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+ | Informationsdesigner entwickeln Gestaltungskonzeptionen für elektronische Produkte und Printprodukte, steuern und bearbeiten am Bildschirm [[Text und Bild|Text]], [[Bilder und Graphiken im Web|Bild]], [[Graphiken|Grafik]], Ton und Bewegtbild für multimediale Produkte. Im Bereich der Gestaltung von Websites sowie des Screendesigns sind Informationsdesigner für die grafische Konzeption und Umsetzung bezüglich des Designs von Websites und sonstigen Online-Angeboten zuständig. Ihre Aufgabe dabei ist, redaktionelle, technische und produktionsorientierte Vorgaben ansprechend zu realisieren. Wichtig bei der Arbeit in Bereichen des Informationsdesigns ist, dass technische Umsetzbarkeit und gegebenenfalls auch didaktische bzw. werbepsychologische Grundsätze nicht aus den Augen verloren werden, denn zum Teil müssen komplexe Zusammenhänge oder klare (Werbe-) Aussagen auf möglichst einfache Weise und unter Berücksichtigung der jeweils verwendeten medialen Form dargestellt werden. | ||
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+ | Beim Informationsdesign geht es nicht nur um Texte und Bilder, Webseiten und CD-ROMs. Die Tatsache, dass viele Anregungen in diesem Bereich aus dem Gebiet von Design und Architektur kommen (einer der Begründer der Informationswissenschaft, Horst Rittel, war Professor für Design), zeigt, dass das Einsatzgebiet von Informationsdesign sehr weit ist und sich auch - mit dem Ziel einer besseren Nutzbarkeit - auf die Gestaltung von Räumen (Gebäude innen und außen, öffentliche Räume) bezieht. Ein Beispiel sind die Orientierungsmöglichkeiten (Beschilderung etc.) in Gebäuden und auf Plätzen. | ||
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*Baur, Andreas Davi (2002): Gebrauchsanleitung für info-design. Online verfügbar unter: http://matrix.orf.at/bkframe/020811_1.htm | *Baur, Andreas Davi (2002): Gebrauchsanleitung für info-design. Online verfügbar unter: http://matrix.orf.at/bkframe/020811_1.htm | ||
− | * | + | *Hochschule der Medien, Stuttgart: Studiengang "Informationsdesign". http://www.hdm-stuttgart.de/idb |
− | * | + | *Jacobsen, Robert (Hrsg., 2000): Information Design. Cambridge, Mass.: MIT Press |
− | * | + | *Weber, Wibke (Hrsg., 2007): Kompendium Informationsdesign. Berlin: Springer |
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Aktuelle Version vom 20. Juli 2010, 09:51 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Definition von Informationsdesign
Informationsdesign ist die Kunst, Informationen so aufzuarbeiten, dass sie von Menschen effizient ( wirtschaftlich ) und effektiv ( wirkungsvoll ) genutzt werden können. ( Robert E. Horn )
Der Begriff Informationsdesign setzt sich der Herkunft nach aus folgenden Einzelbegriffen zusammen:
Design das; -s,-s
- Form, Formgebung, Gestaltung
- Muster, Design
- Zeichnung, Skizze, Entwurf, Modell einer Form, Gestaltung
Information ( Retrieval ) -, das; - -, kMz.
( EDV ) Verfahren der Erschließung und des gezielten Zugriffs auf gespeicherte Informationen ( 1,2 )
Einführung
Die immer schneller voranschreitende Entwicklung in den Informations- und Kommunikationstechniken hat dazu geführt, dass die zunehmende Informations- und Datenflut den Nutzer mehr und mehr überfordert. Das Informationsdesign hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Informationen strukturiert aufzubereiten und diese so darzustellen, dass sie effizient und effektiv genutzt werden können. Informationsdesigner arbeiten also an der Schnittstelle der Benutzer-Maschine-Interaktion und neben den Informationsarchitekten für die bessere Handhabung und Darstellung von Informationen zuständig.
Dabei liegt das Hauptaugenmerk des Informationsdesigns auf dem Nutzer. Unterschiedliches Material soll so gestaltet werden, dass die Wahrscheinlichkeit steigt, dass dieses Material für Menschen zur Information und der Nutzwert maximiert wird. Das Informationsdesign verarbeitet Informationen so, dass sie auf den Nutzer zugeschnitten sind. Erst nachdem man sich mit dem Nutzer beschäftigt hat, wird das Material im Sinne des Nutzers strukturiert und eingeteilt. Das Ziel ist, dem Nutzer einen möglichst leichten Zugang zu der gewünschten Information zu bieten.
Berufsbild Informationsdesign
Das Informationsdesign hat sich in den letzten Jahren zu einem eigenständigen Berufszweig innerhalb der Informationswissenschaft entwickelt. So wird es mittlerweile an vielen Hochschulen als eigenes Studienfach angeboten und auch viele Firmen arbeiten im Bereich des Informationsdesigns. Der aktuelle Erfolg des Informationsdesigns in Ländern wie den USA oder Großbritannien zeigt bereits heute, wie sich der Bedarf an Informationsdesignern in den letzten Jahren entwickelt hat, so dass auch für die kommenden Jahre der Bedarf an Informationsdesignern stark anwachsen und an Bedeutung gewinnen wird.
