Benutzerforschung: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 16. März 2006, 15:33 Uhr
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Inhaltsverzeichnis
Einführung
Benutzerforschung und Informationsanalyse
Die Benutzerforschung ist im informationswissenschaftlichen Sinn Teil der Informationsanalyse. Dieser Bereich umfasst außerdem die Kommunikationsanalyse, die Informationsbedarfsanalyse und die Analyse der Bedienungsfreundlichkeit von Informationsangeboten. Die Informationssnalyse nutzt die anerkannten Methoden der empirischen Sozialforschung. Ihre Ziele sind die Erkenntnisgewinnung zur Schaffung von informationellem Mehrwert, die Generierung neuen Wissens und Identifikation von Wissensdefiziten.
Grundlagen und Vorbereitung
Quantitativer Forschungsansatz
Die empirische Sozialforschung ermittelt über standardisierte Messprozesse Daten über die untersuchte Wirklichkeit, um von dieser Basis Aussagen über soziale Pänomene abzuleiten, behauptete Zusammenhänge zu überprüfen oder Populationen zu beschreiben. Bei qualitativen Forschungsmethoden hingegen kommen auch nicht standardisierte Verfahren zum Einsatz, wie Feldforschung und Beobachtung. Bei Befragungen können subjektive Eindrücke und Deutungen des Interviewers als Informationsquellen dienen, Fragestellungen können auch offen formuliert sein.
Die Aussagen der Erfahrungswissenschaften, also Hypothesen und Theorien, sollen über die Realität eines Gegenstandsbereiches informieren. Grundvoraussetzung für diese Aussagen ist die Möglichkeit der Falsifikation. Das bedeutet, dass sie an der Realität, für die sie gelten sollen, auch scheitern können.
Hypothesengenerierung
Definition
Theorie: Ein System logisch widerspruchsfreier Aussagen über einen Untersuchungsgegenstand.
Hypothese: Annahme über den Zusammenhang realer Sachverhalte.
Hypothesen werden aus bekannten Vorarbeiten, Untersuchungen und Theorien entwickelt. (Auch bei explorativen Untersuchungen können neue Hypothesen entstehen.) Sie müssen innerhalb ihres theoretischen Modells überprüfbar, konsistent, realistisch und plausibel sein und in einem systematischen Zusammenhang miteinander stehen. Eine Hypothese erhebt stets die Ansprüche der Generalisierbarkeit, d.h. sie weist über den Einzelfall hinaus, und der Falsifizierbarkeit, d.h. sie ist durch Erfahrungsdaten widerlegbar. Die Formulierung von Hypothesen erfolgt in der Regel in Konditionalsätzen, also mit "Wenn...dann..." oder "Je...desto...".
Analyseebenen
Bei Untersuchungen unterscheidet man drei Ebenen:
- Erhebungseinheit: Einheit, auf die sich die Stochprobe bezieht (z.B. alle Haushalte)
- Untersuchungseinheit: Einheit, auf die sich die Untersuchung bezieht (z.B. bestimmte Personen im Haushalt)
- Aussageeinheit: Einheit, auf die sich die Ergebnisse und Aussagen beziehen (z.B. die Familien)
Auswahlverfahren
Eine Vollerhebung ist nur in seltenen Fällen möglich, da normalerweise die Gesamtpopulation (Grundgesamtheit, Menge aller potentiellen Untersuchungsobjekte) nicht vollständig erfasst werden kann.
Durchführung
Literatur
- Kluck, Michael: Methoden der Informationsanalyse – Einführung in die empirischen Methoden für die Informationsbedarfsanalyse und die Markt- und Benutzerforschung. In: Rainer Kuhlen; Thomas Seeger; Dietmar Strauch (Hrsg.): Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. Handbuch zur Einführung in die Informationswissenschaft und –praxis. München: KG Saur Verlag GmbH 2004 (5., völlig neu gefasste Ausgabe), Bd. 1, S. 271-288
- Bortz, Jürgen, Döring, Nicola: Forschungsmethoden und Evaluation für Sozial- und Humanwissenschaftler. Heidelberg: Springer Medizin Verlag 2002 (3. überarbeitete Auflage, Nachdruck 2005)
- Schäuble, Ingegerd: Benutzerforschung. In: Marianne Buder; Werner Rehfeld; Thomas Seeger (Hrsg.): Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. Ein Handbuch zur Einführung in die fachliche Informationsarbeit. München: Saur 1990 (3. völlig neu gefasste Ausgabe), Bd. 2, S. 1013-1024