Medien: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 19. März 2006, 19:01 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Begriffserklärung
Medien
Es existieren mehr als 150 Definitionen von Medien.Je nach wissenschaftlichem Fachgebiet kann die Sichtweise auf Medien und demnach die Definition höchst unterschiedlich ausfallen.
Ein paar Beispiele dafür sind:
- In der Informatik ist ein Medium ein Speicher- oder Übertragungsmedium.
- Kommunikationswissenschaftlich gesehen sind Medien "Vermittlungsträger von Informationen" oder "Kommunikationsmittel der Menschen"
- Das Medium ist die Botschaft. "The Medium is the Message" (Marshall McLauhan 1967
Was definiert Medien?
Medien als konventionalisierte Kommunukationsmittel (gesprochene Sprache, non-verbale Zeichensyteme wie z.B. Gebärdensprache, Alphabete, Symbolsysteme) tragen mit Hilfe technischer Mittel zur Überbrückung von Distanzen und zur Verteilung von Wissen bei, um schließlich zunehmend an der Erzeugung ("Konstruktion") von Wirklichkeit mitzuwirken.
Medien im Wandel
Mundwerkliche Medien
- Ab ca. 100 000 v. Chr.
Das wichtgste Medium, welches zu dieser Zeit entstand, ist die Sprache. Die Sprache ermöglichte die kulturelle Evolution des Menschen.Es konnten erstmals Informationen von Generation zu Generation weitergeben werden, die nicht durch "Nachahmen" erlernbar sind.
Schriftwerkliche Medien
- Ab ca. 4ooo v. Chr.
Als Vorläufer der Schrift werden Höhlenmalereien als Bildschriftsymbole gesehen. Entstanden ist die Schrift in Mesopotamien. Die Einheit von Medium und Träger beim mündlichen Boten ist mit der Schrift aufgelöst durch die Buchstaben der visuellen Worte. Sprache schriftlich zu fixieren ist also ein wichtiges Informations- und Kommunikationsmedium.
Handwerkliche Medien
- Vor rund 3500 Jahren,
lässt sich die älteste Verwendung des Drucks mit beweglichen Lettern in Europa nachweisen. Im 15 Jhd. wurde von Johannes Gutenberg der Buchdruck mit beweglichen Lettern im Abendland eingeführt.
Mechanische Medien, optische Telegrafie
Unter dem Begriff der optischen Telegrafie verstehen wir die Nachrichtenübermittlung über große Entfernungen mit Hilfe mechanischer Vorrichtungen. Eine erste Idee zur Übermittlung von "Gedanken über weite Entfernungen" hatte der Engländer Robert Hooke bereits 1684.
Elektrische Medien, Telegraphie
- 1873 entwickelt Samuel Morse ein Gerät, mit dem man auf telegraphischem Wege Nachrichten senden und empfangen konnte.
Sein Morse-Telegraph zerlegte Buchstaben in einfache Zeichen, die in Form langer und kurzer elektrischer Impulse über Leitungsdraht kilometerweit übertragen werden konnten.
Das Telefon
- bereits um 1854 gab es erste Denkansätze zum Telefon, allerdings hatte nur Alexander Graham Bell die Fähigkeiten, das Telefon 1876 zur Marktreife zu bringen.
Rundfunk, Der Weg zum Massenmedium
- 1920 nimmt die erste kommerzielle Radiostation in Pittsburgh ihren regelmäßigen Betrieb auf.
Ihm folgen am 6. April 1923 der erste Radioclub in Berlin, sowie der Verband der Rundfunkindustrie.
Filmtechnik/ Kino
- Die Erfindung des Kinos wird, je nach Quelle, meist den Brüdern Lumière oder Thomas Alva Edison zugeschrieben.
1891 entwickelte Edison das Kinestoskop, ein Guckkasten, in dem jeweils eine Person kurze Filme betrachten konnte. Die erste öffentliche Filmvorführung fand im Dezember 1895,veranstaltet von den Lumières, in Paris statt.
Computer
- 1935 konstruiert Zuse den Z1 als ersten frei programmierbaren Rechner der Welt.
- 1969 entsand das Arpanet zum Zweck der Sicherstellung der Übertragung von numerischen Informationen im Kriegsfall.
- 1990 APRANET wird zum Internet, und das World Wide Web wird im europäischen Kernforschungsinstitut CERN (Conseil Europeen pour la Recherche Nucleaire) in Genf begründet.
