CSCL
Computer Supported Cooperative / Collaborative Learning
Siehe auch Artikel CSCW
Inhaltsverzeichnis
Abgrenzung Themengebiet
Dieser Artikel beschäftigt sich hauptsächlich mit den Technologien dem Computer Supported Cooperative / Collaborative Learning.
Begriffsklärung
CSCL
„Unter CSCL (Computer Supported Collaborative / Cooperative Learning) verstehen wir den Einsatz von Informatiksystemem (vernetzte Computer und Software) zur Unterstützung des kooperativen Lernens.“
Unterscheidung in der Literatur (?)
„Der Begriff „Kollaboration“ ist im Deutschen zwar negativ belegt, hat sich jedoch in deutschsprachigen Publikationen zu kollaborativem Lernen fest etabliert und fungiert als direkte Übersetzung des englischen Begriffs „collaboration“. Was Kollaboration von Kooperation in der englischsprachigen Literatur unterscheidet, ist die Akzentuierung der Wissensteilung und der gemeinsamen Wissenskonstruktion gegenüber der bei der Kooperation fokussierten Arbeitsteilung.“
In diesem Artikel werden die Begriffe Kooperation und Kollaboration getrennt verwendet, da beide Begriffe in diesem Artikel, in Anlehnung an Reinmann-Rothmeier / Mandl, eine verschiedene Bedeutung haben.
Ziele des CSCL Technologien
Grundsätzlich werden in dieser Arbeit alle Ziele unter dem Gruppenaspekt betrachtet.
„Gruppen sind soziale Systeme von zwei oder mehr Personen die durch gegenseitige Kenntnis und potentielle gegenseitige Interaktion miteinander verbunden sind.“ McGrath 2001
Die Ziele der CSCW / CSCL Technologien sind hauptsächlich:
* die Unterstützung von Gruppenprozessen * die Erhöhung der Effektivität und Effizienz * der Austausch und die Produktion von Wissen in einer Gruppe.
Technologien
Computer Supported Collaborative / Cooperative Learning bedeutet, dass bestimmte Technologien zu der Unterstützung des kooperativen / kollaborativen Lernens eingsetzt werden. Das „L“ in CSCL steht also in Analogie zu „CSCW“.
Kollaboratives Lernen bedeutet, dass man in einer Gruppe lernt und gemeinsam Wissen erarbeitet und erwirbt. Ein Werkzeug dafür kann der elektronische Meeting Room sein.
Elektronischer Meeting Room
Der Elektronische Meeting Room ist, wie die meisten Werkzeuge, kein reines Werkzeug des kollaborativen Lernens, sondern auch Arbeitens. Man könnte in dieser Art und Weise auch einen Vorlesungssaal gestalten. Es ist dann nicht nur möglich auf dem Großbildschirm den Vortragenden zu verfolgen, sondern auch durch direkten Blickkontakt. Diese Methode ist für vor Allem für größere Meetings oder Vorlesungen mit über 25 Teilnehmern gut geeignet. Durch die Computer, die in die Tische vor jeden einzelnen Teilnehmer eingelassen sind und somit nicht die Sicht blockieren, ist es auch möglich direkt in elektronischer Form mitzuschreiben oder den Vortrag mit Hilfe von Sitzungsunterstützungssystemen zu verfolgen.
Übersicht Werkzeugtypen CSCL
Hier eine unvollständige Liste der möglichen CSCL Werkzeuggruppen. Auch hier ist wieder zu beachten, dass die Unterteilung in synchron und asynchron kritisch zu betrachten ist, da die Benennung nicht ganz korrekt ist (s. Artikel CSCW, Punkt "Kritikpunkte an der Einteilung").
Kommunikationswerkzeuge
Bei den Kommunikationswerkzeugen für Lerngruppen ist zunächst einmal die E-Mail- Kommunikation zu betrachten. Hier kann durch bestimmte Threads ein thematischer Zusammenhang geschaffen werden und der Zugriff durch Mailinglisten beschränkt werden. Es können also geschlossene Benutzergruppen eingerichtet werden.
Newsgruppen und Foren sind offene Gruppen. Hier werden meist allgemeine Fragen beantwortet ohne jeglichen Schutz vor Fremdzugriff. Dieses Werkzeug kann zu der Bildung von Gruppen und / oder der Terminfindung genutzt werden. Bei der Diskussion über Newsgruppen muss man sich darüber bewusst sein, dass die Korrektheit der fachlichen Themen nicht garantiert ist, es sei denn der Moderator nimmt gleichzeitig eine Kontrollfunktion ein. Hier kann die Vertraulichkeit fehlen. Außerdem soll die soziale Kommunikation nicht unterbunden, sondern nur durch die Foren unterstützt werden.
Die Chatsysteme bieten die Möglichkeit der relativ zeitgleichen Diskussion in kleinen Lerngruppen. Bei größeren Gruppen ist hingegen wieder eine Moderation von Nöten. Hier muss der Moderator das Rederecht erteilen, da sonst jeder Teilnehmer wahllos Fragen, Kommentare und Antworten schreibt und somit die Übersichtlichkeit verloren geht. Die Gestik und Mimik kann hier durch Emoticons und Benutzerbilder verdeutlicht werden.
Zu Audio- und Videokonferenzen ist zu sagen, dass Audiokonferenzen mittlerweile sehr häufig Einsatz finden. Techniken wie VOIP (Voice-over-IP) erlauben sogar kostenlose Gespräche über das Internet zwischen zwei Teilnehmern. ISDNKonferenzen ermöglichen auch ein Gespräch über das Telefon mit mehr als zwei Gesprächsteilnehmern. Die Videokonferenzen werden im Allgemeinen seltener bei Lerngruppen benutzt. Das zusätzliche Darstellen von Gestik und Mimik kann vorteilhaft aber auch nachteilig sein, da der Lernprozess durch visuelle Ablenkung gestört werden kann. Allerdings kann bei Prüfungen das Einsetzen der Videokonferenz, um bestimmte Dinge zu zeigen oder dazustellen, einen positiven Nutzen darstellen.
Eine Kombination der Werkzeuge ist auch in diesem Fall sehr sinnvoll. Bedacht werden sollte, dass alle Werkzeuge eine Einschränkung im Bezug auf die kommunikative Bandbreite mit sich bringen. Man sollte sich auch darüber bewusst sein, dass bestimmte Motivations- und Moderationstechniken von Vorteil sind um die Kommunikation zu fördern. Zu Beginn einer Veranstaltung ist es daher auch sehr sinnvoll Präsenztermine festzulegen um ein gegenseitiges Kennenlernen zu ermöglichen.