Typographie im Web

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Typographie

1.1. Zum Begriff Typographie

1.2. Traditionelle Typographie

1.3. Zum Begriff DTP

Typographische Begrifflichkeiten

2.1. Versalien und Gemeine

2.2. Schriftgrad

2.3. Schriftgrundlinie

2.4. Schriftschnitt

2.5. Laufweite

Satzarten

3.1. Flattersatz

3.2. Blocksatz

3.3. Formsatz

Layout

4.1. Typographie und Layout

4.2. Satzspiegel und Seitenformat

Computerschriften

5.1. Bitmap- und skalierbare Schriften

5.2. TrueType-, OpenType- und Postscript-Schriften


1. Typographie


1.1. Zum Begriff Typographie

Der Begriff Typographie geht zurück auf die Worte "typos" (Abdruck, Abbild, Form) und "graphein" (schreiben, einritzen). Heute versteht man unter Typographie hauptsächlich die visuelle Gestaltung eines Druckerzeugnisses: Entwurf der Schrifttypen, Bestimmung des Satzspiegels und die Grundregeln der Schriftkomposition. Die Typographie beschäftigt sich mit Grundelementen der Textgestaltung, die man auch als Mikroelemente definieren könnte. Lange Zeit wurde Typographie als Druckverfahren mit gegossenen Metalllettern definiert. Heute versteht man jedoch darunter Arten der modernen elektronischen Druckherstellungen.


1.2. Traditionelle Typographie

Bei typographischen Bemühungen ist das erste Ziel, eine logische Gruppierung und Ordnung eines zu gestaltenden Textes zu finden, dessen graphische Umsetzung sich in seiner Gesamtheit auch mit Nicht-Text-Elementen wie zum Beispiel Graphiken und Photographien harmoniert. Wichtig dabei ist auch die ästhetische Anspruch der Typographie. Traditionelle Typographie aus der Gestaltung eines Druckerzeugnisses konstituiert sich mittels der vier Grundelemente:

1. Wahl der Schriftform,

2. Schriftmischung,

3. Verhältnis zum Raum

4. Farbwahl.

Dabei kommt der Wahl der Schriftform eine grundlegende Bedeutung bei. Man kann bei der traditionellen Typographie auch vom Charakter einer Schrift sprechen.

Wie auch SCHEIDT (1991, S.8) bestätigt: „ Im Sinne einer stringenten Terminologie sei hierfür unter Anlehnung an den linguistischen Begriff der Konnotation der Terminus (soziokulturelle) Schriftformen eingeführt.“

So wurde früher Schriften für modern gehalten, die heute veraltet sind, zum Beispiel Schriftarten aus Zeitungen des des Dritten Reichs. Das Erscheinungsbild einer Schriftklasse hängt auch von der Größe, Stärke, Weite, und Kursivierung ab. Früher konnte mit dem Bleisatz die Schriftform unveränderbar vorgegeben werden, heute jedoch kann sie mit dem Einsatz des Photosatzes vom Setzer selber verändert werden.


1.3. Zum Begriff Desktop-Publishing

Desktop-Publishing ist der Oberbegriff für das Verfahren, mit Hilfe eines Personal Computers ein Layout herzustellen und für eine Ausgabe und/oder Vervielfältigung vorzubereiten. Der Begriff umfasst ferner das Erfassen von Text und Graphik mittels geeigneter Hard- und Software. Desktop-Publishing ermöglicht somit, sein eigener Setzer und Drucker zu werden, das heißt, in der Lage zu sein, seine Texte zu gestalten, Graphiken und Bilder einzubinden, also das gesamte Layout selbst herzustellen und schließlich bei Bedarf es auch auszudrucken.


Typographische Begrifflichkeiten


2.1. Versalien und Gemeine

Umgangssprachlich werden die Begriffe Groß- und Kleinbuchstaben benutzt werden, allerdings lauten die Fachbegriffe Versalien und Gemeine. Versalien (von lat. versus = "Zeile") sind die Großbuchstaben des Alphabets. Man kann sie auch als Majuskeln (lat. major = "größer") bezeichnen. Eine Versalienschrift ist also eine Schrift, die nur Großbuchstaben enthält. Gemeine sind die Kleinbuchstaben des Alphabets. Man kann sie auch als Minuskeln (lat. minor = kleiner) bezeichnen. Unter Oberhöhe versteht man die Höhe von Gemeinen mit Oberlängen (z.B. "b" oder "f"). Damit diese optisch als ebenso hoch wie die meist etwas fetteren bzw. schwärzeren Versalien empfunden werden, sind Gemeine mit Oberlängen manchmal ein wenig größer als Versalien.


2.2. Schriftgrad

Der Schriftgrad, der auch manchmal fälschlicherweise Schriftgröße genannt wird, erstreckt sich von der Oberkante eines Buchstabens mit Oberlänge bis zur Unterkante eines Buchstabens mit Unterlänge. Die Versalhöhe ist die Höhe einer Versalie ab der Schriftgrundlinie aufwärts. Sie ist meist unterschiedlich groß. Der Schriftgrad wird in Punkt (Dot) angegeben. Der Begriff Dot kommt aus dem Englischen und heißt Punkt. Damit ist der kleinste mit einem Drucker darstellbare Bildpunkt gemeint; bei Bildpunkten auf dem Monitor spricht man von Pixel. Meist wird die Anzahl von Dots auf ein bestimmtes Streckenmaß bezogen. Z.B. bedeutet 300 dpi (dots per inch), daß eine Auflösung mit 300 Punkten auf einer Strecke von einem Inch (= 25,4 mm) gemeint ist.