedem Mal vom Moderator ausgehen muss. Dies wirkt weniger aufdringlich, da Verpackungselemente oft nur unterschwellig wahrgenommen werden.

Das SoundDesign des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wird in der Regel von einer senderinternen Einheit produziert. Diese besitzt meist ein eigenes Produktionsstudio im Sender und produziert regelmäßig neue Elemente für den Sender (hauptsächlich Trailer, da diese Programmhinweise immer nur begrenzte Zeit aktuell sind). Die Mitarbeiter der SoundDesign-Redaktion stehen in der Regel bei dem Sender unter Vertrag und haben feste Arbeitszeiten.

Das SoundDesign bei privaten Sendern wird meistens von einer externen Produktionsfirma hergestellt. Diese befindet sich im Zweifelsfall in einer anderen Stadt, einem anderen Bundesland oder sogar in einem anderen Land. Durch neue Techniken, wie dem „Musiktaxi“ (Übertragungsmöglichkeit von Audiodateien ohne Verlust von Qualität) ist es dennoch möglich einen Sender mit SoundDesign-Elementen zu beliefern.


Quellen:

Haas, Frigge, Zimmer: Radiomanagement, Ein Handbuch für Radio-Journalisten. München, 1991.

Börger, Böck, Danner, Firlinger, Gouma, Holler, Huainigg, Jatzek, Wagner: Abenteuer Journalismus. Wien, 2002.

Lynen, Patrick: Das wundervolle Radiobuch, Personality, Moderation, Motivation. München, 2003.

… weitere Daten zur Seite „SoundDesign
Das Sounddesign beschreibt alle hörbaren Elemente im Radio, außer der Moderation und den Musiktiteln. Zum Sounddesign gehören Trailer, Jingles, Stinger, Drop In´s, Bumper und Musikbett. +