Klassifikation: Unterschied zwischen den Versionen

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Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)
 
Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)
  
== '''Ziel einer Klassifikation''' ==
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== '''Aufgaben einer Klassifikation''' ==
Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information
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Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.
  
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==Klassifikationserarbeitung==
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==Stufen==
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1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels
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2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt
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3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der
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    Benennungen.
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4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und
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    Intersubjektivität
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5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung
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===Voraussetzungen==
 
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.
 
Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem.
 
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.
 
Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.
  
  
 
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==Probleme==
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• Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein
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• Einteilung subjektiv
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• Klassifikationen sind mathematisch nicht eindeutig
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• Möglichst viele Klassen  <=>    möglichst wenig Klassen:
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– Für eine detaillierte inhaltliche Erschließung werden viele Klassen benötigt
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– Um Übersichtlichkeit zu wahren sollten möglichst wenig Klassen erstellt werden
  
 
==Beispiele für Klassifikationen==
 
==Beispiele für Klassifikationen==

Version vom 27. Januar 2006, 14:01 Uhr

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Kurz gefasst

Die Klassifikation ist neben dem Thesaurus eine der beiden Dokumentationssprachen (mit festem Vokabular), mit denen Objekte inhaltlich beschrieben werden können. Mit Hilfe einer Klassifikation werden Objekte in ein hierarchisches System eingeordnet.


Begriffserklärung

Klassifikation lat. classis "Abteilung" facere "machen" also das Bilden ("Machen") von Klassen.

Die Klassifikation ist eine systematische Zuordnung von Gegenständen oder Sachverhalten in vorher festgelegte Gruppen oder Fächer nach dem so genannten natürlichen Ordnungsprinzip: "Jedes Ding bzw. jeder Sachverhalt an seinen Platz".

Anders ausgedrückt: Die Klassifikation ist eine systematische Einteilung oder Einordnung von Begriffen, Gegenständen, Erscheinungen u. a. in Klassen (Gruppen) und Unterklassen (Untergruppen) usw. die jeweils durch bestimmte Merkmale charakterisiert sind.


Worum es geht

Kiel und Rost fassen die Klassifikation so zusammen in dem sie sagen, es ginge darum ein Wissensgebiet abstrakt so in Gruppen (=Klassen) zu strukturieren, dass alle Gegenstände, die –nach den Vorstellungen desjenigen, der diese Klassifikation erstellt – zu diesem Wissensbereich gehören, nach bestimmten Merkmalen und Regeln eindeutig in die entsprechend vorgesehenen Klassen eingeordnet werden können. (Kiel/Rost S. 67)


Verschiedene Bedeutungen des Begriffs Klassifikation

Allgemein wird der Begriff Klassifikation, wie schon gesagt als das Einteilen von Merkmalen verstanden. Er steht aber auch für die Lehre und das Gebiet der Klassifikation sowie das Ergebnis des Klassenbildungsprozesses (Klassifikationssystem)oder auch als der Prozess der Erarbeitung eines Systems (Klassenbildung)und schließlich als das Zuordnen von Objekten und Klassen des Klassifikationssystems (Klassieren auch Klassifizieren.



Notation

„Eine Notation im Klassifikationssystem ist eine nach bestimmten Regeln gebildete Zeichenfolge, die eine Klasse, einen Begriff oder eine Begriffskombination repräsentiert und deren Stellung im systematischen Zusammenhang abbildet.“ (Kiel/Rost S. 68) Die Notation zeigt also an worum es sich bei dem notierten Sachverhalt geht und wo dieser Sachverhalt im System steht bzw. zu finden ist.

Beispiel aus der Internationalen Patentklassifikation Knopflöcher/Ösen für Knopflöcher: A 41 F 1 / 04 A Sektion A – Täglicher Lebensbedarf 41 - Bekleidung F – Kleiderverschlüsse / Kleiderhalter 1 – Verschlüsse speziell für Kleidung 02 – Knöpflöcher / Ösen für Knopflöcher



Aufgaben der Notation

Semantisch sein und die Begriffsstruktur ihres Begriffssystems widerspiegeln Soll mnemotechnisch angelegt sein (wie als Ersatz für die Verbalform einer Sprache verwendet werden können) Sollte Verknüpfung zu Kombinationsbegriffen gestatten, wobei die Verknüpfung in der Notation erkennbar bleiben muss.


