Hypertext

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Definition: System von miteinander durch Links verknüpfter Textsequenzen (Knoten, Blöcke) [und unter Umständen auf diese Weise vorgeordnet] nichtlinearer Text, der einer umfassenden Wissensvermittlung (über gewissen Gegenstand) dient. Hypertext kann als eine Art „Wissensbank“ (oder dessen Teil) angesehen werden, in der „wohlgeordnete Mengen von Informationseinheiten und verschiedene Möglichkeiten der Verknüpfung“ (1) einen dynamischen Weg des Wissenserwerbs / Wissensvermittlung ergeben.

Geschichtliche Entwickung

a)1945 – Vannevar Bush entwirft erstes Hypertextsystem „Memex“

b)Ted Nelson's „Xanadu“

c)Halasz „NoteCards“

d)Macintosh – „Hypercard“

e)PC – "Guide"

f)1987 Workshop über Hypertext in Chapel Hill

g)ab 1992 entwickelt sich unter W3C das HTML und anschließende Verbreitung des WWW

Hypermedia – Hypertext

Hypermedia

Ein Systems von miteinander verknüpften [und unter Umständen vorgeordnerten] Medien wie Text, Bilder, Klänge, Videoaufnahmen, die einer umfassenden Wissensvermittlung (über gewissen Gegenstand) dienen.

Multimedia-Anwendung ist hingegen der Einsatz von mehrerer Medien, die miteinander verknüpft sind aber nicht dem Anspruch des inhaltlichen (Informations-)Zusammenhangs genügen müssen.

Hypertext

Auf Basis eines Systems von miteinander durch Links verknüpfter Textsequenzen (Knoten, Blöcke) [und unter Umständen auf diese Weise vorgeordnet] erstellter nichtlinearer Text, der einer umfassenden Wissensvermittlung (über gewissen Gegenstand) dient.

Hypertext kann als eine Art „Wissensbank“ (oder dessen Teil) angesehen werden, in der „wohlgeordnete Mengen von Informationseinheiten und verschiedene Möglichkeiten der Verknüpfung“(1) einen dynamischen Weg des Wissenserwerbs / Wissensvermittlung ergeben.

Hypertext-System ist hingegen das Regelwerk für den Einsatz der Textsequenzen und Links.

Knoten (en. 'nodes')

Knoten (en. „nodes“) (auch als Seiten oder Karten bezeichnet) sind einzelne Informationseinheiten, die mit anderen Informationseinheiten über Links verknüpft sind. (nicht unbedingt Texteinheiten, da es auch Übersichtsknoten und fileboxes gibt) Kleine Informationseinheiten nennt man auch „chunks“.

Link (en. 'link')

Links (Kanten, Anker) sind Verknüpfungsmechanismen, die mehrere Knoten miteinander verbinden.