Aktueller Entwicklungsstand
Das Internet ist in fast alle Lebensbereiche vorgedrungen.
– Es ist möglich über das Internet zu kommunizieren.
– alle wichtigen Einrichtungen weltweit sind online zu erreichen.
– es ist möglich sich im Internet vielfältige Informationen zu beschaffen, deren Richtigkeit oftmals aber nicht garantiert werden kann.
Machen Medien krank?
Medien machen Sorgen
Medien haben ein widersprüchiges Image: Einerseits werden vorallem die neuen Medien wie Computer und Internet wegen ihrer Vorteile gepriesen:
- Sie nehmen den Menschen Arbeit ab.
- liefern vielfältige Informationen.
- ermöglichen schnelle Kommunikation rund um die Welt.
- eröffnen kreative Potenziale.
Andererseits müssen die Medien- alte wie neue- aber auch als Sündenböcke herhalten, ganz besonders wenn es um Kinder und Jugendliche geht.
Die Deutschen verbringen immer mehr Zeit mit Medien. Insgesamt wendet jeder Bundesbürger zwischen 14 und 49 Jahren täglich acht Stunden für Medien auf. Das bedeutet, dass die Deutschen sich heute anderthalb Stunden länger mit Medien beschäftigen als vor ca. 5-6 Jahren. Von diesen acht Stunden entfällt der Löwenanteil auf das Fernsehen (etwa 156 Minuten) und das Begleitmedium Radio (160 Minuten). Das Internet wird mittlerweile im Durchschnitt 49 Minuten pro Tag genutzt und hat damit Tageszeitungen (22 Minuten) und Zeitschriften (15 Minuten) in der Nutzungsdauer deutlich hinter sich gelassen.
Deutsche verbringen immer mehr Zeit mit Medien
Diagramm
Fazit
Diverse Untersuchungen ergeben:
Der Medienumgang des Menschen darf nicht isoliert betrachtet werden. Wie Menschen sich Medieninhalte aneignen, was diese in ihnen auslösen und wie sie sie für sich selbst nutzbar machen, hängt zusammen mit ihren je eigenen Lebenskontexten, ihren realen Erfahrungen und persönlichen Dispositionen. Vor diesem Hintergrund relativieren sich einerseits übertriebene Ängste. Andererseits wird aber auch deutlich, wo es mit den Medien bedenklich wird, nämlich wenn:
- der Medienkonsum überhand nimmt (Computerspiele, neue Informationen im Internet)
Mediennutzung erfolgt im Lebenskontext und hängt mit diesem zusammen. Übermäßiger Medienkonsum kann bereits Folge von realen Schwierigkeiten sein, zb. von Belastungen in Familie , von Angst und Überforderung, von Versagensängsten usw.
- Medienwerbung tyrannisiert (Werbung)
Medien sind auf Werbung angewiesen, um sich selbst zu finanzieren. Kinder und Jugendliche sind eine wichtige Zielgruppe der Werbung.
- Mediengewalt fasziniert (Computerspiele, Gewaltfilme)
In den audiovisuellen Medien sind gewalthaltige Darstelungen nicht eben eine Seltenheit. Sie haben ihren Platz im sonntäglichen "Tatort" genauso wie im Showsportbereich in Actionseriensowie sowie in Zeichentrickangeboten.
- Medienklischees zum Vorbild werden (Lifestylemagazine)
- Medien krank machen (haltungsschäden, pychosomatische Erscheinungen wie Magersucht)
Trotzdem ist die ,Macht der Medien’ nicht so groß, wie oft vermutet wird. Zwar ziehen Heranwachsende das, was ihnen die Medien bieten, zur Orientierung heran. Die Medienangebote sind aber nur ein Faktor unter mehreren. Liefert jedoch die Realität keine tragfähigen Modelle und Normen, an denen sich Heranwachsende orientieren können, gewinnen die Medien mitsamt ihren fragwürdigen Orientierungsangeboten an Gewicht.
Quellen
http://lmz.bildung-rp.de/medienschutz.0.html
http://mindymcadams.com/cybermedia/mcluhan.html
http://www.medienoservationen.uni-muenchen.de/artikel/gesellschaft/scheffer.html
http://www.jff.de/zappen-klicken-surfen/familie/fragebogen_medienumgang3.htm