Vorteile durch Notation

Vereinfacht das Retrieval: da die Notation des Oberbegriffs im allgemeinen ausreicht um auch alle anderen für die Suchanfrage relevanten Wissensquellen aufzufinden Erleichtert die Bedeutungsklärung von Fachausdrücken (Ballastvermeidung beim Retrieval) Scheinbare Verwandtschaftsbeziehungen werden vermieden

Hierarchiegefüge innnerhalb von Klassifikationen

Die meisten Klassifikationen sind hierachisch geordnet, hier ist zwischen Mono- und Polyhierarchie zu unterscheiden. Beide Hierarchien lassen sich aber in einem Baumdiagramm darstellen.

Monohierachie

Begriffe haben einen gemeinsamen Oberbegriff und unterscheiden sich nur durch ein Merkmal im optimalen Fall haben klassifizierte Objekte identische Eigenschaften und nur ein differenziertes Merkmal

'Graphik folgt'

Polyhierarchie:

Hier kann jede Klasse aufgrund der Berücksichtigung mehrerer Merkmale zwei und mehr übergeordneten Klassen zugeteilt werden.

'Graphik folgt'


Zusammenfassung

Hierarchische Strukturen sollten Monohierarchisch dargestellt werden soweit es sich mit der tatsächlichen hierarchischen Struktur vereinbaren lässt und wenn besonderer Wert auf leichte Handhabbarkeit und Übersichtlichkeit der Ordnungssystems gelegt werden muss. Polyhierarchische Darstellungen sollten dort verwendet werden, wo der Sachverhalt dies erfordert und die Handhabung und Benutzung des Ordnungssystems dies zulässt. (vgl. Gaus S.372)

Aufgaben einer Klassifikation

Eine Klassifikation dient vielerlei Zwecken. Allem voran, geht es darum, dass ein Mensch nicht sämtliche für ihn relevante Literatur einsehen kann, so ist sie ein wichtiges Hilfsmittel des Erkenntnisgewinns, weil sie Übersichtlichkeit herstellt. Sie bietet Hilfe zur Zeitersparnis und führt sinnvoll auf Weltwissen über einheitliche Begriffe. Sie erzeugt gegebenenfalls einen Mehrwert der in ihr enthaltenen Information, die ungeordnet wohlmöglich keinen Sinn ergeben hätte.

Klassifikationserarbeitung

Stufen

1. Stufe: Problem des Motivs, Bedarfs und des Ziels

2. Stufe: Problem der Erstreckung sowie der Abgrenzung von System und Umwelt

3. Stufe: Problem der gleichmäßigen Ausdifferenzierung des Systems und der

   Benennungen.

4. Stufe: Problem der Trennschärfe in Bezug auf Klassengrenzen und

   Intersubjektivität

5. Stufe: Problem der Praktikabilität und der Anpassung


=Voraussetzungen

Ein Klassifikationssystem sollte Kontinuität aufweisen, also möglichst lange ohne Veränderungen nutzbar sein. Des Weiteren ist Universalität, also die Möglichkeit alle Objekte in ein Fachgebiet einordnen zu können ein notwendiges Kriterium für ein Klassifikationssystem. Last not least sei hier Aktualität genannt, das heißt das System sollte neue Erkenntnisse berücksichtigen können.


Probleme

• Prinzipien zur Einteilung müssen einheitlich und optimiert sein • Einteilung subjektiv • Klassifikationen sind mathematisch nicht eindeutig • Möglichst viele Klassen <=> möglichst wenig Klassen: – Für eine detaillierte inhaltliche Erschließung werden viele Klassen benötigt – Um Übersichtlichkeit zu wahren sollten möglichst wenig Klassen erstellt werden

Beispiele für Klassifikationen

Die Internationale Patentklassifikation

Die Internationale Patent Klassifikation

Quellen

Dahlberg, Ingetraut: Grundlagen universaler Wissensordnung. Probleme und Möglichkeiten eines universalen Klassifikationssystems des Wissens. Pullach: Verl. Dokumentation 1974

Herrmann, Peter: Informationsrecherchesysteme. Leipzig VEB Bibliographisches Institut,1973

Kiel, Ewald und Rost, Friedrich: Einführung in die Wissensorganisation: Grundlegende Probleme und Begriffe. Würzburg: Ergon Verlag, 2002

Manecke, H.-J.:Klassifikation, Klassieren. In: Kuhlen, R., Seeger, T. & Strauch, D. (Hrsg.). Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. München: Saur, 2004

Gaus, W.: Dokumentations- und Ordnungslehre: Theorie und Praxis des Information Retrieval. Berlin, Heidelberg, New York: Springer, 1995