Eigenschaften des Hypertextes

  • elektronisch
    Die vollständigste und einfachste Realisation eines Hypertextsystems geschieht auf elektronischem Wege. Datenbankgestützte Computerimplementierungen dieser machen die vollständige Umsetzung möglich (Volltextsuche statt Konkordanzen).
  • Eins-zu-eins-Beziehungen von Datenbasis und Anzeige
    Eine nicht essentielle aber oft geforderte Eins-zu-eins-Beziehung zwischen Knoten und der Anzeige bedeutet, daß der Knoteninhalt nicht größer sein sollte als der zur Verfügung stehende Platz auf dem Anzeigegerät (z.B. Bildschirm). Diese Forderung wird oft durch „paging“ (Aufteilung eines Konten auf mehrere „Unterseiten“) oder „scrolling“ (Aufwärts- und Abwärtsbewegung im Text mit Hilfe von Scrollbalken) umgangen.
  • graphische Übersicht über die Struktur
    Die Struktur des Hypertext-Dokumentes kann wie ein Inhaltsverzeichnis die Links und wichtigsten Informationen auf keinem Raum zusammenfassen. Denkbar und möglich ist auch ein Graph, eine Metapher oder eine schlichte Linksammlung, die die Gliederung wiedergibt, mit einzelnen Knoten verbindet und so eine Art „mentale Landkarte“(2) für den behandelten Gegenstand ergibt.
  • verschiedene Zugriffsarten auf Informationen
    Hypertext ist eine Art Wissensbank (oder dessen Teil), die einem linearen Ablauf (wie in einem Buch: Seite für Seite) nicht notwendig folgen muß. Art und Weise, wie man auf die Knoten Zugreift, ist unterschiedlich. Demzufolge kann man von Hypertext behaupten, daß jeder Nutzer seinen Eigenen Weg des Wissenserwerbs gehen kann (und oft geht). Es reicht meistens in den Verlauf des Browsers hineinzuschauen, um festzustellen daß unterschiedliche Betrachter einer und derselben Seite unterschiedlich von ihr Gebrauch machten.
    • dem Link folgend (Navigieren)
    Vor allem für Einsteiger ist das Folgen von Links gut geeignet. Wenn man sich in einem Bereich nicht auskennt, weiß man oft nicht, welche Informationen relevant und qualitativ (Informationsgehalt und -Richtigkeit) wertvoll sind, welche Alternativen gibt es, welche Synonyme für diesen Gegenstand gebraucht werden usw. Eine besondere Klasse von Links sind Inhaltsverzeichnisse sowie Vorwärts- und Rückwärtsbuttons bei „Touren“. Diese ordnen die Knoten hierarchisch an, geben dabei jedoch die Möglichkeit, einen „Abstecher“ zu machen.
    • über Volltextsuche (Indizes, Thesauri, Konkordanzen) = freies Navigieren
    Volltextsuche wird vorwiegend von Experten des Sachgebietes genutzt, um schnell und gezielt an einzelne Knoten zu gelangen. Voraussetzung dafür ist, daß man weiß, nach welchen Begriffen man suchen soll. Diese Art des Zugriffs auf Hypertext ist schneller, da man nicht durch mehrere Knoten gehen muß, um an gesuchte Information zu gelangen bzw. man muß nicht einmal wissen, wo sich das die Information (Stichwort) befindet. Das erledigt ein sog. „robot“ (Datenbank und grabber und parser) für uns. Dem „robot“ muß man jedoch die Quelle zum Zweck der Indexierung mitteilen.
    • über „Browser“ (Inhaltsverzeichnis mit externen Links)
    Ein Browser ist ein Knoten der aus Links mit kurzen Hinweisen auf den Inhalt des Ziel-Knoten besteht. Auch Links zu externen Knoten können darin enthalten ein.
  • Lesealternativen
    Hypertext bietet meist Lesealternativen, was für den Benutzer bedeutet, daß er dieselben Informationen aus anderen Quellen beziehen kann. (eine Art Fußnoten mit Literaturangaben)
  • saquentielles Abarbeiten
    Anders als bei einem Buch (ausgenommen Referenzen und Lexika) kann man nur interessante Textpassagen lesen und andere weglassen.
  • benutzergerecht
    Benutzergerecht kann Hypertext sein, indem man von Benutzertypen(3) ausgeht, die schlecht, gut oder sehr gut über das behandelte Gegenstand informiert sind und die Informationen dem Benutzertyp entsprechend aufbereitet bzw. die Textsequenzen so aufbereitet, daß gewisse Benutzertypen diese einfach überspringen können.

Probleme und Herausforderungen

  • Desorientierung = lost in hyperspace
    Von Desorientierung spricht man, wenn sich der Benutzer in der Vielzahl der möglichen Links verliert.
  • cognitive overload
    Cognitive overload ist ein Zustand, in dem der Benutzer nicht im Stande ist der Vielzahl der Links zu folgen, da seine Konpetenz für die Entscheidung über weiteres Vorgehen nicht ausreicht.
  • information retrieval
    Bis auf Indexierung gibt es im Moment kaum wirksame Hilfen im WWW, um eine gespeicherte Information wiederzufinden.
  • Kohärenz
    Wegen der Fragmentierung des Textes nimmt man ihn fragmentiert wahr. Im Idealfall sollte jedoch ein Hypertext ganzheitlich wahrgenommen werden sowie nicht von inneren Widersprüchen belastet sein. Intentionalität („Vorliegen einer durchgehenden Äußerungsabsicht“(4)) sollte gewahrt bleiben.
  • Qualitätsmaxime
    Darunter versteht man die Verlässlichkeit (Korrektheit) der Information und das Benutzer-gerecht-werden (Informationen sind an Benutzer angepasst).
  • Aktualität und „tote Links“
    Durch Strukturänderungen ergeben sich viel zu oft „tote Links“ - Ausgangsanker, die keinen Zielanker besitzen.
  • Maxime der Relation
    Die Informationen sollten (aus der Sicht des gegenwärtigen Knoten) relevant sein, d.h. sie sollten in einer Relation zu ihm stehen.

