Groupware

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Die Arbeitswelt unterliegt ständigen Veränderungen in Bezug auf die verwendeten Informations- und Kommunikationstechnologien oder auf soziale Aspekte, die sich im steigenden Bildungsniveau und dem Streben nach Individualisierung zeigen. Auch Veränderungen des Marktes durch Globalisierung und weltweiten Wettbewerb wirken sich auf die Strukturen und Strategien der Organisation aus. Viele Aufgaben werden heutzutage durch PCs erledigt und ein Großteil der Arbeit ist mit kommunikativen Tätigkeiten verbunden. Daher kommt den Groupware-Technologien im Unternehmen eine wichtige Rolle zu, da durch sie die Kommunikation der Mitarbeiter verbessert und optimiert und die Teams bei ihrer Arbeit unterstützt werden können.


Definition

Der Begriff "Groupware", der sich aus den beiden Wörtern "group" und "software" zusammensetzt, ist ein Teilbereich des CSCW ("Computer Supported Cooperative Work"). „Groupware is a term for applications written to support the collaboration of several users“ (Dix, S. 663). Groupware-Technologien als Software bzw. spezifische Hardware unterstützen Teams und Organisationen bei der direkten Kommunikation, der Kooperation und beim effektivem Informationsaustausch. Der Einsatz dieser Techniken ermöglicht es, die Barrieren von Raum und Zeit zu überbrücken. Da jeder Benutzer ein solches System nach seinen individuellen Anforderungen und Bedürfnissen verwendet, muss Groupware flexibel und anpassbar sein. In der Praxis gibt es bisher keine einheitliche Definition des Begriffes „Groupware“.


Klassifikation

Time/Space-Matrix

Die bekannteste Groupware-Klassifikation ist die Time/Space-Matrix, die Groupware-Technologien nach Ort und Zeit der Ausführung der kooperativen Arbeit klassifiziert. Mit Blick auf die beteiligten Personen wird analysiert, ob diese gleichzeitig arbeiten und/oder sich am selben Ort befinden oder nicht. Die Space-Achse (geographische Dimension) wird demnach unterteilt „co-located“ für gleicher Arbeitsort und „remote“ für räumlich getrennte Arbeitsgruppen. Während früher viele Systeme dazu dienten, räumliche Barrieren zu überbrücken, werden heutzutage viele Systeme zur Unterstützung der Kommunikation von Personen, die sich an einem Ort befinden, hergestellt. Im Bereich der Zeitachse unterscheidet man synchrone Groupware-Applikationen für gleichzeitiges Arbeiten und asynchrone bei unterschiedlichen Arbeitszeitpunkten. Diese Begriffe sind in der CSCW-Literatur gebräuchlich.

Funktionale Klassifikation

Bei dieser Art der Klassifikation werden die Groupware-Systeme nach der Funktion, die sie primär unterstützen, klassifiziert.Demnach unterscheidet Alan Dix in

Groupware-Technolgien

Gemäß der funktionalen Klassifikation werden die Groupware-Systeme den drei Bereichen zugeordnet.

Zu der computervermittelten Kommunikation, die direkte Kommunikationsvorgänge bei der Zusammenarbeit räumlich und/oder zeitlich verteilter Gruppen ermöglicht gehören:

  • Elektronische Postsysteme (Email-Systeme)
  • Strukturierte Nachrichtensysteme
  • Bulletin Board-Systeme
  • Konferenzsysteme (Electronic Conferencing)
  • Instant Messaging-Systeme
  • Virtual Reality (Virtuelle kollaborative Umwelt)

Die Meeting und Decision Support Systems umfassen Systeme, die zur Unterstützung und damit zur Erhöhung der Effektivität von Entscheidungsprozessen und der verbesserten Kooperation innerhalb eines Teams bei der Lösung bestimmter Aufgaben beitragen. Systeme, bei denen die Erzeugung und Aufzeichnung von Ideen und Entscheidungen zur Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses der auszuführenden Aufgabe im Vordergrund steht, sind:

  • Argumentations-Tools
  • Elektronische Meeting-Rooms
  • Gemeinsam genutzte Arbeitsoberflächen

Den dritten Bereich bilden die Shared Applications und Artifacts, bei denen der Schwerpunkt der Zusammenarbeit auf dem Arbeitsbereich und damit auf den Dokumenten und der eingesetzten Informationstechnik selbst liegt. Zu diesen zählen:

  • Gemeinsam genutzte PCs und Fenstersysteme
  • Gemeinsam genutzte Editoren (Gruppeneditoren)
  • Ko-Autoren-Systeme
  • Planungssysteme (Terminverwaltungs- und Vereinbarungssysteme)


Literatur

  • Andriessen, E.: Working with groupware. Understanding and Evaluating Collaboration Technology. London, 2003.
  • Argyris, C.; Schön, A.: Die lernende Organisation. Grundlagen, Methode, Praxis. Stuttgart, 2006.
  • Bate, J.; Travell, N.; Waller, A.: Groupware. Business success with computer supported cooperative working. Oxfordshire, 1994.
  • Bauknecht, K.; Mühlherr, T.; Sauter, C.; Teufel, S.: Computerunterstützung für die Gruppenarbeit. Zürich, 1995.
  • Dix, A.; Finlay, J.; Abowd, G.; Beale, R.: Human-Computer Interaction. Edingburg Gate (u.a.): Pearson Education Limited, 2004. S. 663-715.
  • Hettinga, M.: Understanding evolutionary use of Groupware. Enschede, 2002.
  • Nohr, H.: CSCW. In: Kuhlen, Rainer; Seeger, Thomas; Strauch, Dietmar (Hrsg.) Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. (5.Aufl.) K.G. Saur: München, 2004. S.453-460.
  • Schwabe, G.; Streitz, N.; Unland, R.: CSCW-Kompendium. Lehr- und Handbuch zum computerunterstützten kooperativen Arbeiten. Springer: Berlin, 2001.

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