Bibliometrie
Der Begriff der Bibliometrie wurde 1969 von Alan Pritchard eingeführt. Ranganathan hat 1948 den Begriff der Librametrics geprägt, dieser konnte sich jedoch nicht etablieren.
Ziel der Bibliometrie ist die "Anwendung mathematischer und statistischer Methoden zur Erklärung der Prozesse von schriftlichen Mitteilungen." (Gorraiz, J, 2004; zitiert nach Ball & Tunger, 2005). Ihr Instrument ist die Zählung und Analyse der verschiedenen Aspekte von wissenschaftlicher Kommunikation in schriftlicher Form. Sie ist eine Teildisziplin der Scientometrie und somit auch der Informetrie. Eine mögliche Ausprägung der Bibliometrie ist die Zitatenanalyse.
Im Rahmen der Bibliometrie wurden 3 Gesetzmäßigkeiten entdeckt. Diese waren das Lotka-Gesetz (1926) über die Häufigkeitsverteilung wissenschaftlicher Produktivität, das Bradford-Gesetz (1934), das eine Aussage über die Verteilung relevanter Quellen in einem bestimmten Fachgebiet macht, sowie das Zipf'sche-Gesetz (1929), welches Aussagen über die Häufigkeitsverteilug von Worten in Texten macht. All diese Gesetze entsprechen Pareto-Verteilungen, wobei die 80/20 Regel das populärste Beispiel für diese ist. Nach dieser Regel wäre eine mögliche Annahme, dass beispielsweise 80% der Zitate auf nur 20% der Literatur verweisen; umgekehrt formuliert würde es bedeuten, dass auf 80% der Literatur nur 20% der Zitationen entfallen.
Einfache Ansätze auf dem Gebiet der Bibliometrie sind die Ermittlung der Anzahl der Publikationen, beispielsweise eines Forschers oder eines Instituts. Jedoch lässt die Auszählung der totalen Häufigkeit der von einem Forscher veröffentlichten Arbeiten nur bedingt Rückschlüsse über die Qualität der einzelnen Arbeiten zu. Aus diesem Grund kann zum Beispiel eine Einschränkung auf veröffentlichte Arbeiten in bestimmten renommierten Journalen - beispielsweise Nature oder Science für Naturwissenschaftler - vorgenommen werden. Meist wird jedoch auf ausgefeiltere Methoden der Zitatenanalyse zurückgegriffen.
Andere Erkenntnisse aus dem Bereich der Bibliometrie sind die Abschätzung des Umfangs und der Zunahme des Wissens der Menschheit oder die Feststellung des Trends hin zur Mehrautorenschaft bei wissenschaftlichen Werken.