Knoten

siehe Knoten

Links

siehe Link

Hypertext-Strukturen

siehe Hypertext-Strukturen

Orientierung

sihe Orientierung

WWW und HTML

Obwohl sich die Hypertextsysteme und das weltweite Computer-Netzwerk voneinander getrennt entwickelt haben wurden sie dennoch unter der Führung des W3C vereinigt. W3C ist die zuständige Instanz für technische Spezifikationen wie HTML, XHTML, XML, MatML, CSS etc.

'back to the roots'

Das W3C Konsortium empfiehlt (und wird demnächst immer mehr fordern – siehe XML-Standard) die Trennung zwischen Inhalt und Design. Inhaltliche Gliederungs-Tags (H1-5) sollen nicht als Markierung von großer Schrift "verkommen" (dazu gibt es CSS)! Damit trägt W3C der Inhaltlichen Teilung eines Textes als Gliederung Rechnung und bekennt sich immer mehr zum Hypertext-Ursprung.

URL

URL – der Uniform Resource Locator sollte ein solcher bleiben. Nichts ärgert mehr als ein 'toter Link'. HTTP-Server beherrschen Befehle (Redirect - HTTP-Antwort 302), die auf neue Lage des Dokumentes verweisen können.

Mit title-Attribut des Anker-Tags sollen die Hypertext-Autoren dazu bewegt werden, den Inhalt des Zielankers dem Betrachter schon vor dem Klick zu verraten. name-Attribut desselben Tags hilft bei inter- und intrahypertextuellen Links.

Durch alt-Text des IMG-Tags wird eine Abbildung für Sehbehinderte und Text-Browser zugänglich gemacht.

Metadaten

Metadaten in den Meta-Tags sind (zu Unrecht unbeliebt) bei einer Recherche durchaus sinnvoll. (Author, Keyword, Kontent, Decription) Gliederungen sparen Zeit und können ebenfalls als Einführung in einen Sachverhalt diesen.

DMOZ.org

Das Open Directory Project ('directory on mozilla') bemüht sich um eine hierarchische und inhaltliche Ordnung des WWW. Dabei ist das Vorgehen dem der Wikipedia sehr ähnlich. Nach einer Anmeldung als Editor einer oder mehrerer Kategorien hat man die Links nach ihrem Nutzen und Inhalt zu beurteilen, mit Titel und Kurzbeschreibung zu versehen und in der gegenwärtigen oder passenderen Kategorie abzuspeichern. Querverbindungen zu anderen Spachen und verwadten Gebieten ist bei der Suche nach bestimmten Informationen sehr hilfreich. Dabei kann man von der obersten Kategorie (Deutschland) zur untersten (Saarbrücken) (über die Kategorie dazwischen: Saarland) mit ein paar Klicks gelangen. Es gibt aber auch eine Index- und Volltextsuche. DMOZ-Katalog nutzen fast alle Suchmaschienen (meist als subdomain dir bzw. directory)


Literatur und Weblinks

(1) Luckhardt Heinz-Dirk, Hypertext – Eine erste Orientierung, http://www.is.uni-sb.de/studium/handbuch/exkurs.hyper.php

(2) Gerd Heike, http://www.perzept.de/hypertext/Was.htm

(3) Luckhardt Heinz-Dirk, Hypertext – Eine erste Orientierung, http://www.is.uni-sb.de/studium/handbuch/exkurs.hyper.php

(4) Reiner Hammwöhner, Hypertext in KSS Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation, 2004, S. 421

http://dmoz.org [1]

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