Schrift: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Als ''font'' bezeichnet man in diesem Kontext die technische Umsetzung eines Schriftdesigns (''font'') in eine praktische Anwendung wie zum Beispiel die digitale Darstellung von Schriftarten auf Computer Bildschirmen. | + | Als ''font'' bezeichnet man in diesem Kontext die technische Umsetzung eines Schriftdesigns (engl.:''font'') in eine praktische Anwendung wie zum Beispiel die digitale Darstellung von Schriftarten auf Computer Bildschirmen. |
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*I. Venezianische Renaissance-Antiqua | *I. Venezianische Renaissance-Antiqua |
Aktuelle Version vom 22. Juli 2009, 09:20 Uhr
Schrift dient allgemein als Kommunikationsmittel zur Übermittlung und Aufbewahrung von sprachlicher Information.
Heute existieren weltweit verschiedene Schriftsysteme, deren Schriftzeichen sich in ihrem äußeren Erscheinungsbild unterscheiden wie zum Beispiel die lateinische Schrift, die arabische Schrift, die chinesische oder die kyrillische Schrift.
Man unterscheidet außerdem noch zwischen der Buchstabenschrift, bei der sich ein Schriftzeichen auf einen Laut (Phonem) bezieht, der Silbenschrift, bei der sich das Schriftzeichen auf eine Silbe bezieht und der Wortschrift, bei der ein Zeichen einem ganzen Wort oder einer ganzen Aussage entsprechen kann.
Auf der visuellen Ebene unterscheidet man auch verschiedene Schriftarten, also die grafische Gestaltung eines Zeichensatzes. Wenn eine Schrift eine in sich konsistente Gestaltung ihrer Schriftzeichen (Glyphen) aufweist, wie zum Beispiel die Helvetica, Garamond oder Arial, dann spricht man von einer Schriftart. Als font bezeichnet man in diesem Kontext die technische Umsetzung eines Schriftdesigns (engl.:font) in eine praktische Anwendung wie zum Beispiel die digitale Darstellung von Schriftarten auf Computer Bildschirmen.
Mit dem Schriftschnitt sind die verschiedenen Auszeichnungsmerkmale einer Schrift gemeint, die das Schriftbild leicht variieren. Hierzu gehören fett, kursiv und schmal. Allgemein beschäftigt sich die Typographie mit diesen Gestaltungsmöglichkeiten von Schrift und Text.
Inhaltsverzeichnis
Entstehungsgeschichte
Bevor die ersten Schriftzeichen entwickelt wurden, dominierte die mündliche Kommunikation und die Zuhilfenahme von Kerbhölzern, Knotenschnüren, Rauchzeichen oder Trommelsignalen als Kommunikationsmittel. Später erst wurden geistige Vorstellungen in Form von Bildern auf Hölzer und Wände geritzt oder aufgemalt (Höhlenmalerei). Diese erste Bilderschrift nennt man Piktografie, aber ihre Bildzeichen waren noch nicht mit festgelegten Wortbedeutungen verbunden. Dieser Schritt entwickelte sich erst mit dem Aufkommen der Wortbildschrift (Ideografie), deren berühmteste Vertreter die ägyptischen Hieroglyphen sind.
Die Bildschriftzeichen entwickelten sich ständig weiter, bis die Phönizier um 1200 v. Chr. das erste Konsonantenalphabet bestehend aus 22 Zeichen schufen. Hierdurch enstand das erste Silbenalphabet, das einige Jahrhunderte später zum griechischen Alphabet weiterentwickelt wurde, indem die Griechen ihm noch Vokale hinzufügten. Aus dem westgriechischen Alphabet entwickelte sich dann das lateinische oder römische Alphabet. Das lateinische Alphabet war die Grundlage zahlreicher Nationalschriften, die sich daraufhin vor allem in Westeuropa entwickelten. Um ein einheitliches Schriftalphabet zu schaffen, entwickelte der Mönch Alkuin im Auftrag Karls des Großen Ende des 8. Jahrhunderts die karolingische Minuskel, die nur aus Kleinbuchstaben bestanden. Sie entwickelten sich daraufhin zu den gotischen und den humanistischen Minuskeln weiter, die später zu deutschen und den lateinischen Kleinbuchstaben wurden.
Schriftenklassifikation
Es existieren zahlreiche Schriftklassifikationen, die je nach Kulturraum oder thematischer Ausrichtung variieren. Das deutsche Institut für Normung unterteilt in der DIN 16 51 von 1964 die verschiedenen Schriftarten in 11 Gruppen, die sich auf die historische Entwicklung und die Stilepoche dieser Schriften beziehen.
- I. Venezianische Renaissance-Antiqua
- II. Französische Renaissance-Antiqua
- III. Barock-Antiqua
- IV. Klassizistische Antiqua
- V. Serifenbetonte Linear-Antiqua
- VI. Serifenlose Linear-Antiqua
- VII. Antiqua-Varianten
- VIII. Schreibschriften
- IX. Handschriftliche-Antiqua
- X. Gebrochene Schriften
- XI. Fremde Schriften
Das Klassifikationsmodell der ISO 15924 Information und Dokumentation – Codes für Schriftennamen teilt die weltweit existierenden Schriften in folgende 8 Gruppen ein:
- 000-099 Hieroglyphen und Keilschriften (ägyptische Hieroglyphen, Maya-Schrift,...)
- 100-199 Alphabetschriften, von rechts nach links (Hebräisch, Syrisch, Arabisch)
- 200-299 Alphabetschriften, von links nach rechts (Griechisch, Lateinisch, Kyrillisch)
- 300-399 (Devanagari und andere indische Schriften, Thai)
- 400-499 Silbenschriften (z. B. Linear A/B, Hiragana/Katakana, Äthiopisch, Cherokee)
- 500-599 Ideographische und Symbolschriften (Han, Braille)
- 600-699 Unentzifferte Schriften (Indus, Rongorongo)
- 900-999 Proprietäre Schriften