Die Aufgabenfelder im Informationsdesign sind dabei vielfältig strukturiert. Grundsätzlich ist es auf diesem Gebiet notwendig, ein großes Maß an Kreativität und Flexibilität vorzuweisen, da man sich, in den verschiedensten Bereichen, immer wieder in neue Sachverhalte „eindenken“ und die Wünsche und Ansprüche der Nutzer erkennen und verarbeiten muss. Die Aufgaben der Informationsdesigner unterliegen gleichzeitig einem ständigen Wandel, da sich die Informations- und Kommunikationsmedien stets weiter entwickeln, wodurch die Tätigkeiten sehr vielfältig und abwechslungsreich sind. Dabei kommen sowohl Aspekte des Grafik- und Webdesign als auch der Multimediaproduktion zur Geltung. Auf Grund dieses Entwicklungsprozesses in den Informations- und Kommunikationstechniken ist eine regelmäßige Weiterbildung für Informationsdesigner von großer Bedeutung.
Bereiche des Informationsdesigns
Informationsdesigner arbeiten in vielen verschiedenen Bereichen und Branchen. Der Bereich der Informationsverarbeitung ist vor allem in Werbe- und Medienagenturen, Verlagen, Druckbetrieben, Grafikbüros, Computeragenturen, Werbeabteilungen größerer Unternehmen oder in Film- und Fernsehanstalten gefragt. Gleichzeitig haben sich auch viele Firmen selbstständiger Informationsdesigner auf dem Markt etabliert, die ihren Beruf in den verschiedensten Bereichen ausüben. Diese Firmen bieten vor allem Unternehmens-Präsentationen sowie Internetauftritte in HTML, Flash oder Shop-Systeme mit Datenbankanbindung an. Firmen nutzen diese vor allem, um ihren Unternehmen einen gut strukturierten Auftritt im WWW zu ermöglichen oder eines ihrer Produkte zu vermarkten.
Aufgaben und Tätigkeiten von Informationsdesignern
Gemäß der Vielzahl der Bereiche, in denen Informationsdesigner ihre Tätigkeit ausüben können, sind auch die Aufgaben und Tätigkeiten sehr breit gefächert. Informationsdesigner entwickeln und gestalten Printmedien und elektronische Präsentationen mit Hilfe moderner Computertechnologie. Sie stellen Druckvorlagen für Werbung, Zeitschriften, Kundeninformationen, Kataloge, Gebrauchsanleitungen und technische Dokumentationen her, erarbeiten Präsentationsvorlagen wie zum Beispiel Overheadfolien oder multimediale Präsentationen. Des Weiteren wirken Informationsdesigner an einem effektiven Produktions- und Informationsfluss in einem Unternehmen mit, gestalten Intranets, verwalten, pflegen, kontrollieren und überwachen spezielle Software-Systeme einer Firma wie zum Beispiel Datenbanken. Sie transformieren konventionelle Medien, beispielsweise gedruckte Texte, Prospekte oder Kataloge, in Formate für neue Medien wie das WWW oder CD-ROMs.
Informationsdesigner entwickeln Gestaltungskonzeptionen für elektronische Produkte und Printprodukte, steuern und bearbeiten am Bildschirm Text, Bild, Grafik, Ton und Bewegtbild für multimediale Produkte. Im Bereich der Gestaltung von Websites sowie des Screendesigns sind Informationsdesigner für die grafische Konzeption und Umsetzung bezüglich des Designs von Websites und sonstigen Online-Angeboten zuständig. Ihre Aufgabe dabei ist, redaktionelle, technische und produktionsorientierte Vorgaben ansprechend zu realisieren. Wichtig bei der Arbeit in Bereichen des Informationsdesigns ist, dass technische Umsetzbarkeit und gegebenenfalls auch didaktische bzw. werbepsychologische Grundsätze nicht aus den Augen verloren werden, denn zum Teil müssen komplexe Zusammenhänge oder klare (Werbe-) Aussagen auf möglichst einfache Weise und unter Berücksichtigung der jeweils verwendeten medialen Form dargestellt werden.
Beim Informationsdesign geht es nicht nur um Texte und Bilder, Webseiten und CD-ROMs. Die Tatsache, dass viele Anregungen in diesem Bereich aus dem Gebiet von Design und Architektur kommen (einer der Begründer der Informationswissenschaft, Horst Rittel, war Professor für Design), zeigt, dass das Einsatzgebiet von Informationsdesign sehr weit ist und sich auch - mit dem Ziel einer besseren Nutzbarkeit - auf die Gestaltung von Räumen (Gebäude innen und außen, öffentliche Räume) bezieht. Ein Beispiel sind die Orientierungsmöglichkeiten (Beschilderung etc.) in Gebäuden und auf Plätzen.
Möglichkeiten des Studiums von Informationsdesign
- Hochschule der Medien in Stuttgart. Online verfügbar unter: http://www.hdm-stuttgart.de
- Fachhochschule Joanneum in Graz. Online verfügbar unter: http://www.fh-joanneum.at
Quellen
- Baur, Andreas Davi (2002): Gebrauchsanleitung für info-design. Online verfügbar unter: http://matrix.orf.at/bkframe/020811_1.htm
- Hochschule der Medien, Stuttgart: Studiengang "Informationsdesign". http://www.hdm-stuttgart.de/idb
- Jacobsen, Robert (Hrsg., 2000): Information Design. Cambridge, Mass.: MIT Press
- Weber, Wibke (Hrsg., 2007): Kompendium Informationsdesign. Berlin: Springer